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Am Landgericht Heilbronn
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Prozess um tödliche Schüsse in Kochendorf: Ex-Kollegen des Angeklagten als Zeugen geladen

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Im Kochendorfer Doppelmordprozess sagen weitere 23 Zeugen aus. Darunter frühere Kollegen des Angeklagten und der behandelnde Arzt des schwerverletzten Geschädigten.


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Im Prozess vor dem Heilbronner Landgericht um die tödlichen Schüsse vom 7. Januar in der Bad Friedrichshaller Zahnradfabrik Hänel geht es in dieser Woche mit zwei Verhandlungstagen weiter. Auf der Anklagebank sitzt ein 53 Jahre Mann aus Seckach. Laut Staatsanwältin soll er im Pausenraum der Unternehmens zwei seiner Kollegen erschossen und einen weiteren schwer verletzt haben soll.

Doppelmord in Bad Friedrichshall-Kochendorf: 16 weitere Zeugen in Heilbronn

Am Dienstag hört die Schwurgerichtskammer unter dem Vorsitzenden Richter Martin Liebisch weitere 16 Zeugen. Bei 14 davon handelt es sich um ehemalige Arbeitskollegen aus unterschiedlichen Betrieben.

In den vorangegangenen Prozesstagen hatten bereits eine ganze Reihe von Arbeitskollegen aus der Bad Friedrichshaller Fabrik ausgesagt. Sie beschrieben den Angeklagten als ruhig und in sich gekehrt. Im Lauf der Zeit sei er allerdings immer seltsamer geworden.

Mitarbeiter der Firma Hänel: Probleme in der Firma kamen mit dem Angeklagten

Nie habe es unter den Mitarbeitern in der Firma ernsthafte Streitereien gegeben, sagten die Mitarbeiter der Zahnradfabrik übereinstimmend aus. Seit der Angeklagte dort arbeite, seien Probleme aufgetaucht. So soll der Beschuldigte unter einen Kollegen in den Bauch geschlagen und mit dem Finger ins Auge gestochen haben. Der Grund dafür war offenbar, dass der Kollege den Namen des Angeklagten englisch ausgesprochen habe.

Darüber hinaus sei das Auto eines der späteren Todesopfer auf dem Firmenparkplatz großflächig zerkratzt worden. Später seien zwei angespitzte Bolzen im Reifen des Fahrzeugs gestochen worden.

Am Dienstag hört die erste Schwurgerichtskammer darüber hinaus zwei weitere Polizeibeamte, die mit dem Fall betraut waren.

Am 7. Januar 2025 soll der Angeklagte zwei Arbeitskollegen erschossen und einen weiteren schwer verletzt haben. Dafür muss er sich jetzt vor Gericht verantworten.
Am 7. Januar 2025 soll der Angeklagte zwei Arbeitskollegen erschossen und einen weiteren schwer verletzt haben. Dafür muss er sich jetzt vor Gericht verantworten.  Foto: Seidel, Ralf

Doppelmordprozess in Heilbronn: Zeugen aus dem früheren Umfeld des Angeklagten geladen

Sieben weitere Zeugen stehen in der Verhandlung am Donnerstag auf dem Programm. Darunter befinden sich zwei Zeugen aus dem ehemaligen Umfeld des Angeklagten. Weiter vier Polizeibeamte werden Aussagen. Darüber hinaus berichtet auch der behandelnde Arzt des verletzten Nebenkläger.

Der verletzte Mitarbeiter befand sich zur Tatzeit ebenfalls im Pausenraum der Zahnradfabrik. Der Täter hat ihm unter anderem in den Kopf geschossen. Dabei verlor das Opfer ein Auge. Auf dem anderen Auge sieht er bis heute nichts. Wie seine Mutter in einem vorherigen Prozesstag sagte, hoffen der Verletzte und seine Familie, dass die Sehkraft auf diesem Auge zurückkehrt.

Prozess in Heilbronn: Angeklagter ließ seinen Anwalt erstmals Erklärung zur Sache abgeben

Am vorangegangenen Verhandlungstag Mitte vergangenen Woche hatte der Angeklagte erstmals einen seiner Anwälte eine Erklärung zur Sache abgeben lassen. Demnach habe er keinerlei Erinnerung an den Zeitraum rund um die Tat. Entsprechen könne er sich auch nicht an die Tat selbst erinnern.

Der Angeklagte entbinde alle Ärzte, die mit ihm zu tun hatten, von der Schweigepflicht. Nachdem er es bis zuletzt abgelehnt hatte, sich vom psychiatrischen Gutachter des Landgerichtes Matthias Michel untersuchen zu lassen, stimme er am vergangenen Verhandlungstag laut seinem einer solchen Exploration jetzt doch zu. Offenbar hat der Angeklagte, der Mitglied in einem Schützenverein war, einen Behindertenausweis wegen psychischer Probleme.

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