Was die neue Start-up-Factory für den Standort Heilbronn bedeutet
In Baden-Württemberg entsteht eine Start-up-Factory, die mehr Tempo in Unternehmensgründungen bringen soll. Der Standort Heilbronn ist involviert – aber wie genau?
Der Wirtschaftsstandort Deutschland schwächelt aktuell, der Bundeskanzler will ihn wieder auf Kurs bringen und traf sich Anfang dieser Woche mit großen Unternehmen aus dem ganzen Land. Doch für eine zukunftsfähige Wirtschaft braucht es nicht nur die großen Konzerne, es braucht auch eine lebendige Innovations- und Gründungslandschaft. In Heilbronn soll sich eine solche entwickeln.
Start-up-Factory in Baden-Württemberg: 300 Gründungen, 10.000 Arbeitsplätze
Baden-Württemberg konnte hier vor wenigen Wochen einen weiteren Gewinn erzielen: „Das Konsortium NXTGN (Next Generation), an dem unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Stuttgart, die Universität Heidelberg, die Universität Ulm, die Hochschule der Medien Stuttgart sowie die NXTGN Management GmbH, der Ipai und die Campus Founders beteiligt sind, konnte sich im Wettbewerb ’Startup Factories’ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durchsetzen“, teilte das Wissenschaftsministerium in Stuttgart mit.
Mit der Förderung des Bundes erhält der Zusammenschluss bis zu zehn Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren, 300 Deep-Tech-Start-ups sollen im Land bis 2030 entstehen, außerdem 10.000 neue Arbeitsplätze. Es soll eine „international sichtbare Innovationsplattform“ entstehen, Start-ups, Wissenschaft und Unternehmen sollen näher zusammenrücken. Aber was bedeutet das genau und vor allem: Wie geht es jetzt konkret weiter?
Was die Start-up-Factory für Heilbronn bedeutet
„Wir haben auf Basis der Erfahrung aus unseren Startup-Programmen und der Zusammenarbeit mit dem Mittelstand das Konzept für den Standort Heilbronn gemeinsam mit dem IPAI erarbeitet und in den NXTGN Verbund eingebracht“, erklären die Campus Founders. Künftig soll eine Repräsentantin von NXTGN im neuen Gravity-Gebäude auf dem Bildungscampus vor Ort sein. „Zusätzlich werden zwei Innovation Circles in Heilbronn etabliert. Diese orientieren sich an den Zukunftsthemen, die die Wirtschaft beschäftigen.“
In diesen Circles sollen Unternehmen, Start-ups und Wissenschaftler gemeinsame Lösungsansätze entwickeln, in diesem Rahmen werden verschiedene Veranstaltungen in Heilbronn stattfinden. Die Campus Founders sehen ihre besondere Stärke darin, dass sie von Anfang an stark international ausgerichtet waren, alles auf Englisch stattfindet und somit der Einstieg für internationale Gründer und Start-ups in der Region besonders einfach ist.
Start-up-Factory in Heilbronn geplant: Verknüpfung von Unternehmen und Forschung
Um das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen mittelständischen Unternehmen und Start-ups so effizient wie möglich zu erreichen, soll eine „datengetriebene Schnittstelle“ im Zentrum stehen, „die die spezifischen Innovationsbedarfe von Unternehmen mit passenden Lösungen von Start-ups und Forschungsprojekten verknüpft“.
Heißt: Es soll noch mehr von dem passieren, was in Heilbronn sowieso schon vorangetrieben wird – Vernetzung zwischen Gründern und Wirtschaft, wie sie beispielsweise schon auf dem KI- und Start-up-Festival Slush’D groß im Vordergrund steht.
Lokale Wirtschaft soll profitieren: Besserer Zugang zu Spitzenforschung im Raum Heilbronn
Einen zentralen Ort wird es für die Start-up-Factory nicht geben, sondern verschiedene dezentrale Anknüpfungspunkte an den Standorten der beteiligten Partner, wo Co-working Flächen, Labore und Räumlichkeiten genutzt werden können. In Heilbronn werden das der Ipai sowie das neue Gravity-Gebäude der Campus Founders sein.
Und die Campus Founders sind sich sicher: Mit der Start-up-Factory kommen neue Formate nach Heilbronn, was durch den engeren Austausch mit anderen Universitäten und Hochschulen die Heilbronner Forschungslandschaft bereichern wird. „Das wird auch der lokalen Wirtschaft einen direkteren Zugang zu der Spitzenforschung und den Startup-Teams aus den anderen Standorten und ihren Universitäten und Gründungszentren verschaffen.“