Über 420 Norovirus-Fälle nach Frühlingsfest-Besuch – keine Erreger auf Lebensmitteln gefunden
Die Zahl der Frühlingsfest-Besucher mit Magen-Darm-Erkrankung steigt weiter. Nun ist klar: Die Ursache für den Ausbruch ist nicht auf Lebensmittel im Göckelesmaier-Festzelt zurückzuführen.

Lange war die Ursache für den Ausbruch des Norovirus auf dem Stuttgarter Frühlingsfest unklar. Hunderte Menschen hatten nach einem Besuch im Göckelesmaier-Festzelt über Magen-Darm-Beschwerden geklagt. Zwischenzeitlich wurden über 420 Fälle offiziell registriert. Medien berichten sogar von fast 520 Erkrankten. Lag es am Hühnchen, einer verunreinigten Bierleitung oder hatte gar ein Gast das gefährliche Norovirus eingeschleppt?
Norovirus nach Besuch im Göckelesmaier-Festzelt ausgebrochen – Lebensmittel nicht verunreinigt
Am Donnerstagmittag steht nun fest: An den Lebensmitteln, die am Wochenende im Festzelt verkauft wurden, lag es nicht. Das teilte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage der Heilbronner Stimme am Donnerstag mit. Wirt Karl Maier kann demzufolge aufatmen. Er hatte zuvor bereits vermutet, ein Besucher habe das Virus wohl eingeschleppt, wie er der Heilbronner Stimme verriet.

Dem Festwirt zufolge hatte eine infizierte Gruppe oder mehrere infizierte Personen am Samstag das Zelt besucht und andere Besucher angesteckt. Es wird demnach davon ausgegangen, dass der Erreger von Mensch zu Mensch übertragen wurde.
Lebensmittelproben nach Norovirus-Ausbruch in Göckelesmaier-Festzelt genommen – keine Erreger gefunden
Bei Proben von Essen, Besteck und Tellern, die bereits in den vergangenen Tagen vom zuständigen Gesundheitsamt genommen wurden, wurden keine Erreger gefunden. Die Sprecherin der Stadt erklärt gegenüber der Heilbronner Stimme: "Dass es am Essen lag, ist definitiv nicht der Fall".
Dies sei mittlerweile bestätigt. Auch die Ehefrau des Festwirts Daniela Maier versichert gegenüber der Heilbronner Stimme: "Gesichert ist, dass keine Übertragung der Noroviren durch die vom Gesundheitsamt beprobten Lebensmittel stattgefunden hat."
Verdacht auf infizierte Mitarbeiter im Göckelesmaier-Festzelt: Betreiber können Hygieneverstöße ausschließen
Informationen der "Bild" zufolge bestand zudem der Verdacht, dass ein Service-Mitarbeiter das Virus eingeschleppt hätte. Auch das kann laut Maier mittlerweile widerlegt werden. "Hygieneverstöße gab es ebenfalls nicht, auch das haben die behördlichen Prüfungen bestätigt. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass das Virus von unseren Mitarbeitern eingeschleppt worden wäre. Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben.“
Durch das sofortige Einschreiten der Lebensmittelüberwachung und des Gesundheitsamtes sei eine weitere Ausbreitung verhindert worden. Der Betreiber des betroffenen Festzeltes tue alles, um die Hygiene zu gewährleisten. Es gebe eine tägliche Grundreinigung und es werde alles unternommen, um ein Wiederauftreten des Virus zu verhindern. Der Festzeltbetrieb wurde nach dem Ausbruch allerdings nicht eingeschränkt.