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Neckarsulmer Rathaus soll bei Klimaschutz ein Vorbild sein

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Der Neckarsulmer Gemeinderat verabschiedet das kommunale Klimaschutzkonzept. Die CO2-Neutralität für die gesamte Stadt ist aber nicht zu schaffen. Das hängt mit der Berechnung zusammen.

Wie gelingt es, die Stadt Neckarsulm grüner zu machen?
Wie gelingt es, die Stadt Neckarsulm grüner zu machen?  Foto: Dennis Mugler

Spätestens im Jahr 2035 will die Stadtverwaltung Neckarsulm klimaneutral handeln. Dieses Ziel hat der Gemeinderat schon länger ausgegeben, jetzt hat das Gremium dafür ein kommunales Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht.

Für den Oberbürgermeister sind die Kommunen besonders wichtig

"Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten", sagte Oberbürgermeister Steffen Hertwig. Wichtig für ihn sind sowohl der Klimaschutz als auch die Klimaanpassung, also die Stadt auf die Folgen vorzubereiten. Städte und Gemeinden spielen seiner Ansicht nach eine Vorreiterrolle. "Der Ort der Wahrheit ist in den Kommunen." Sie stünden am Anfang und Ende der Wirkungskette. 


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So sieht die Klimabilanz für die gesamte Stadt aus

Blickt man auf die Klimabilanz der gesamten Stadt Neckarsulm, dann fällt sie allerdings nicht gut aus. Die Stadtverwaltung legt Zahlen für 2018 vor, wonach rechnerisch gesehen jeder Einwohner 25 Tonnen klimaschädlichen CO2 verursacht habe, in Deutschland waren es 10,3 Tonnen - und klimaverträglich seien lediglich 1,5 Tonnen. "Neckarsulm schafft es nie, über alle Bereiche hinweg klimaneutral zu werden", sagte Baubürgermeister Suzanne Mösel. Grund dafür sei die starke Industrie in der Stadt, die bei den Treibhausgasen deutlich über den Bundesschnitt liegt. Allerdings dürfe bei diesen Berechnungen nicht vergessen werden, dass sich die Zahlen nur auf die Gemarkung bezögen, betonte das Rathaus. Beispielsweise strebe schließlich der Volkswagenkonzern selbst an, über alle Standorte gerechnet klimaneutral zu werden. "Die Industrie gibt sich selbst die Ziele."

Die Stadt will aus den Bemühungen eine gemeinsame Bewegung machen

Deshalb will die Stadtverwaltung wenigstens selbst klimaneutral werden und für Klimaschutz werben, bei den Bürgern und den Betrieben. Die Stadtverwaltung sieht sich dabei in einer Vorreiterrolle und wolle andere Akteure in der Stadt einbeziehen. "Daraus muss eine Bewegung werden", sagte Suzanne Mösel. Jugendliche sollen eingebunden werden, für alle solle der Alltag so klimafreundlich wie möglich gemacht werden.


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Ohne finanzielle Unterstützung durch Bund und Land können ihrer Ansicht nach die Maßnahmen nur schwer umgesetzt werden, auch wenn die Stadt nicht bei null anfängt. In vielen Bereichen sind Verwaltung und Gemeinderat längst tätig: Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Liegenschaften erzeugen Strom, das Radwegenetz wird ausgebaut. Es gibt Elektrofahrzeuge, und der Bauhof kann auf ein Lastenfahrrad zugreifen. Denn auch darauf komme es an, betonte Susanne Mösel: eine Verhaltensänderung der Menschen.

Schritte wie die weitere Umrüstung auf LED-Beleuchtung ließen sich schnell umsetzen, sagte Klimaschutzmanagerin Carina Puff. Anderes brauche länger, beispielsweise die energetische Sanierung der Liegenschaften.

 

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