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Seltsame Wahrnehmungen
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Spukt es auf der Götzenburg Jagsthausen? Unerklärliche Ereignisse im Schlosshotel

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Wenn im Herbst Nebel aufziehen, verströmt die Götzenburg Jagsthausen eine unheimlichere Atmosphäre als im Sommer. Angestellte und Gäste des Schlosshotels haben schon allerlei Schauerliches in dem alten Gemäuer erlebt.


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Wenn Beate Krieger an den Sommertag vor einigen Jahren zurückdenkt, wird sie noch heute kreidebleich und ihr stockt der Atem: Damals waren einige Kinder aus dem Dorf auf der Götzenburg als Gäste angekündigt. Wie schon mehrfach zuvor, ist im Rahmen des Ferienprogramms eine Schnitzeljagd zwischen den historischen Mauern angesetzt. Im Rittersaal-Schrank ist der Schatz in Form von Süßigkeiten für die junge Racker versteckt.

„Bei der Vorbereitung will ich noch einen Hinweis im Verlies-Turm verstecken“, berichtet Krieger. „Als ich die Treppen drei Stockwerke abwärts hinter mir habe, in den Keller aus dem 13. Jahrhundert gelange und den Schrieb in das kleine Fenster auf das Gestein legen will, erwischt mich plötzlich aus dem Nichts ein starker, völlig unerklärlicher Windhauch – verbunden mit einem Zischen. Dabei ist nirgends eine Möglichkeit, wie die Zugluft zustande gekommen sein kann.“

Im Verliesturm der Götzenburg Jagsthausen hat Beate Krieger einen unerklärlichen Windstoß verspürt - verbunden mit einem Zischen. Das Lachen eines Geistes?
Im Verliesturm der Götzenburg Jagsthausen hat Beate Krieger einen unerklärlichen Windstoß verspürt - verbunden mit einem Zischen. Das Lachen eines Geistes?  Foto: Berger, Mario

Geisterlachen auf der Götzenburg Jagsthausen?

Etwa das Lachen eines Geistes – oder gar der Hauch des Todes? „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es mich gegruselt hat und ich vor Schreck losgelaufen bin. Dabei bin ich gar nicht geisteraffin und habe für Spukgeschichten nicht viel übrig“, erklärt Beate Krieger.

Im Sommer ist viel los auf der Götzenburg, nicht nur im Rahmen des Kinder-Ferienprogramms: Von Anfang Juni bis Ende August besuchen jedes Jahr mehr als 30.000 Menschen die Burgfestspiele. Von Ende Februar bis Mitte November beherbergt das Schlosshotel in den historischen Mauern seine Gäste in 26 Zimmern.

Götzenburg Jagsthausen: Betreiber haben selbst Spuk-Skepsis

Aber gerade im Herbst, wenn Nebel aufzieht, Wind heult und Geräusche des alten Gebälks zu hören sind, verströmt die Heimat des Götz von Berlichingen eine etwas unheimliche Atmosphäre, die nicht mit dem bunten Treiben der Schauspieler in ihren farbenfrohen Kostümen und den begeisterten Besuchern der Burgfestspiele zu vergleichen ist.

Birgit Baronin von Berlichingen richtet das Bild einer in Weiß gekleideten Frau neu aus. Seltsamerweise hängt das Gemälde manchmal schief an der Wand.
Birgit Baronin von Berlichingen richtet das Bild einer in Weiß gekleideten Frau neu aus. Seltsamerweise hängt das Gemälde manchmal schief an der Wand.  Foto: Berger, Mario

Beate Krieger ist als Assistentin der Geschäftsführung im Schlosshotel beschäftigt. Auch ihre Chefin, Birgit Baronin von Berlichingen, die das Hotel betreibt, kann mit Spukgeschichten wenig anfangen. Aber sie hat ebenfalls von Geschehnissen auf der Götzenburg zu berichten, die sich kaum rational erklären lassen.

Schlosshotel Jagsthausen: Plötzlicher Lavendelgeruch im Götz-Zimmer

„Wir haben ein Hotelzimmer, in dem ein Kinderbild, offenbar ein junger Götz, über dem Bett hängt“, berichtet die Baronin. „Es gibt Gäste, die sind plötzlich aus dem Schlaf hochgeschreckt und haben Kinderstimmen gehört. Und auch meine älteste Tochter Maxima hat hier schon ein Kind sprechen hören, obwohl weit und breit keines vor Ort gewesen ist.“

Gruselprogramm auf der Götzenburg

Vor etwa eineinhalb Jahrzehnten hat die Familie von Berlichingen zu Halloween die Götzenburg mit Hilfe von Deko und professionellen Darstellern einmalig in ein Spukschloss verwandelt. „Das kam damals super an, war aber auch sehr aufwendig“, sagt Birgit Baronin von Berlichingen. Wer es schauerlich mag, ist aber auch in der kommenden Saison der Burgfestspiele gut aufgehoben: Unter anderem steht dann das Krimistück „Der Hexer“ von Edgar Wallace auf dem Spielplan.

In einem anderem Raum, dem sogenannten Götz-Zimmer, übernachtete einmal eine Frau mit ihren beiden Kindern. Birgit Baronin von Berlichingen: „Plötzlich soll es unvermittelt und sehr stark nach Lavendel gerochen haben.“ Als eine damals im Schlosshotel beschäftigte Zimmerfrau dies mitbekommt, erklärt sie, dies sei ein positives Signal. „Unsere Angestellte hat erzählt, Lavendel schütze in alten Bräuchen vor bösen Geistern. Jemand – oder etwas – wollte die Gäste in dem Zimmer also offenbar vor Unheil bewahren.“

Besondere Sensibilität für Übersinnliches?

Gerade dieses Zimmerfrau soll empfänglich für Übersinnliches gewesen sein. „Einmal hat ihr ein Gast erzählt, dass er nachts plötzlich jemanden an seinem Bett gesehen habe. Die Angestellte kannte die Zimmernummer des Gastes nicht. Als er aber von seiner unheimlichen Begegnung berichtet, ist der Frau gleich klar, in welchem Raum der Mann übernachtet haben muss. Auch die Zimmerfrau hat dort wohl schon seltsame Wahrnehmungen gemacht“, sagt Birgit Baronin von Berlichingen.

In diesem Hotelzimmer mit Kinderbild wollen manche Gäste unvermittelt Kinderstimmen gehört haben.
In diesem Hotelzimmer mit Kinderbild wollen manche Gäste unvermittelt Kinderstimmen gehört haben.  Foto: Berger, Mario

Sowohl die Gäste als auch die Beschäftigten fühlen sich in der Götzenburg im Allgemeinen wohl. Abgesehen von kleinen Erschreckern sei im Hotel noch nichts Schlimmes passiert. Beate Krieger glaubt aber, dass die Erscheinungen, sofern es sie gibt und sie nicht nur Einbildung sind, mit konkreten Räumen verbunden sind: „Es gibt ein altes Hotelzimmer, in dem ich mich immer beobachtet fühle. Wenn ich dort schaue, ob für die Gäste alles vorbereitet ist, drehe ich mich immer um und denke, da steht jemand.“

Brigit Baronin von Berlichingen schildert: „Ich glaube nicht, dass die Wahrnehmungen alle Humbug sind. Dieser Ort hat eine so lange Geschichte mit so vielen Menschen. Da ist es möglich, dass von diesen etwas zurückbleibt. Und heute haben manche Leute vielleicht einfach eine besondere Sensibilität für diese Signale.“

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