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Mannheim und Heidelberg sind EU-Modellstädte für den Klimaschutz

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Heilbronn hatte sich nicht beworben, will aber prüfen, ob die Klimaziele früher umgesetzt werden können. Neckarsulm will seine Verwaltung bis 2035 klimaneutral machen und sagt, für die Stadt insgesamt sei das "nie" zu schaffen.

 Foto: Hans-Jürgen Serwe via www.imago-images.de

Die Städte Mannheim und Heidelberg haben sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Auf diesem Weg werden sie nun von der Europäischen Union unterstützt - als zwei von insgesamt 100 europäischen Städten, die in das Programm aufgenommen worden sind. Beworben hatten sich 377 Städte. Konkret erhalten die Gewinner nun Unterstützung beim Umsetzen und Nachschärfen ihrer Klimaschutzpläne, bürokratische Hürden sollen mit Hilfe von Experten überwunden und Fördermöglichkeiten bestmöglich ausgeschöpft werden.


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Die beiden Städte bekommen Unterstützung aus Forschung und Politik

"Unser Ziel ist sehr ambitioniert. Natürlich können wir scheitern, aber wir wollen es versuchen", sagt Sabine Lachenicht, Leiterin des Umweltamtes Heidelberg. Zu den Maßnahmen, die die Uni-Stadt formuliert hat, um Klimaneutralität schon in acht Jahren zu erreichen, gehört zum Beispiel die Dekarbonisierung der Fernwärme und der Umstieg auf Flusswärmepumpen. Schon seit rund zwei Jahren gilt eine Solarpflicht für Neubauten, im Stadtteil Bahnstadt sind Passivhäuser Standard. Die Maßnahmen, die Kommunen aus eigener Kraft auf den Weg bringen können, reichten nicht, sagt Lachenicht. "Wir brauchen bessere Gesetze für erneuerbare Energien, bessere Standards für die Gebäudesanierung und Geld für Radschnellwege." Sie hofft, dass sich durch das Projekt auch die gesetzgeberischen Weichenstellungen verbessern und Planungsprozesse beschleunigt werden. Nur so sei ein echter Schub möglich.

Ziel ist nur zu erreichen, wenn alle in der Stadtgesellschaft sich beteiligen

"Wenn wir das bis 2030 schaffen wollen, müssen wir jetzt Pflöcke einhauen", sagt auch Agnes Schönfelder, Referentin für Klimaschutz bei der Stadt Mannheim. Die beiden Nachbarkommunen seien zwar "relativ weit mit ihren Plänen", allerdings müsse es jetzt rasch in die Umsetzung gehen. Eine der größten Herausforderungen dabei sei die Vernetzung aller Akteure der Stadtgesellschaft, so Schönfelder. "Unser Klimaschutz-Aktionsplan, der Masterplan Mobilität, unsere Plastikstrategie, alles beeinflusst sich gegenseitig." Nun gehe es darum, die Maßnahmen zu bündeln, auch um Ressourcen zu schonen.


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"Wir müssen das Gesamtziel sehen und das als Stadt zusammen denken." Auch die Motivation sei ein wesentlicher Punkt. "Es geht doch darum, was wir alles gewinnen können, wenn wir das gemeinsam angehen." Damit könne Mannheim auch Vorbild für andere Kommunen sein, die in ihrem Klimaschutzprozess noch nicht so weit sind. Stadt, Universität, Betriebe, Bürger, alle müssten an einem Strang ziehen, betont Lachenicht. Dafür sei noch viel Lobbyarbeit nötig: "Wir brauchen alle Akteure, um unser Ziel zu erreichen."


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Heilbronn habe sich nicht an der EU-Ausschreibung beteiligt, teilt die Stadt mit: "Wir verfolgen das Ziel des Landes ,Klimaneutralität bis 2040"." Allerdings wolle man "auch in Heilbronn ambitioniert sein" und lasse daher in der aktuellen Fortschreibung des Klimaschutz-Masterplans das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 prüfen. Welche Maßnahmen und finanziellen Mittel dafür notwendig seien und wie diese umgesetzt werden können, solle bis Mitte des Jahres klar sein.


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Auch Neckarsulm hat sein Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Bis 2035 will man klimaneutral handeln - in der Verwaltung. Für die Stadt insgesamt sei das Ziel nicht zu erreichen, sagte Baubürgermeisterin Suzanne Mösel mit Verweis auf die Industrie: Neckarsulm schaffe es nie, über alle Bereiche klimaneutral zu werden.

 

 

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