Nach Reformationstag und Halloween: Das hat es mit dem Feiertag Allerheiligen auf sich
Von Donnerstag auf Freitag überschneiden sich ein aus den USA importierter Brauch und ein wichtiger christlicher Feiertag: Halloween und Allerheiligen. Was steckt eigentlich hinter dem christlichen Hochfest?
Jedes Jahr im Herbst leuchten Kürbisfratzen in Schaufenstern, in Gärten und vor Haustüren. Die ungewöhnlichen Herbstdekorationen sind ein Vorgeschmack auf den großen Spuk am 31. Oktober: Halloween. In der Nacht auf Allerheiligen ziehen gruselig kostümierte Kinder und Jugendliche durch die Straßen, klingeln an Türen und fordern „Süßes oder Saures!“.
Nicht nur der Einzelhandel, sondern auch die Veranstaltungsbranche hat den Brauch längst für sich entdeckt. In Clubs und Hallen der Region finden wieder zahlreiche Halloween-Partys statt. Und jedes Jahr werden auch kritische Stimmen laut, vor allem aus kirchlichen Kreisen. Denn das aus den USA importierte Fest überschneidet sich mit zwei wichtigen christlichen Feiertagen. Während sich Allerheiligen noch in Verbindung zu Halloween bringen lässt, wird der Reformationstag durch das Grusel-Spektakel eher ins Gegenteil verkehrt.
Nach dem Halloween-Spuk feiern katholische Christen ihr Hochfest Allerheiligen
Der November gilt gemeinhin als Totenmonat. Er steht im Zeichen des Gedenkens und der Trauer. Traditionell am ersten Tag des Monats feiern katholische Christen ihr Hochfest Allerheiligen. Auf vielen Friedhöfen und in Kirchengemeinden finden aus diesem Anlass Gedenkgottesdienste statt. Nicht nur Gläubige nehmen den Tag zum Anlass, Gräber ihrer Verwandten und Freunde zu besuchen.
Dieses Jahr fällt der 1. November, der in Baden-Württemberg auch ein staatlicher Feiertag ist, auf einen Freitag. Bereits im Vorfeld schmücken viele die Gräber ihrer Angehörigen mit Blumen, Kränzen sowie Kerzen und machten sie gleichzeitig winterfest. Ursprünglich bekannte die Kirche an Allerheiligen, „dass es eine große Schar von Menschen gibt, deren Leben für immer und ewig geglückt ist“. Darunter sind die offiziellen Heiligen zu verstehen. Für „Normalsterbliche“ wurde im 11. Jahrhundert der 2. November zum Allerseelentag erhoben.

Auf Allerheiligen folgen im November weitere Gedenktage
Weitere Gedenktage in diesem Monat: Am 9. November wird an die 1938 von den Nazis angestiftete Pogromnacht gegen Juden erinnert. Am dritten Sonntag im November wird beim staatlichen Volkstrauertag aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Der Totensonntag schließlich wird von evangelischen Christen immer am Sonntag vor dem 1. Advent begangen.