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Bahnkunden aufgepasst: Wie sich die Zeitumstellung auf Zugverbindungen auswirkt

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Am Sonntag gibt es durch die Zeitumstellung eine Stunde Schlaf mehr. Die Umstellung auf Winterzeit bringt jedoch auch Probleme mit sich, zum Beispiel für die Deutsche Bahn.


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Immer am letzten Sonntag im März und im Oktober ist es so weit: Es wird an der Uhr gedreht. Denn in der EU wird noch immer – trotz einiger Kritik daran – die Zeitumstellung praktiziert. Während für die Umstellung auf Sommerzeit die Uhr eine Stunde vorgestellt wird, bekommt man im Oktober eine Stunde geschenkt: Schlägt es am Sonntag, 27. Oktober, zur dritten Stunde, ist es wie eine kleine Zeitreise und die zweite Stunde des Tages beginnt erneut.

Mit einem einfachen Zurückstellen der Uhr ist es jedoch oftmals nicht getan. Für Arbeiter in der Nachtschicht hat es ebenso Auswirkungen, wie für Zugreisende. Denn was passiert, wenn der Zug am Sonntag um 2:11 Uhr abfahren soll? Fährt er dann in der ersten oder zweiten 2-Uhr-Stunde?

Warum die Umstellung auf Winterzeit bei der Deutschen Bahn so kompliziert ist

"Bei der Umstellung auf Sommerzeit im März ist die Betriebsabwicklung verhältnismäßig einfach", sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Stimme-Nachfrage. Demnach fallen im März S-Bahnen, die zwischen 2 und 3 Uhr unterwegs wären, einfach weg. Bei Nachtzügen, die bereits vor 2 Uhr auf den Schienen unterwegs sind, werde der Aufenthalt in den Bahnhöfen gekürzt, damit die fehlende Stunde aufgeholt werden kann.

Komplexer wird es bei der Zeitumstellung im Oktober mit einer zusätzlichen Stunde. Fahren Züge bereits vor 2 Uhr los, verweilen sie in einem geeigneten Bahnhof, damit der Fahrplan nicht durcheinandergerät, erklärt der Bahn-Sprecher. Viele Fahrgäste bekämen davon nichts mit, da sie in den Nachtzügen schlafen.

Bahnverbindung in Heilbronn: Das müssen Zuggäste wegen der Zeitumstellung beachten

Wollen Fahrgäste einen Zug nehmen, der in der Zeit zwischen 2 und 3 Uhr abfährt, sollten sie sich vorher gut informieren. Denn für diese Verbindungen gebe es häufig einen eigenen Fahrplan. In Heilbronn betrifft es den Metropolexpress MEX 18, der vor kurzem ein schlechtes Zeugnis des Landesverkehrsministeriums erhalten hat.

Üblicherweise fährt der MEX sonntagnachts um 3.11 Uhr am Heilbronner Hauptbahnhof ab. Von dort aus geht es über Nordheim, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Stuttgart bis nach Tübingen – Ankunftszeit: 5.07 Uhr. Am 27. Oktober jedoch nicht. Der Zug fährt laut geändertem Fahrplan um 2.11 Uhr ab. Lässt man sich die Verbindung auf der Seite der Deutschen Bahn oder in der App anzeigen, wird allerdings darauf verwiesen, dass bei der Abfahrt die zweite 2-Uhr-Stunde gemeint ist. Durch die "geschenkte" Stunde kommen die Fahrgäste also eine Stunde früher um 4.07 Uhr in Tübingen an.

So wird die Uhr an Bahnhöfen umgestellt

Laut dem Sprecher der Deutschen Bahn gibt es in Diensträumen, an Bahnhöfen und Automaten sowie in den Informationssystemen insgesamt rund 120.000 Uhren. Allein 17.000 Uhren seien für Fahrgäste sichtbar in Bahnhöfen angebracht. 

Heute werden 6.000 der Uhren per Funksignal gesteuert. Weitere 2.500 Uhren hängen mit einer sogenannten Mutteruhr zusammen, deren Zeitangabe auch auf die anderen Uhren übertragen wird. Die Zeit, in der die Uhren per Hand umgestellt werden müssen, ist somit vorbei. Aber nicht überall: Bei historischen Uhren wie der in Forchtenberg. "So eine alte Uhr stellt man nicht so einfach vor oder zurück", erklärte Bruno Tränkner vor der Umstellung auf die Sommerzeit in diesem Jahr.

Zeitumstellung hat Auswirkung auf Zugverkehr: Das gilt bei Stadtbahnen

Für die Deutsche Bahn sei die Zeitumstellung bereits zur Routine geworden, so der Bahn-Sprecher. Dennoch wird es an einigen Stellen kompliziert: Es müssen nicht nur Verbindungen verlegt und Stopps für Nachtzüge eingeplant werden, bei Stadtbahnen gibt es noch ein weiteres Problem. Fährt eine S-Bahn normalerweise zwischen 2 und 3 Uhr ab, findet die Fahrt in beiden Stunden statt. Das bedeutet aber auch: Es wird mehr Personal in dieser Nacht benötigt.

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