Bislang zehn Cannabis-Clubs in Baden-Württemberg genehmigt
Seit 2024 können Cannabis-Clubs, also nicht kommerzielle Anbauvereinigungen, an den Start gehen. Zehn von ihnen bekamen in Baden-Württemberg grünes Licht. Doch die Debatte reißt nicht ab.
Die Teillegalisierung von Cannabis sorgt nach wie vor für kontroverse Diskussionen. Suchtberatungen, auch im Heilbronner Raum, zeigen sich besorgt und stellen Veränderungen fest. Auf der anderen Seite fiebern Cannabis-Clubs ihrer Genehmigung entgegen.
In Baden-Württemberg haben bisher zehn Vereine zum Anbau von Cannabis ihre Betriebserlaubnis erhalten. Wie das Freiburger Regierungspräsidium mitteilte, klagten drei Anbauvereinigungen gegen bestimmte Auflagen der Erlaubnisse. „Derzeit werden in unserem Haus die Klageerwiderungen verfasst“, berichtete eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Freiburger Behörde ist landesweit für die Genehmigungen verantwortlich.
Cannabis-Clubs in Baden-Württemberg: Diese Regeln gelten
Nach der teilweisen Freigabe von Cannabis für Erwachsene und des privaten Anbaus mit zahlreichen Vorgaben war am 1. Juli vergangenen Jahres eine zweite Stufe in Kraft getreten. Nicht kommerziellen Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern wurde es damit ermöglicht, an den Start zu gehen.
Volljährige Menschen können Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Die Clubs brauchen aber eine behördliche Erlaubnis. Vorgesehen sind auch regelmäßige Kontrollen.
Neue Cannabis-Vereine in Pforzheim, Offenburg und Ehingen
Die ersten beiden Cannabis-Clubs in Baden-Württemberg, die grünes Licht erhielten, waren im vergangenen Jahr der Cannabis Club Südwest e.V. in Achern (Ortenaukreis) und der CSC Grüne Liebe Rhein-Neckar e.V. in Mannheim. Es folgten nun weitere Anbauvereinigungen in mehreren Landesteilen, etwa in Pforzheim, Offenburg oder Ehingen im Alb-Donau-Kreis, wie die Sprecherin mitteilte.
Die Klagen gegen Auflagen waren bereits im vergangenen Jahr angekündigt worden. Dabei ging es unter anderem um Rufbereitschaften, die die Vereine für Kontrollen sicherstellen müssen. Clubs hatten argumentiert, dass diese Bereitschaften wegen der Berufstätigkeit von Verantwortlichen nicht immer erfüllbar seien.
Bundestagswahl 2025: CDU/CSU wollen Cannabis-Gesetz abschaffen
Die teilweise Freigabe von Cannabis war eines der großen Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition. CDU und CSU haben dagegen in ihr Programm zur Bundestagswahl 2025 aufgenommen, das Cannabis-Gesetz der inzwischen geplatzten Ampel-Koalition wieder abschaffen zu wollen.
Auch CDU-Politiker aus der Region Heilbronn üben harsche Kritik an der im Bundestag beschlossenen Cannabis-Legalisierung. So bezeichnete etwa der Heilbronner CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Throm die Entscheidung auf Stimme-Nachfrage als „gesundheitspolitisch fatal und in höchstem Maße unverantwortlich“.