Qualitäts-Ranking: Frankenbahn auf dem vorletzten Platz in Baden-Württemberg
Auf der Frankenbahn von Stuttgart über Heilbronn nach Würzburg scheinen Zugausfälle und Verspätungen an der Tagesordnung. Im Qualitäts-Ranking des Landesverkehrsministeriums schneidet die Verbindung miserabel ab.
Das Landesverkehrsministerium hat der Frankenbahn Anfang der Woche ein verheerendes Zeugnis ausgestellt. Das Ministerium stellte auf Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Ranger Fehlzeiten und Verspätungen von Anfang 2022 bis Mitte 2024 zusammen. Demnach schneidet der Metropolexpress MEX 18 auf der Strecke Stuttgart-Osterburken sowohl bei den Ausfällen als auch bei der Pünktlichkeit besonders schlecht ab.
Durchschnittlich lag die monatliche Ausfallquote bei mehr als 20 Prozent, in Spitzenzeiten sogar bei knapp 70 Prozent. Zuletzt sank darüber hinaus die Pünktlichkeitsquote beim MEX 18 dramatisch. Im Juni dieses Jahres erreichte jeder zweite überhaupt fahrende Zug sein Ziel nicht rechtzeitig.
Frankenbahn: Baustellen, Infrastrukturstörungen und hohe Trassenauslastung
Im aktuellen Qualitätsranking des baden-württembergischen Verkehrsministerium nimmt der MEX 18 damit den vorletzten Platz ein. Dass der MEX 18 so häufig unpünktlich in die Bahnhöfe einfährt, erklärt das Ministerium "mit dem gestiegenen Baustellengeschehen, Infrastrukturstörungen gepaart mit einer hohen Trassenauslastung im Zulauf auf den Knoten Stuttgart". Dazu kämen kurzfristige Personalausfälle bei den Triebfahrzeugführern sowie Fahrzeugstörungen und Unfälle auf der Strecke.

Verantwortlich für die schlechten Wert ist aus Sicht des Ministeriums "die aktuell mangelhafte Betriebsqualität der Eisenbahninfrastrukturbetreiber, allen voran DB InfraGO". Das Ministerium habe deshalb den Austausch zwischen dem Land, den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und den Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) intensiviert. Dies diene unter anderem dem Ziel, "eine fahrgastfreundlichere Baustellenplanung und ‑abwicklung zu erreichen", so ein Sprecher des Verkehrsministeriums.
Das Ministerium setzt zudem auf die Einführung der digitalen Zugsicherungstechnik ETCS mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21. Sie soll es künftig ermöglichen, "mehr Züge in kürzeren Abständen auf der Strecke fahren zu lassen und das Risiko für Störungen an der Infrastruktur zu senken", so der Ministeriumssprecher weiter.