Peta-Aktivisten stören Fassanstich auf Stuttgarter Frühlingsfest
Das 84. Frühlingsfest in Stuttgart ist seit Samstag offiziell eröffnet. Aufregung gab es um eine Aktion von Peta-Aktivisten: Die Eröffnungszeremonie wurde gestört.

Mit dem traditionellen Fassanstich begann am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt.
Kurz vor dem traditionellen Fassanstich sorgte eine unerwartete Aktion für Aufsehen: Aktivistinnen der Tierschutzorganisation Peta stürmten die Bühne im Göckelesmaier-Zelt und unterbrachen den Eröffnungsakt. Statt fröhlicher Stimmung sah das Publikum dort plötzlich Schilder mit provokanten Botschaften wie "Fleisch ist Mord". Die Zuschauer reagierten verärgert und buhten die Aktivisten aus, während sich Bürgermeister Thomas Fuhrmann für den traditionellen Fassanstich bereitmachte.
Trotz des Zwischenfalls verlief der Fassanstich reibungslos und die Maßkrüge wurden gefüllt. Die Polizei bestätigte, dass es sich um eine Gruppe von fünf Aktivisten handelte.
Trotz Cannabis-Legalisierung: Kiffen auf Stuttgarter Frühlingsfest verboten
Während des Frühlingsfestes in Stuttgart darf auf dem gesamten Gelände am Neckar kein Cannabis geraucht werden. Ein Konsumverbot werde in die Benutzungsordnung für das Frühlingsfest aufgenommen, erklärten die Veranstaltungsgemeinschaft in.Stuttgart und die Stadt. Zuvor hatten sich schon die Festwirte gemeinsam darauf verständigt, Kiffen in den Zelten nicht zu erlauben, um vor allem minderjährige Besucherinnen und Besucher zu schützen.
Das Frühlingsfest richte sich als Veranstaltung ausdrücklich auch an Kinder und Familien, sagte eine Sprecherin von in.Stuttgart. Nach dem neuen Gesetz sei der Besitz und Anbau von Cannabis zwar für alle ab 18 Jahren erlaubt, das Kiffen im Beisein von Minderjährigen aber verboten. Es sei auch im Sinne des Kinder- und Jugendschutzes, den Konsum von Cannabis auf dem Wasen zu untersagen.
Fassanstich beim Frühlingsfest auf dem Wasen in Stuttgart: Eine Million Besucher erwartet
Die Veranstalter erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher auf dem Frühlingsfest. Erstmals mit dabei ist das Geschäft «Dr. Archibald - Master of Time», eine Art aufgepeppte Geisterbahn, bei der mit virtueller Realität ein wilder Ritt durch die Zeit auf den Spuren des Forschungsreisenden Dr. Archibald geboten werden soll. Nach ihren Premieren beim «großen Bruder», dem Volkfest im Herbst, kehrt das Albdorf zurück und bietet regionale Speisen und Getränke an.
Auch die Wasenboje, ein Schutzraum für Mädchen und Frauen, ist nach dem Herbst erstmals beim Frühlingsfest dabei. Traditionell gestiegen ist der Bierpreis. Die Maß wird in den vier Festzelten bis zu 13,80 Euro kosten, 60 Cent mehr als vor einem Jahr.
Das Frühlingsfest galt einst als Auftaktveranstaltung der Schausteller nach der jeweiligen Winterpause.