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Nach 13 Jahren
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Neues an der Frischetheke: Das ändert sich ab 1. September im Dorfladen Jagsthausen

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Im Sortiment gibt es einen neuen Zulieferer. Das hängt mit dem Ende der Bäckerei Discher aus Öhringen zusammen.

Neues Gebäck an alter Stelle (von links): Bäckermeister Felix Gosch von der Bäckerei Förch, Bürgermeister Roland Halter, Bäckermeister Andreas Discher und Förch-Vertriebsleiter Louis Füger. Foto: Daniel Hagmann
Neues Gebäck an alter Stelle (von links): Bäckermeister Felix Gosch von der Bäckerei Förch, Bürgermeister Roland Halter, Bäckermeister Andreas Discher und Förch-Vertriebsleiter Louis Füger. Foto: Daniel Hagmann  Foto: Hagmann, Daniel

Zuerst wird die Änderung optisch auffallen: Ab Montag, 1. September, erhalten Hungrige, die sich im Dorfladen mit Backwaren eindecken, ihre Brötchen, Bretzel und Süßstückchen nicht mehr in grünen, sondern in weißen Papiertüten. Nach 13 Jahren beliefert nicht mehr die Öhringer Bäckerei Discher, sondern die Firma Förch mit Sitz in Erlenbach den Dorfladen mit Leckerem und Nahrhaftem aus der Backstube.

Bei der Bäckerei Discher ist ab Ende August der Ofen aus. Bäckermeister und Geschäftsführer Andreas Discher hat sich entschlossen, seine Bäckerei zu schließen. Die Gründe: In allen relevanten Geschäftsbereichen sind die Kosten gestiegen. Dazu belasten die Frage nach einem Nachfolger, der Personalmangel und die stetig wachsende Bürokratie den Betrieb. „Bei dieser Entwicklung sehe ich keine Perspektive mehr“, erklärt Andreas Discher. „Ich liebe das Handwerk. Aber immer mehr Verordnungen halten uns von unserer Kern-Tätigkeit ab.“

Dorfladen Jagsthausen: Ab 1. September beliefert Förch statt Discher

Jagsthausens Bürgermeister Roland Halter hat erst einmal kräftig geschluckt, als er vom bevorstehenden Ende der bei den Menschen in Jagsthausen beliebten Bäckerei erfahren hat. Kurz nachdem er für sich die Entscheidung der Geschäftsaufgabe getroffen hat, habe Discher die betroffenen Bürgermeister, in deren Orten er Filialen oder Zulieferverträge hat, informiert. „Das war mir wichtig. Sonntags habe ich die Mails verschickt. Montags hatte ich mit den Bürgermeistern persönliche Telefonate.“

Dafür, dass die Kunden im Dorfladen Jagsthausen auch ab 1. September frische Backwaren erhalten, hat Andreas Discher selbst gesorgt. Er ist auf die Förch-Geschäftsführer zugegangen – und die hatten Interesse. „Wir haben eine Filiale in Langenbrettach. Daher macht es durchaus Sinn, dass wir während unserer Tour auch Jagsthausen mit unseren Backwaren beliefern“, berichtet Förch-Vertriebsleiter Louis Füger.

Discher verkaufte täglich 800 Artikel im Dorfladen Jagsthausen

Wie auch die Bäckerei Discher wird die Firma Förch zwei Mal täglich den Dorfladen Jagsthausen anfahren. Andreas Discher schätzt, dass er im Durchschnitt täglich um die 800 Artikel in Jagsthausen abgesetzt hat. Discher: „Um die 70 unterschiedliche Backwaren haben wir in Jagsthausen regelmäßig und im Wechsel verkauft.“ Darunter auch Saisonware als Grillbeilage oder speziell mit herbstlichen Zutaten. Extra für die Kunden in der Götz-Gemeinde hat es jahrelang auch den Jagsthäuser Laib gegeben.“

Spezielle Umbenennungen ihrer Ware aufgrund der neuen Kundschaft in Jagsthausen wird es bei Förch nicht geben. Louis Füger: „Uns ist Einheitlichkeit wichtig. Die Kunden sollen in unseren Filialen die Produkte mit denselben Namen bekommen. Unterschiedliche Titel schaffen nur Verwirrung.“

Dorfladen Jagsthausen: Wichtig ist, dass die Backwaren schmecken

Bekannt ist die Bäckerei Förch vor allem für ihr Besenbrot. Bürgermeister Halter: „Ich bin froh, dass wir weiterhin von einem Handwerksbäcker versorgt werden und dass es so schnell gelungen ist, einen Nachfolger zu finden. Die Frischetheke mit den Back- und Metzgerwaren sind das Herzstück unseres Dorfladens.“ Auf das Personal des Ladens hat der Wechsel keine Auswirkung.

Im Dorfladen Jagsthausen betrachtet man die Änderung mit gemischten Gefühlen: „Die Zusammenarbeit mit der Firma Discher war immer angenehm“, sagt Marktleiterin Claudia Klappenecker. „Nun ist es spannend, weil etwas Neues passiert. Die ersten Kontakte mit den Mitarbeitern der Bäckerei Förch waren ebenfalls sehr gut.“

Uwe Jeske kauft regelmäßig im Dorfladen ein. Der Jagsthausener: „Ich mag die Waren von Discher, aber ich esse auch das Förch-Besenbrot gerne. Einen großen Unterschied wird der Zulieferer-Wechsel wahrscheinlich nicht machen. Das Wichtigste ist, dass die Backwaren gut sind.“

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