So steht es um die Busverbindung Massenbachhausen-Eppingen – ist ab Januar Schluss?
Trotz Petition und großem Unverständnis: Verlauf der Buslinie 673 wird vom Landratsamt Heilbronn geändert. Schüler sollen künftig auf Bahn umsteigen.
Die Buslinie 673 von Massenbachhausen und Massenbach zum Schulzentrum Eppingen wird es ab dem 1. Januar in ihrer bisherigen Form nicht mehr geben. Der Linienverlauf wird geändert und künftig auf den Schienenverkehr ausgerichtet. Dies teilte das Landratsamt Heilbronn Anfang November mit. Das Unverständnis der betroffenen Bevölkerung ist groß.
Neue Bus-Pläne für Massenbachhausen und Eppingen des Landratsamts stoßen auf Kritik
Statt wie bisher direkt mit der Linie 673 nach Eppingen zu fahren, müssen Schulkinder künftig auf die Bahn umsteigen. Um zum Schulzentrum zu gelangen, sollen sie zunächst mit dem Bus zu den Stadtbahnhaltestellen in Leingarten, Gemmingen oder Schwaigern fahren und von dort mit der Bahn weiter nach Eppingen. Als Begründung für die Umstrukturierung nennt das Landratsamt das Ziel, Busverbindungen stärker auf „Verknüpfungspunkte der Schiene“ auszurichten – also dort keine Busse mehr einzusetzen, wo bereits eine parallele Zugverbindung besteht.

Für die Schüler aus Massenbachhausen und Massenbach bedeutet das jedoch einen deutlich längeren Schulweg. Die Fahrt dürfte künftig wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als die 27 Minuten, die die Linie 673 laut Fahrplan bislang benötigte. Das Verständnis dafür ist gering.
Petition „Rettet die Buslinie von Massenbachhausen und Massenbach ins Schulzentrum Eppingen“
Aus Protest wurde die Petition „Rettet die Buslinie von Massenbachhausen und Massenbach ins Schulzentrum Eppingen“ gestartet. Bis zum 12. Dezember, 8:22 Uhr, wurde sie bereits von 1.346 Menschen unterzeichnet. Hat die Petition etwas bewirkt?
„Die Unterschriftenliste und Stellungnahmen der Eltern wurden von mir persönlich an das Amt für Mobilität und Nahverkehr im Landratsamt übergeben“, erklärt Massenbachhausens Bürgermeister Steffen Braun. Zusätzlich habe er in einem Gespräch nochmals auf die Bedenken und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung hingewiesen.
Schulweg verdoppelt? Linie 673 wird verändert – Schüler müssen Bahn nehmen
„Das Landratsamt möchte die Stellungnahmen prüfen“, sagt Braun. Ist er zuversichtlich, dass die Streichung der Buslinie rückgängig gemacht wird? „Leider nein“, so Braun – und liegt damit vermutlich richtig. Auf Nachfrage teilt das Landratsamt mit: „Die Petition liegt vor und wird fachlich bewertet.“ Gleichzeitig verweist die Behörde darauf, dass der Landkreis in der letzten Kreistagssitzung den neuen Nahverkehrsplan beschlossen habe – mit dem klaren Ziel, „schienenparallele Verkehre“ abzubauen. Nach Abschluss der Prüfung soll den Initiatoren der Petition eine Antwort zugehen.
Für die betroffenen Schüler heißt das dann künftig: Früher aufstehen und statt wie bisher im Bus sitzen zu bleiben, auf die Bahn umsteigen.
Während die Linie 673 voraussichtlich zum 1. Januar entfällt, entstehen im Leintal und Zabergäu zwei neue Linien: Die Linie 679 verkehrt künftig von Schwaigern über Neipperg nach Brackenheim, die Linie 680 von Leingarten nach Nordheim. Zusätzlich ist eine Direktverbindung von Schwaigern nach Güglingen geplant, mit weiteren Haltestellen in Kleingartach.
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