Nach Tod von Rouven Laur
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Prozess zur Messerattacke in Mannheim beginnt – für Polizei „emotional extrem fordernd“

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Ein mutmaßlicher Islamist greift in Mannheim sechs Menschen mit einem Messer an. Der Polizist Rouven Laur stirbt später. Der Angreifer soll Sympathien für den IS hegen. Nun beginnt der Prozess in Stuttgart.

Von red/dpa

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Die Messerattacke in Mannheim am 31. Mai 2024 löste bundesweit Entsetzen aus. Der Angreifer, der 26-jährige Afghane Sulaiman A., verletzte sechs Menschen. Kurz nach dem Angriff starb Rouven Laur. Viele spendeten für die Familie des getöteten Polizisten Rouven Laur. Polizeibeamte erinnerten mit blauen Bändern an ihren Uniformen an den 29-Jährigen. Bundesweit fanden Schweigeminuten zu seinem Gedenken statt, auch in Heilbronn

Mehr als acht Monate nach der tödlichen Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz beginnt am Donnerstag, den 13. Februar, das Verfahren vor dem Oberlandesgericht Stuttgart gegen den Angreifer.

Prozess zur Messerattacke in Mannheim beginnt: Angreifer wohl IS-Sympathisant

Der Generalbundesanwalt hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart Anklage gegen Sulaiman A. unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben. Die Bundesanwaltschaft geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Angeklagte Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hegt.

Der Messerangreifer von Mannheim, Sulaiman A. habe sich dazu entschlossen, einen Anschlag auf vermeintlich Ungläubige zu begehen und sich dazu am 31. Mai 2024 auf den Mannheimer Marktplatz begeben. Der Angeklagte hatte zuletzt im hessischen Heppenheim gelebt.

Messerattacke in Mannheim: Sulaiman A. griff Islamkritiker und Polizist an

Sulaiman A. hatte auf dem Marktplatz in Mannheim fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Für das Verfahren sind zunächst mehr als 50 Prozesstage bis Ende Oktober angesetzt.

Polizeigewerkschaft: „Rouven wird keinen Tag vergessen“

Der Vorsitzende der Mannheimer Polizeigewerkschaft, Thomas Mohr, betont im Vorfeld des Prozesses die anhaltende Betroffenheit innerhalb der Polizei. „Der Angeklagte interessiert uns überhaupt nicht. Ob er lebenslang bekommt, in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen oder abgeschoben wird – das alles bringt uns Rouven nicht mehr zurück,“ so Mohr.

Kein Tag vergehe, an dem nicht an den getöteten Kollegen gedacht werde. „Rouven wird kein Tag vergessen. Die Erinnerung an ihn lebt in den Gedanken seiner Kollegen und auch der Bürger weiter.“

Messerattacke in Mannheim: Prozess laut Polizei „emotional fordernd“

Besonders für die Polizeikollegen, die am Tag des Angriffs vor Ort waren und nun als Zeugen aussagen müssen, sei der Prozess eine erhebliche Belastung. „Das erneute Erzählen und Durchleben des Geschehens wird für viele emotional extrem fordernd sein,“ erklärt Mohr. 

Er selbst werde dem Prozess fernbleiben: „Ich will mir das nicht ansehen. Es wird wohl sehr emotional werden.“

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