Noch mehr Fälle: Zahl der Magen-Darm-Erkrankten nach Frühlingsfest-Besuch steigt weiter
Die Zahl der gemeldeten Fälle, die nach einem Besuch auf dem Stuttgarter Frühlingsfest unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, steigt erneut. Zudem wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

UPDATE, 26. April: Inzwischen liegt die Zahl der bekanntgewordenen Magen-Darm-Fälle bei mehr als 800.
Zunächst waren es nur etwa ein Dutzend – wenig später schon über 300 registrierte Fälle. Am Donnerstag schießt die Zahl der Menschen, die nach einem Besuch auf dem Frühlingsfest in Stuttgart unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, erneut in die Höhe: Ein Sprecher der Kommune teilte am Donnerstag mit, es würde sich um 430 registrierte Fälle handeln. Medien berichten bereits von etwa 520 Erkrankten.
Hohe Dunkelziffer möglich: Bisher 430 Krankheitsfälle nach Frühlingsfest gemeldet
Am vergangenen Samstag habe es 400 und am Sonntag 30 Fälle gegeben. Alle Betroffenen hätten am Wochenende dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Der Sprecher sagte, man gehe bei den Betroffenen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil die Infektion sicherlich innerhalb der Familie weitergegeben werde. Bislang wurde bei drei Erkrankten das Norovirus nachgewiesen.
Bei Proben vom Essen, vom Besteck oder auch von Tellern wurde das Virus nicht gefunden. Es werde davon ausgegangen, dass es von Mensch zu Mensch übertragen worden sei. Das sofortige Einschreiten der Lebensmittelüberwachung und des Gesundheitsamtes habe eine weitere Ausbreitung verhindert. Der Betreiber des betroffenen Festzeltes tue alles, um die Hygiene zu gewährleisten. Es gebe eine tägliche Grundreinigung und es werde alles unternommen, um ein Wiederauftreten des Virus zu verhindern.
Norovirus im Göckelesmaier-Festzelt ausgebrochen – Betreiber geht von infizierten Gästen aus
Gegenüber der Heilbronner Stimme vermutete der Betreiber des betroffenen Festzelts "Göckelesmaier" zufolge, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgehe. "Wir arbeiten eng mit der Stadt und den Lebensmittelbehörden zusammen", teilte eine Sprecherin des Betreibers mit. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass das Virus von Mitarbeitern eingeschleppt worden sei. "Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben."
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell – besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.