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Leiergassenumzug am Sonntag
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Nach Hexenkessel-Unglück in Eppingen: Könnte der Nachtumzug wiederbelebt werden?

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2018 hat sich eine junge Frau beim Nachtumzug in Eppingen schwere Verbrennungen zugezogen. Seit dem Hexenkessel-Unglück gelten strenge Regeln, auch jetzt beim Leiergassenumzug. Doch gibt es jemals wieder einen Nachtumzug?


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Ein fester Programmpunkt im Kraichgauer Veranstaltungskalender ist der Leiergassenumzug durch die Innenstadt. Los geht es am Sonntag, 2. März, um 14.11 Uhr in der Eppinger Leiergasse. Nach dem Umzug durch die Eppinger Innenstadt geht es zum Feiern am Ludwigsplatz mit der Kolpingsfamilie und der Freiwilligen Feuerwehr.

Leiergassenumzug statt Nachtumzug in Eppingen: „Offene, erhitzte Flüssigkeiten“ sind verboten

Nicht nur wegen des Hexenkesselunfalls beim Nachtumzug 2018 heißt es in der Umzugsordnung, aufgestellt von der Kolpingsfamilie: „Wir führen kein offenes Feuer, keine Pyrotechnik und keine offenen, erhitzten Flüssigkeiten mit.“ Generell hat die Sicherheit bei Faschingsumzügen derzeit eine hohe Priorität. 


Natürlich mit dabei sind die Kraichgau Hexen. Dem Eppinger Nachtumzug mit bis zu 2000 Maskierten und bis zu 10.000 Zuschauern trauert man aber nicht mehr nach. Nachdem 2018 eine 18-Jährige mit den Beinen in einen Kessel mit heißem Wasser von einem Karlsruher Verein geraten ist und mit Verbrennungen zweiten Grades in eine Spezialklinik eingeliefert werden musste, hat der Nachtumzug nicht mehr statt gefunden. Der von der Stadt Eppingen getragene Verkehrsverein musste 50000 Euro Schmerzensgeld zahlen. 

Eppinger Stadtverwaltung gibt Neuauflage des Nachtumzugs keine Chance

Eine Neuauflage, die im vergangenen Jahr kurz im Gespräch war, hätte aus Sicht der Stadtverwaltung keine Chance: „Die Verwaltung lehnt die Durchführung eines Nachtumzuges ab“, teilt Vanessa Heitz von der Stabsstelle des Oberbürgermeisters Klaus Holaschke mit. Ob andere Optionen in Frage kommen würden, müsse intern geprüft werden. 

Die Kraichgau Hexen Eppingen waren beim Faschingsumzug in Gemmingen mit am Start.
Die Kraichgau Hexen Eppingen waren beim Faschingsumzug in Gemmingen mit am Start.  Foto: Helmut Melchert

Oberhexenmeister Kai Hinger, der seit einem Jahr den 110 Mitglieder starken Verein anführt, will den Nachtumzug nicht mehr wiederbeleben. „Ich habe die Verantwortung, auch für die Teilnehmer.“ Nachts sei das Risiko eben höher, das etwas passiere, zudem „haben die Sicherheitsauflagen enorm zugenommen“. Daher sei man von der Idee des Nachtumzugs mittlerweile komplett abgerückt. 

Stattdessen sind die Kraichgau Hexen am Fasnetsamstag beim legendären Nachtumzug der Murreder Henderwäldler dabei. „Zahlreiche Hästräger, stimmungsvolle Guggenmusiken und bunt beleuchtete Gassen sorgen für ein einmaliges Erlebnis.“ So heißt es in der Ankündigung aus Murrhardt. 

Eppingener Leiergassenumzug als fester Programmpunkt: Gibt es 2026 einen weiteren Umzug in Eppingen? 

Man sei aber im Gespräch mit der Stadt, so Hinger, um einen weiteren Umzug am Tag auf die Beine zu stellen. Auch die Vereine in Eppingen und Umgebung wolle man mit ins Boot nehmen. Nach der Krise vor sieben Jahren habe man nun wieder viel Zulauf und sich im Verein auf die alten Regeln besonnen: Wer Kraichgau Hexe werden will, wird in einem Aufnahmegespräch geprüft, erklärt Hinger und meint: „Alkohol gehört im Fasching zwar dazu, aber wir wollen wissen, wie jemand tickt.“

Erst nach einem Probejahr bekommen die Anwärter ihr Häs, wer sich ein weiteres Jahr bewährt hat, wird mit der Larve oder Maske eine vollwertige Hexe. Viel Wert wird darauf gelegt, dass die Regeln eingehalten werden. „Wir repräsentieren unseren Verein und wir repräsentieren auch unsere Stadt Eppingen“, betont der Oberhexenmeister. Ziel ist es, „die Gemeinschaft im Brauchtum zu stärken“. 

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