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Aus für Motoreninstandsetzer MPO Powertrain

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Neuer Eigentümer Walter Mack schließt Betrieb zum Jahresende − Harte Kritik der Mitarbeiter.

Von unserem Redakteur Jürgen Paul
Beim Getriebe- und Motoreninstandsetzer MPO Powertrain in der Salzstraße in Heilbronn gehen zum Jahresende die Lichter aus. Foto: Andreas Veigel
Beim Getriebe- und Motoreninstandsetzer MPO Powertrain in der Salzstraße in Heilbronn gehen zum Jahresende die Lichter aus. Foto: Andreas Veigel

Der Betrieb des Getriebe- und Motoreninstandsetzers MPO Powertrain mit zuletzt rund 30 Beschäftigten wird zum Jahresende stillgelegt. Erst im Oktober 2013 hatte die Mack Group aus Mainhardt die Firma von der Mosolf-Gruppe übernommen. Nun beendet Geschäftsführer Walter Mack das Heilbronner Gastspiel."Die Kostenstruktur hat nicht gestimmt", sagte Mack auf Stimme-Anfrage. Ein ganzes Bündel an Faktoren sei dafür verantwortlich, dass er den Betrieb in der Salzstraße schließt. "Sie können Verluste nicht über Jahre hinweg tragen", betonte Mack, der alle MPO-Mitarbeiter bereits am 30. Juli entlassen hatte.

Zweifel

MPO-Insider kritisieren den Schritt des Mainhardter Unternehmer scharf. Die Auslastung in Heilbronn sei sehr gut gewesen, es habe genügend Aufträge gegeben, hieß es. Bezweifelt wird auch, dass es sich tatsächlich um eine Betriebsstilllegung handelt. "Es wurden und werden Aufträge, Anlagen und Maschinen von Heilbronn nach Mainhardt verlagert", berichtet ein Insider. Deshalb müsse man eher von einem Betriebsübergang statt einer Schließung sprechen, was eigentlich zur Folge hätte, dass die Arbeitsverträge der betroffenen Mitarbeiter weiterhin gültig wären. Die meisten der ursprünglich 35 MPO-Beschäftigten haben jedoch bereits eine neue Stelle gefunden oder sich im Zuge von Kündigungsschutzklagen mit dem Arbeitgeber auf die Zahlung einer Abfindung geeinigt.

Streit um Maschinen Walter Mack bestätigte, dass Maschinen aus Heilbronn nun in Mainhardt zum Einsatz kommen, wo er 120 Mitarbeiter beschäftigt. "Die Maschinen gehören ja der Firma, und wir können einige davon gebrauchen", sagte er. Teilweise würden sie auch verkauft. Michael Unser von der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm verweist darauf, dass Mack bei Prozessen vor dem Heilbronner Arbeitsgericht beteuert habe, sämtliche MPO-Maschinen zu verkaufen und sie nicht mehr zur Produktion einzusetzen. Unser: "Es wäre ein falsches Spiel, wenn die Maschinen nun in Mainhardt zum Einsatz kommen."

Mack betonte, dass er in Heilbronn viel versucht habe, um das Ruder herumzureißen. "Wir haben viel Geld in die EDV und in die Abläufe investiert, aber das hat alles nicht gereicht", sagte er. Den Vorwurf, er habe MPO mit dem Ziel der Betriebsstilllegung gekauft, um einen Konkurrenten auszuschalten, wies Mack zurück. "Ich habe das nicht von Anfang geplant."

Abwicklung

Die verbliebenen MPO-Mitarbeiter wickeln noch bis Ende dieser Woche die letzten Aufträge ab, bevor sie den Gang zur Arbeitsagentur antreten müssen. Walter Mack sucht derweil einen Nachmieter für das Gebäude im Industriegebiet. Der Mietvertrag läuft noch bis Ende 2016. "Ich bin guter Dinge, dass ich einen Nachmieter für dieses interessante Objekt finde", sagte der Unternehmer.

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