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Esslingen, der erste Hotspot im Südwesten

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Mundschutz auf öffentlichen Plätzen und weitere Einschränkungen bei Feiern: Der Landkreis Esslingen reagiert auf die hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen. Es ist der erste Kreis in Baden-Württemberg, der die kritische 50-er-Marke überschreitet.

von Michael Schwarz
Der Landkreis Esslingen hat als erste Region im Südwesten die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Foto: dpa
Der Landkreis Esslingen hat als erste Region im Südwesten die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Foto: dpa  Foto: Sebastian Gollnow (dpa)

Die Bewohner des Landkreises Esslingen müssen sich wegen des rasanten Anstiegs der Corona-Neuinfektionen auf weitere Einschränkungen einstellen.

Weil der Kreis die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten hatte, ist die Region jetzt der erste Corona-Hotspot in Baden-Württemberg. Der Wert lag am Mittwoch bei genau 52,3 Neuinfektionen.

Maskenpflicht erweitert

An diesem Donnerstag reagierte der Landkreis und kündigte zusätzliche Einschränkungen an, um einen weiteren Anstieg der Neuinfektionen zu verhindern. So muss ab Freitag in Fußgängerzonen, auf öffentlichen Plätzen oder auch auf Märkten ein Mund- und Nasenschutz getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann.

"Ich setze jetzt auf die Vernunft und Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen im Landkreis: Das Virus verbreitet sich durch Nähe und Kontakte, also müssen jetzt Nähe und Kontakte minimiert werden", erklärt der Esslinger Landrat Heinz Eininger (CDU).


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Mehr Restriktionen bei Feiern

Weiter sind Feiern in öffentlichen und angemieteten Räumen nur noch mit maximal 25 Teilnehmern erlaubt, private Feiern nur noch mit höchstens zehn Personen. Dies entspricht der jüngsten Beschlusslage der Corona-Lenkungsgruppe der Landesregierung, wobei es bei den privaten Treffen lediglich eine Empfehlung des Landes gibt. Ob es Ausnahmen von der Regelung gibt und wie lange die Maßnahmen in Kraft sind, darüber können die Kreise selbst entscheiden.

Weiter greift im Landkreis Esslingen jetzt auch das Beherbergungsverbot, auf das sich die meisten der Bundesländer am Mittwoch geeinigt hatten. Dieses besagt, dass Menschen aus den Corona-Hotspots Deutschlands nur dann beherbergt - also unter anderem in Hotels oder Pensionen übernachten dürfen - werden, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten, negativen Corona-Test vorlegen. Außerdem spricht Landrat Eininger für Esslingen die Empfehlung aus, "nicht relevante Veranstaltungen" abzusagen - und bei Sportveranstaltungen, vor allem in der Halle, bis auf Weiteres kein Publikum mehr zuzulassen.

Infektionsherde bekannt

Einer der zentralen Infektionsherde im Landkreis Esslingen ist ein DHL-Frachtzentrum in der Gemeinde Köngen. Von 250 genommenen Abstrichen sind 76 positiv. Allerdings liegen noch nicht alle Ergebnisse vor. Ob der Betrieb sogar geschlossen werden muss, ist noch offen.

In dem Frachtzentrum arbeiten auch etliche Flüchtlinge, die in Gemeinschaftsunterkünften wohnen. Insgesamt sind neun Asylheime betroffen. Corona-Fälle gab es in den vergangenen Wochen zudem in 26 Schulen und fünf Kindertageseinrichtungen im Kreis.

 


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Weitere Städte mit hohen Werten

Neben Esslingen war im Südwesten der Neuinfektions-Wert pro Woche und 100.000 Einwohner zuletzt noch in Stuttgart, Heilbronn und in Mannheim hoch. In den drei Städten wurde die 35-er-Marke überschritten. Auch dies hat wie berichtet Einschränkungen bei öffentlichen und privaten Feiern zur Folge.

In Esslingen fordert der dortige CDU-Stadtverbandschef Tim Hauser, dass die zusätzlichen Corona-Maßnahmen wieder zurückgenommen werden, "wenn der Wert wieder unter der 50-er-Marke liegt und man merkt, dass es in die richtige Richtung geht". Zudem warnt Hauser davor, dass es wegen der steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg jetzt zu einem "Überbietungswettbewerb zwischen den Kreisen kommt".

 

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