Max-Planck-Institut kommt nach Heilbronn: Große Freude bei Heilbronner Krebsforschern
Die Dieter-Schwarz-Stiftung holt weitere renommierte Forschungseinrichtungen an den Bildungscampus. Wie Krebsforschung in Heilbronn und SLK-Patienten davon profitieren.
Die Dieter-Schwarz-Stiftung (DSS) holt Forschungsbereiche der renommierten Max-Planck-Gesellschaft aus Heidelberg nach Heilbronn an den Bildungscampus. Die Freude bei Heilbronner Forschern über diese Nachricht ist groß.
Die Krebsmedizin in Heilbronn werde durch die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung gestärkt, sagt IT-Professor Christian Fegeler. „Wir freuen uns richtig, dass das gelungen ist, und begrüßen es uneingeschränkt.“ Das sei „eine super Ergänzung“ zu der translationalen Forschung, die seit Jahren am Molit-Institut für personalisierte Medizin in Heilbronn läuft. „Die Forschungsfelder ergänzen sich, und je mehr kluge Köpfe zusammenkommen, desto mehr gute Ideen entstehen.“
Dieter-Schwarz-Stiftung holt Max-Planck-Abteilung nach Heilbronn: Krebsforschung am Molit-Institut seit 2016
Bei der translationalen Forschung werden grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse für die medizinische Behandlung von Patienten eingesetzt. Dieser Prozess läuft in Heilbronn seit Jahren durch die enge Kooperation von Hochschule Heilbronn und den SLK-Kliniken im Bereich Krebsmedizin.
Dafür wurde 2016 das Molit-Institut gegründet - von Christian Fegeler, der IT-Professor an der Hochschule Heilbronn und Mediziner ist, und dem SLK-Krebsmediziner Uwe Martens. Er ist gleichzeitig Vorsitzender des Krebsverbands Baden-Württemberg. Molit konzentriert sich auf die Entwicklung innovativer, maßgeschneiderter Therapien für Krebserkrankungen und deren rasche Integration in die medizinische Regelversorgung an den SLK-Kliniken. Schon heute gebe es einen regen Austausch mit weltweiten Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum DKfZ in Heidelberg oder der renommierten Standford-Universität in den USA, sagt Fegeler.
„In Zukunft wird dieser Austausch auch direkt in Heilbronn stattfinden.“ Der experimentelle Ansatz der Heidelberger Forscher um Professor Joachim Spatz vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung ermögliche zum Beispiel, noch besser zu verstehen, wie bestimmte Therapien auf Tumore wirken und wo sie am besten eingesetzt werden.
Max-Planck-Institut aus Heidelberg kommt nach Heilbronn: Hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region halten
Auch die Max-Planck-School (MPS) soll in diesem Zug nach Heilbronn geholt werden. „Beide Vorhaben stärken nachhaltig innovative Spitzenforschung und internationale Graduiertenförderung“, heißt es dazu in der Mitteilung der DSS. Fegeler wird konkreter: „Die Schule schafft die Brücke, um hochkarätige Nachwuchskräfte dauerhaft in der Region zu halten.“
An der MPS soll laut Mitteilung „ein gemeinsames Graduiertenprogramm von derzeit 26 deutschen Universitäten und 35 außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu einem ganzheitlichen Karriereprogramm“ ausgebaut werden. Möglich werde das durch die Förderung der DSS. Zur Höhe der Förderung für die beiden Ansiedlungen der MPG oder sonstige Kosten gibt die DSS wie gewohnt keine Auskunft.
Dieter-Schwarz-Stiftung holt Max-Planck-Abteilungen nach Heilbronn: Neues Laborgebäude zwischen SLK und Baugebiet Hochgelegen
Zwischen Heilbronner SLK-Kliniken und dem Baugebiet Hochgelegen laufen parallel die Planungen für ein neues Laborgebäude für biomedizinische Forschung, der Spatenstich solle voraussichtlich im Sommer erfolgen, sagt Fegeler. Auf den Weg gebracht wurde das Projekt unter dem Namen „i hoch drei“ bereits im Jahr 2021, doch durch Verzögerungen beim SLK-Neubau habe sich auch dieses Projekt verzögert, heißt es. Gefördert wird das Labor ebenfalls von der DSS sowie Land und EU. „Auch das ergänzt sich super“, sagt Fegeler.
Er lobt die „unglaubliche Dynamik“, die Heilbronn in Zukunftsbereichen wie Künstliche Intelligenz und biotechnologische Forschung habe. Normalerweise baue man ein Gebäude und müsse dann nach und nach schauen, wie man es mit Start-ups, Laboren und Firmen vollbekomme. „Der Bedarf in Heilbronn wächst schneller als das Angebot.“ Auch das neue Labor sei jetzt schon voll belegt, obwohl die Bauarbeiten noch gar nicht begonnen haben.