„Aktive Wohlstandsvernichtung“: Trumps Zoll-Politik rüttelt an Weltwirtschaft
Der US-Präsident Donald Trump bringt mit seinen Zoll-Plänen die Wirtschaft ins Wanken und zettelt einen Handelskrieg an. Die US-Kurse brechen ein, die Börse befindet sich auf einer steilen Talfahrt.
Ab sofort gelten die universellen Zehn-Prozent-Zölle auf Importe in die USA. Die höheren Abgaben gelten erst ab Mittwoch – für einige Länder hat der US-Präsident Donald Trump weitaus höhere Zölle verhängt. Mit seiner Zoll-Politik sorgt Trump für ein Börsen-Beben und zettelt einen Handelskrieg an.
Seit der Zoll-Ankündigung von Trump befinden sich die Aktien auf einer steilen Talfahrt – die US-Kurse brechen ein. Ein Ende der Börsenturbulenzen wegen Trump ist nicht in Sicht. Ein Parteifreund sagt, Trump provoziere mit seiner Zoll-Politik ein politisches „Blutbad“. Robert Halver von der Baader Bank nannte Trumps Vorgehen „aktive Wohlstandsvernichtung.
Nach Zoll-Ankündigungen: Ende der Börsenturbulenzen wegen Trump nicht in Sicht
Vom starken Plus des Dax seit Jahresbeginn ist nicht mehr viel übrig, nachdem der US-Präsident seine neuen Zölle verhängt hat. Und auch der Ausblick auf die neue Woche fällt skeptisch aus.
An den Börsen wird der von Donald Trump ausgelöste Zollschock wohl noch einige Zeit für hohe Nervosität sorgen. Marktbeobachter weiter mit größeren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder mit den Kontrahenten über erste Deals gesprochen wird. Nach den heftigen Verlusten der vergangenen Tage könnten diese die Märkte auch noch weiter nach unten führen.
„Aktive Wohlstandsvernichtung“: Trumps Zoll-Politik rüttelt an Weltwirtschaft
Robert Halver von der Baader Bank nannte Trumps Vorgehen „aktive Wohlstandsvernichtung“. Seiner Einschätzung nach destabilisiert der neuerliche Zollschlag „die Statik der Globalisierung als bislang zuverlässiges Fundament der Weltwirtschaft“.
Dabei sprächen die Bewegungen an den Finanzmärkten eine deutliche Sprache. Der sogenannte „Trump-Trade“, der nach Trumps Wahlsieg zunächst die Kurse beflügelt hatte, habe sich vollständig in Luft aufgelöst.
„Die laufende Abwärtsbewegung kann durchaus noch über einen längeren Zeitraum anhalten“, geben sich die LBBW-Experten skeptisch. Doch Halver glaubt, dass aufgrund des dramatischen Stimmungsverfalls bereits viel Negatives in den Aktienkursen enthalten ist. „Auch wenn es schwerfällt, sollte man sich nicht vollständig von den Börsen verabschieden.»“
Stellung als Wirtschaftsmacht der USA kommt ins Wanken
„Die USA sehen sich in einer Position der Stärke und wollen industrielle Wertschöpfung ins eigene Land zurückholen. Sie laufen aber Gefahr, im Gegenteil ihre Stellung als führende Wirtschaftsmacht zu unterminieren“, heißt es von der LBBW. Gegenzölle, wie sie am Freitag aus China vermeldet wurden, drohen den Handelskrieg zu verschärfen.
Parteifreund über Trump-Zölle – politisches „Blutbad“ möglich
Trumps Zollpaket könnte seine Republikaner bei den nächsten Wahlen teuer zu stehen kommen, glaubt Parteikollege Ted Cruz. Entscheidend sei auch, wie sich andere Länder jetzt verhalten. Die EU-Kommission bereitet Gegenmaßnahmen vor. Dabei hat die EU als Reaktion auf Trump verschiedene Optionen wie Gegenzölle oder eine Digitalsteuer.
Cruz erklärte, wegen des Zollpakets könnte diese Woche als „folgenreichste in allen vier Jahren“ der zweiten Amtszeit Trumps in die Geschichte eingehen.
Nach Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz könnte das Zollpaket von Trump ernste Folgen für die Republikaner haben. „Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere –, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden“, sagte der Senator aus dem Bundesstaat Texas in seinem Podcast „Verdict“. Er gehört eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei.
Seiner Ansicht nach drohe bei einem wirtschaftlichen Abschwung ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus – womöglich sogar im Senat. Derzeit halten die Republikaner in beiden Parlamentskammern eine knappe Mehrheit. Im November 2026 stehen in den USA die nächsten Kongresswahlen an. Dabei werden alle Sitze im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.