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Löwensteins Bürgermeister Birk meidet überraschend Gemeinderatssitzung

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Löwensteins Bürgermeister Birk erklärte sich kürzlich noch als voll einsatzfähig – zur mit Spannung erwarteten Gemeinderatssitzung erschien er jedoch nicht und ließ sich entschuldigen.

Von Bernd Günther
Kurzfristig entschuldigt: Bürgermeister Eberhard Birk bleibt Sitzung des Gemeinderats fern.
Kurzfristig entschuldigt: Bürgermeister Eberhard Birk bleibt Sitzung des Gemeinderats fern.  Foto: Andreas Zwingmann

Der Ärger um Löwensteins Bürgermeister Dr. Eberhard Birk findet kein Ende. Der 58-Jährige ist entgegen allgemeiner Erwartung am Donnerstagabend zur ersten Sitzung des Gemeinderates nach der Sommerpause nicht erschienen. Fragen zur prekären Finanzsituation der Stadt, die noch immer über keinen Haushaltsplan für das laufende Jahr verfügt, blieben somit unbeantwortet.

Löwensteins Bürgermeister Birk in der Kritik – Stellvertreter leitet Gemeinderatssitzung

Im vollbesetzen Sitzungssaal des Rathauses – viele Eltern waren wegen der unklaren Situation der Kinderbetreuung in Löwenstein gekommen – leitete stattdessen der stellvertretende Bürgermeister Tobias Schock die Sitzung. „Herr Dr. Birk hat sich entschuldigt“, teilte Schock den überraschten und verstimmten Gemeinderäten und Bürgern mit.


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Rathaus-Ärger: Löwensteins Bürgermeister muss handeln und Führung zeigen


Birk steht seit Monaten in der Kritik, die Amtsgeschäfte lasch zu führen. Zuletzt haben die stellvertretenden Bürgermeister Harald Koppenhöfer, Tobias Schock und Dieter Sammet davor gewarnt, dass die Stadt deswegen Schaden nehmen könnte. Birk trat daraufhin auf Anfrage der Heilbronner Stimme entschieden dem Eindruck entgegen, dass er nicht voll einsatzfähig sei.

Löwensteiner Bürger und Gemeinderäte verwundert und verärgert

Das Fehlen von Birk lässt Bürger und Gemeinderäte nun umso mehr verwundert zurück. „Es gibt für den Bürgermeister eigentlich keinen wichtigeren Termin als eine Gemeinderatssitzung“, meinte Tobias Schock. Er habe aber erst am Morgen des Sitzungstags von der Vakanz erfahren. Birk habe ihn in der Früh angerufen, sagte Schock der Heilbronner Stimme. Weil Harald Koppenhöfer, der erste Stellvertreter von Birk, sich zuvor schon für die Sitzung – wegen der laufenden Weinlese – entschuldigt hatte, oblag Schock die Vertretung. Mehr zu den Gründen für Birks Abwesenheit war nicht zu erfahren. Auf Anrufversuche der Heilbronner Stimme hat der Bürgermeister nicht reagiert. 

Drei Stunden habe er daraufhin im Rathaus verbracht, um sich vorzubereiten, sagte Schock. Für ihn als Stellvertreter war es die erste Leitung einer Gemeinderatsitzung – und eine undankbare Aufgabe dazu. In der Kürze habe er nicht alle erforderlichen Akten sichten können. Etliche Fragen blieben deswegen unbeantwortet. Etwa das Auskunftsersuchen einer Bürgerin, wie es um den Haushaltsplan stehe und wann dessen Entwurf nun vorgelegt werde. Tobias Schock musste passen: „Seit heute Morgen habe ich dazu in den Unterlagen nichts gefunden.“

Löwensteiner Gemeinderat fordert Einsicht in Kassenlage der Stadt

Gemeinderat Christof Hoyler (Gemeinsam für Löwenstein) forderte schließlich, Einsicht in die Kassenlage der Stadt nehmen zu können. Der Stand der liquiden Mittel der Stadt müsse geklärt werden, bekräftigte Hoyler.

Es wurde mit nur 25 Minuten Dauer eine kurze Sitzung des Gemeinderates. Der einzige Antrag zur Kläranlage Hirrweiler wurde verschoben und die wegen der unklaren Kinderbetreuung erschienen Eltern wurden auf November vertröstet, weil zu beiden Themen noch keine abschließenden Informationen vorlägen. Zumindest das wäre aber auch nicht anders gelaufen, wenn der Bürgermeister da gewesen wäre, gibt sich Schock konziliant.

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