Baden-Würrtemberg
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Schnee und Eis: Bahn wendet sich an Reisende – nicht notwendige Fahrten verschieben

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Winterwetter herrscht in Baden-Württemberg: Schnee und Eis sorgen im Verkehr für Chaos. Auch der Bahnverkehr ist stark beeinträchtigt, weshalb die Bahn nun eine Empfehlung ausspricht.

von dpa und unserer Redaktion
Wer mit der Bahn fährt, muss sich in Süddeutschland noch bis Montag auf starke Beeinträchtigungen einstellen.
Wer mit der Bahn fährt, muss sich in Süddeutschland noch bis Montag auf starke Beeinträchtigungen einstellen.  Foto: dpa/Montage: HSt

Update, 3. Dezember: Die Deutsche Bahn bittet Reisende wegen des heftigen Wintereinbruchs in Süddeutschland, auch am Montag nicht dringend notwendige Fahrten zu verschieben. Man werde auch zum Wochenstart nicht alle Verbindungen im Fernverkehr anbieten können, sagte eine Bahn-Sprecherin der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa) am Sonntag. Wie bereits angekündigt, werde es auch am Montag zu starken Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen. Aktuell sei man dabei, die Strecken zu erkunden. Man prüfe für jede einzelne betroffene Strecke, ob man den Betrieb wieder aufnehmen könne, sagte die Sprecherin.

Nach einem starken Wintereinbruch war der Verkehr am Samstag vor allem in Bayern lahmgelegt - etwa wegen vereister Oberleitungen. Auch Straßen- und Luftverkehr waren kaum oder gar nicht mehr möglich.

Wegen Schnee und Eis – Starke Beeinträchtigungen bei der Bahn bis Montag

Erstmeldung, 2. Dezember: Schnee und Glätte haben in weiten Teilen Baden-Württembergs zu Behinderungen auf Straßen und Schienen gesorgt. Fahrgäste müssen beim Zugverkehr besonders im Regionalverkehr mit Ausfällen rechnen, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) am Samstag mitteilte. Vor allem der Südosten von Baden-Württemberg sowie der Großraum Bodensee seien stark betroffen. Ein Problem seien unter Schneelast umstürzende Bäume, die Gleise blockierten. Die Bahn bat Reisende, sich vor Fahrtantritt im Internet oder bei der telefonischen Reiseauskunft zu informieren.

Wer mit der Bahn fährt, muss sich in Süddeutschland noch bis Montag auf starke Beeinträchtigungen einstellen. Das sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Samstagvormittag. Grund sei der unerwartet heftige Wintereinbruch, unter anderem seien Oberleitungen vereist. Der Münchner Hauptbahnhof sei außerdem den ganzen Samstag nicht mehr anfahrbar.

Unter diesem Link gibt es aktuelle Verkehrsmeldungen der Bahn.

 


 

Schnee bremst die Bahn aus: Am Ulmer Hauptbahnhof übernachten Fahrgäste im Zug

Bereits in der Nacht auf Samstag musste ein aus Hamburg kommender ICE am Ulmer Hauptbahnhof seine Fahrt beenden. Dort stand der Zug für gestrandete Reisende als sogenannter «Aufenthaltszug» zur Verfügung. Fahrgäste, die nicht weiterkamen, konnten dort übernachten. Nach Angaben der DB sollte der Zug am frühen Nachmittag wenden und nach Hamburg zurückkehren.

Defekter Zug verursachte massive Probleme zwischen Heilbronn und Stuttgart 

Bereits am Freitagabend ist es auf der Bahnstrecke zwischen Heilbronn und Stuttgart zu mehreren Zugausfällen gekommen. Nach Angaben der Deutschen Bahn war eine Lok mit einem defekten Stromabnehmer zwischen Bietigheim-Bissingen und Besigheim liegengeblieben.

Hunderte Menschen harrten seit dem frühen Abend auf dem Bahnsteig des Heilbronner Hauptbahnhofs aus, berichtete ein Zugfahrgast. Mehrere Verbindungen wurden im Fahrplan gestrichen. Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Stuttgart ist die Störung am späteren Abend behoben worden.

Kilometerlange Staus auf Bayerns Autobahnen

Der starke Schneefall verursacht in Bayern lange Staus auf den Autobahnen. Auf der A8 in Richtung Salzburg erstrecke sich nahe München ein Stau bereits auf 30 Kilometer, sagte eine Sprecherin des ADAC am Samstagvormittag. Deutschlandweit gebe es aktuell 96 Staus mit mehr als zehn Kilometern Länge - sämtliche in Bayern. Auch die A6 und die A9 seien stark betroffen.

Der Automobilclub empfehle, vorübergehend auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten und wenn, dann nur mit Winterausrüstung zu fahren, sagte die Sprecherin.

Polizei meldet mehrere Unfälle auf glatten Straßen

Auf den Straßen kam es in ganz Baden-Württemberg ab Freitagnachmittag wegen der Winterwitterung zu mehreren Unfällen. In Emmingen-Liptingen (Kreis Tuttlingen) starb ein 54 Jahre alter Mann bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, geriet sein Auto ins Schleudern und auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß es mit einem Kleintransporter zusammen. Der Autofahrer erlag bei dem Unglück vom Freitagnachmittag noch am Unfallort seinen Verletzungen. Der 67 Jahre alter Fahrer des Kleintransporters blieb unverletzt.

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Helmstadt-Bargen (Rhein-Neckar-Kreis) kamen am Freitag drei Menschen ums Leben. Hier ist allerdings noch unklar, ob das Wetter die Ursache war. Drei weitere Personen wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist ein 19 Jahre alter Autofahrer auf die Gegenfahrbahn geraten und stieß mit einem entgegenkommenden PKW frontal zusammen. Eine 23 Jahre alte Fahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und verunfallte ebenfalls. Die drei Fahrzeuge erlitten einen Totalschaden.

Auf der Autobahn 8 kam es am Samstagmorgen bei Leonberg  zu einem Unfall mit einem Schwerverletzten. Wie die Polizei berichtete, war zunächst ein 42-Jähriger bei Eisglätte ins Schleudern geraten und gegen eine Betonleitwand geprallt. Sein Auto blieb schließlich mitten auf der Fahrbahn auf der Seite liegen, der Mann konnte sich unversehrt befreien. Ein 45 Jahre alter Fahrer fuhr jedoch auf das liegengebliebene Fahrzeug auf und wurde schwer verletzt. Die Autobahn blieb wegen der Bergungsarbeiten für etwa drei Stunden gesperrt.

In der Region Heilbronn blieb es dagegen bislang recht ruhig. Keine witterungsbedingten Unfälle meldet die Polizei bislang. 

 


 

Flugbetrieb am Flughafen Stuttgart läuft normal

Auch am Flughafen Stuttgart sind Winterdienstarbeiten im Gange. Der Flugbetrieb verlaufe allerdings normal, teilte eine Sprecherin am Samstag mit. Am Morgen gab es keine Behinderungen oder gar Streichungen von Flügen. «Alles ist normal und im Rahmen des Üblichen», sagte sie. Auch für den Rest des Tages werde davon ausgegangen, dass es so bleibe. Nachdem der Flugverkehr am Münchner Flughafen vorübergehend eingestellt wurde, sei am Morgen eine Maschine aus Skopje in Stuttgart gelandet - das Flugzeug hätte eigentlich im bayrischen Memmingen ankommen sollen. Die Passagiere würden nun auf anderen Wegen nach Memmingen gebracht, sagte die Sprecherin.

Spielausfall in der Fußball-Bundesliga

Am Samstagvormittag wurde das Fußball-Bundesliga-Heimspiel des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München an diesem Samstag (15.30) gegen den 1. FC Union Berlin wegen der starken Schneefälle und der damit verbundenen Sicherheitsrisiken abgesagt. Das teilte Union Berlin mit. Der VfB Stuttgart empfängt am Samstagabend SV Werder Bremen. Ob sich die Fans auf Einschränkungen auf dem Weg ins Stadion einstellen müssen, blieb zunächst unklar. 

Skilifte in Baden-Württemberg öffnen:  Großer Ansturm auf Wintersportgebiete erwartet

Am Feldberg im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb gehen die Skilifte wieder in Betrieb. Auf der Schwäbischen Alb können sie auf den ersten Pisten ihrem Hobby in der kalten Jahreszeit nachgehen. Auch auf dem Feldberg haben am Freitag rund die Hälfte der 17 Lift- und Bahnanlagen den Betrieb aufgenommen. "Es ist schon einiges los. Die Schneeverhältnisse sind wunderbar", sagte der Chef der Feldbergbahnen, Julian Probst in Todtnau (Landkreis Lörrach).

Auf dem knapp 1.500 Meter hohen Feldberg lagen zwischen 60 und 70 Zentimeter Schnee. Doch je besser die Bedingungen sind, desto höher wird der Ansturm erwartet. Geschäftsführer Probst empfiehlt deshalb, Tickets online zu kaufen.


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