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Zwei neue Strecken
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Neue Busverbindungen für Schwaigern, Leingarten und Brackenheim ab Januar 2026

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Ab Januar 2026 wird das Busnetz im westlichen Landkreis von Heilbronn neu geordnet. Neue Linien, Direktverbindungen und ein On-Demand-Angebot sollen die Erreichbarkeit verbessern.

Am Bahnhof in Schwaigern hält im kommenden Jahr eine neue Buslinie.
Am Bahnhof in Schwaigern hält im kommenden Jahr eine neue Buslinie.  Foto: Ferdinand, Ben

Es sind gute Nachrichten, die das Landratsamt Heilbronn für Pendler, Schüler und Berufstätige verkünden kann – zumindest auf dem Papier. Ab dem 1. Januar 2026 wird der Busverkehr im Leintal neu strukturiert. Mit der Neuvergabe der Linien des Heilbronner Nahverkehrs (HNV) stehen einigen Kommunen spürbare Verbesserungen bevor.

Neue Busverbindungen im westlichen Landkreis starten ab 2026 – das ist geplant

Im Detail: Das Leintal und das Zabergäu erhalten zwei neue Busverbindungen – von Schwaigern über Neipperg nach Brackenheim (Linie 679) und von Leingarten nach Nordheim (Linie 680). Hinzu kommt eine Direktverbindung von Schwaigern nach Güglingen, mit zusätzlichen Haltestellen in Kleingartach. Die Buslinien werden künftig von der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH betrieben. Das Landratsamt verspricht mit dem Betreiberwechsel „mehr Fahrten, neue Direktverbindungen und eine insgesamt bessere Anbindung an die S-Bahn“, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.

„Wir freuen uns über die Verbesserung im öffentlichen Nahverkehr“, sagt Schwaigerns Bürgermeisterin Sabine Rotermund. Schwaigern sei nun in alle Richtungen mit den Nachbarkommunen vernetzt – „super für die Bevölkerung“, so Rotermund.

Die betroffenen Kommunen wurden im Vorfeld in den Planungsprozess einbezogen und hatten die Möglichkeit, Anmerkungen und Anregungen zu Haltestellen und Fahrplänen einzubringen, berichtet sie. Diese Hinweise seien vom HNV aufgenommen und dem Regierungspräsidium vorgelegt worden, das nun jede Kommune einzeln anhört. „Wir prüfen nun die Verbindungen und schauen, ob alles passt“, sagt Rotermund.

Neue Buslinien ab Januar 2026: Hoffnung auf bessere Taktung in Massenbachhausen

Ein Punkt, der Massenbachhausens Bürgermeister Steffen Braun dabei besonders wichtig ist, sind die Fahrzeiten. Derzeit fährt in Massenbachhausen nur stündlich ein Bus zu den Endstationen Eppingen, Schwaigern, Leingarten und Heilbronn. Der letzte Bus des Tages startet gegen acht Uhr abends. Braun ist skeptisch – für Schüler, Berufstätige und Stadtbesucher sei das zu unregelmäßig. „Wir haben hier deswegen viel Individualverkehr mit dem Auto. Wir hoffen, dass das ÖPNV-Angebot mit der Änderung besser wird“, so Braun. Das Potenzial an Fahrgästen sei vorhanden: „Ich bin gespannt, wie es angenommen wird.“

Hoffnung darf Braun haben – zumindest für die Tagesrandzeiten, also früh morgens und spät abends. „Während die Takte der Linien grundsätzlich ähnlich bleiben, wird die Anzahl der Fahrten zu den Tagesrandzeiten erhöht“, teilt das Landratsamt mit. Doch Achtung. Nach Stimme-Anfrage wird klar: Zumindest die Linien 671 (Massenbach – Stebbach) und 672 (Schwaigern – Michelbach) verkehren weiterhin im Stundentakt, die neu geplante Verbindung von Schwaigern nach Brackenheim sogar nur im Zweistundentakt. „Es kann immer besser laufen“, meint Braun. Man müsse abwarten.

Die Verbesserungen im Zabergäu sind nur ein Teil der umfassenden Neuausrichtung des Busverkehrs im Landkreis Heilbronn. Auch in anderen Regionen stehen bedeutende Veränderungen an: So hat das Landratsamt angekündigt, dass auch das Kochertal von einem Betreiberwechsel betroffen ist. Dort übernimmt künftig die Hütter-Lidle Linienverkehr GmbH den Betrieb. Auch im Bereich Eppingen steht ein Wechsel an – die Linien werden künftig von der Reisebüro Wöhrle GmbH betrieben. Die neuen Fahrpläne für alle Linien sollen im Dezember 2025 auf der Website des HNV veröffentlicht und im Kundencenter ausgelegt werden.

On-Demand-Verkehr im Leintal und Zabergäu: Vorbild Kirchardt

Zusätzlich soll ein On-Demand-Verkehr eingerichtet werden – ein Fahrdienst, der nur auf Anfrage bereitgestellt wird. Ergänzend wird an den Wochenenden im Leintal/Zabergäu ein solches System eingeführt, das sich in Kirchardt bewährt hat. „Man kann per App oder Telefon das Verkehrsmittel rufen“, erklärt Bürgermeisterin Rotermund. „Ich gehe zudem davon aus, dass es günstiger als ein Taxi ist.“

Freude über die kommenden Änderungen äußert auch Thomas Csaszar, Bürgermeister von Brackenheim. Seine Stadt erhält künftig Anschluss aus Schwaigern und Leingarten – und somit besseren Zugang zur S-Bahn. „Wir sind dankbar, dass die neue Querverbindung eingerichtet wird, und gespannt, wie die Frequenz tatsächlich sein wird“, so Csaszar. „Solange die Zabergäubahn noch nicht reaktiviert ist, ist eine Querverbindung nach Schwaigern umso wichtiger. Der Bus zur Stadtbahn zwischen Eppingen und Heilbronn ist eine tolle Verbesserung und wird im Verkehrskonzept für unsere Stadt sicher positiv vermerkt.“

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