Neues Müllsystem im Kreis Heilbronn: Landrat rechnet 2026 mit weniger Problemen
Die Müllmisere im Sommer hat zu ernsten, aber konstruktiven Gesprächen geführt. Jetzt erwartet Landrat Norbert Heuser, dass es mit dem neuen Sammelsystem besser läuft. Neben Bio- und Restmüll wird auch die Tonne für Verpackungen eingeführt.
Landrat Norbert Heuser blickt auf das Jahr 2025 zurück, in dem es im Sommer Probleme mit den Müll-Leerungen gab. Für 2026 steht das neue Sammelsystem an, mit dem erstmals eine leerungsabhängige Gebühr umgesetzt wird. Von Hausverwaltungen und Müll-Sparern gibt es Kritik.
Corona, Ukraine-Krieg, Energiemangel: Wir steuern von der einen Krise zur nächsten. Diesen Sommer gab es die Biomüll-Krise. Es gibt wohl kaum ein Thema, das den Wutbürger mehr auf die Palme bringt, wenn seine Tonne nicht rechtzeitig geleert wird.
Heuser: Ich würde in diesem Zusammenhang nicht von einer Krise sprechen. Mit dem Wechsel des Entsorgers gab es vor allem im Sommer Probleme. Bioabfall, aber auch Restmüll, wurde nicht oder mit großer Verspätung geleert. Das ist für die Betroffenen ein Ärgernis. Zuständig für die Leerungen ist das von uns beauftragte Unternehmen Prezero Service Süd. Unser Abfallwirtschaftsbetrieb hat mit den dort Verantwortlichen sehr konstruktive Gespräche geführt. Von unserer Seite hat eine ganz klare, eindeutige Kommunikation stattgefunden: Das ist so nicht hinnehmbar und kann auch nicht ohne Folgen bleiben!

Neues Müll-Sammelsystem im Landkreis Heilbronn – Besserung in Sicht?
Wird es 2026 besser mit dem neuen Sammelsystem?
Heuser: Für das Jahr 2026 erwarten wir, dass die Entsorgung auftragsgemäß durchgeführt wird, dass man auf Störungen im Betrieb – etwa Krankheitswellen oder technische Defekte bei Fahrzeugen – einfach besser vorbereitet ist, Personal und auch Fahrzeuge in ausreichender Menge vorhält. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir aufgrund der negativen Erfahrungen in diesem Jahr einen deutlich besseren Start haben werden.
Die landkreisweite Umstellung 2026 auf ein neues Sammelsystem für knapp 150.000 Haushalte ist eine Mammutaufgabe, bei der es auch knirschen wird. Aber wir haben unsere Landkreiseinwohner mit einbezogen. 93 Prozent haben sich 2022 für die Einführung einer gelben Tonne ausgesprochen. Gleichzeitig werden die Recyclinghöfe erhalten bleiben. Das heißt, für die Einwohner verbessert sich das Angebot. Ich bin mir sicher, dass es auch der richtige Weg ist, um möglichst stabilere Abfallgebühren zu erreichen.

An den „Zwangsleerungen“ mit zwölf Abholungen beziehungsweise acht für Einzelpersonen halten Sie aber fest?
Heuser: Es gibt keine Zwangsleerungen, sondern das Müllfahrzeug fährt wie bisher alle zwei Wochen einmal die Straßen ab. Es liegt dann an jedem einzelnen, wann der Abfallbehälter zur Leerung nach draußen gestellt wird. Der Normalfall – einmal im Monat – ist inkludiert in der Jahresgebühr. Wir haben im Kreistag vereinbart, dass wir nach zwei Jahren überprüfen, ob es künftig auch weniger als zwölf Leerungen gibt. Man kann sich aber schon ab 2026 in einer Behältergemeinschaft zusammentun. Wenn Nachbarn oder Parteien in einem Mehrfamilienhaushalt sich eine Tonne teilen, dann verringern sich die Leerungen nochmals.
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Kommentare
Regina Stark am 21.11.2025 13:56 Uhr
Leider erschließt es mir nicht um was es eigentlich in diesem Artikel geht! Ausschließlich um Biomüll oder auch um Restmüll.Zwangsleerungen - für was? Ich würde für mich mal mehr Transparenz wünschen. Ich bin Mieter und weiß immer noch nicht was mir finanziell für nächstes Jahr bevorsteht.