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Neue Busverbindungen im Leintal und Zabergäu: Ein Anfang, aber noch kein Durchbruch

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Das Landratsamt Heilbronn stellt neue Buslinien und On-Demand-Angebote vor. Doch der Fahrplantakt zeigt: Eine echte Alternative zum Auto ist das nur bedingt, meint unser Autor.

Ab dem 1. Januar 2026 wird der Busverkehr im Leintal neu strukturiert. Mit der Neuvergabe der Linien stehen einigen Kommunen Verbesserungen bevor.
Ab dem 1. Januar 2026 wird der Busverkehr im Leintal neu strukturiert. Mit der Neuvergabe der Linien stehen einigen Kommunen Verbesserungen bevor.  Foto: Stefan Sauer

Ab dem 1. Januar 2026 wird der Busverkehr im Leintal neu strukturiert. Mit der Neuvergabe der Linien des Heilbronner Nahverkehrs (HNV) stehen einigen Kommunen Verbesserungen bevor, so das Landratsamt Heilbronn.

Das sind doch gut Nachrichten, es klingt wie Fortschritt: Neue Buslinien, bessere Anbindung, mehr Fahrten. Doch nicht alles, was als Verbesserung genannt wird, verdient diesen Namen. Natürlich ist es positiv, dass im Zabergäu und Leintal neue Verbindungen geschaffen werden. Die neue Direktverbindung zwischen Schwaigern und Brackenheim spart dem Pendler rund eine Stunde Bus- oder Bahnfahrt im Gegensatz zur vorher. Auch der geplante On-Demand-Verkehr kann eine Bereicherung sein – vorausgesetzt, er funktioniert so zuverlässig wie in Kirchardt.

Leintal und Zabergäu bekommen neue Buslinien – doch die Taktung sorgt für Zweifel

Doch es bleibt ein fader Beigeschmack, oder zumindest ein Fragezeichen. Denn die Taktung der Busse – gerade auf den neu geplanten Linien – ist alles andere als attraktiv. Ein Zweistundentakt zwischen Schwaigern und Brackenheim? Das ist nicht das, was man sich unter einer echten Alternative zum Auto vorstellt. Wer morgens einen Bus verpasst, verliert wertvolle Zeit. Wer abends spät unterwegs ist, steht schnell ohne Verbindung da.

Die Wortwahl der Bürgermeister und des Landratsamtes ist erwartungsgemäß positiv. „Super für die Bevölkerung“, heißt es da. Doch gerade Massenbachhausens Bürgermeister Steffen Braun bringt es auf den Punkt: „Es kann immer besser laufen.“ Oder: Es muss noch besser laufen. Wenn man eine Alternative zum Auto, bessere Verbindungen für Bürger schaffen möchte, braucht es regelmäßigere Takte, die wirklich zum Umstieg einladen. Gerade in ländlichen Regionen entscheidet die Verlässlichkeit des Angebots darüber, ob der ÖPNV eine echte Option ist. Halbe Sachen reichen hier nicht. Sonst bleiben viele Sitze leer – und der gute Wille fährt ins Leere.

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