US-Zölle treffen deutsche Autobranche besonders hart – „Das ist America alone“
Der Verband der Automobilindustrie kritisiert US-Präsident Donald Trump scharf. Die Zölle werden die amerikanischen Verbraucher treffen, sagt Verbandschefin Hildegard Müller.
Die deutsche Wirtschaft ist angesichts der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle in großer Sorge. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit deutlich negativen Auswirkungen der US-Zölle auf das Wirtschaftswachstum. Die deutsche Autoindustrie ist von den US-Zöllen besonders betroffen. Ab sofort erheben die USA einen Zoll von 25 Prozent auf Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und bestimmte Autoteile.
Trumps Zoll-Hammer: Deutsche Autoindustrie ist stark von den USA abhängig
Im Jahr 2024 wurden nach Angaben des VDA fast 450.000 Fahrzeuge von Deutschland in die USA exportiert. Damit sind die USA der wichtigste Handelspartner Deutschlands in der Autobranche. Der Exportwert lag 2024 bei 36,8 Milliarden Euro. Umgekehrt exportierten die USA im vergangenen Jahr Pkw im Wert von 6,7 Milliarden Euro nach Deutschland. Das Land liegt damit nach Tschechien und Spanien auf Platz drei der deutschen Importstatistik. Die deutsche Autoindustrie beschäftigt nach VDA-Angaben rund 138.000 Mitarbeiter an mehr als 2000 Standorten in den USA.

VDA-Chefin Müller: USA verabschieden sich vom regelbasierten globalen Handel
VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht in den US-Zöllen „einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt“. Es sei die Abkehr der USA von der regelbasierten globalen Handelsordnung. „Das ist kein America first, das ist America alone“, sagte Müller. Von den Zöllen betroffen seien vor allem Verbraucher in den USA, weil sich die Produktauswahl verringere und die Inflation steige.
Aber auch für die deutsche Autobranche und das Wirtschaftswachstum würden die Maßnahmen negative Auswirkungen haben. „Das wird auch Arbeitsplätze betreffen“, sagte Hildegard Müller.
VDA-Chefin Müller fordert von der EU entschlossenes und selbstbewusstes Handeln
Von der Europäischen Union fordert die VDA-Präsidentin, „geschlossen und mit entsprechender Stärke aufzutreten - und gleichzeitig weiterhin die Bereitschaft zu Verhandlungen zu signalisieren“„. Die EU könne und müsse selbstbewusst auftreten und alle Optionen auf den Tisch legen. So müssten die Geschwindigkeit und Entschlossenheit beim Abschluss von Freihandelsabkommen massiv erhöht werden. Müller: „Mit möglichst vielen Regionen in der Welt müssen hier konkrete Ergebnisse erzielt werden.“ Die EU müsse jetzt ein Verfechter für den freien und fairen globalen Handel sein. „Deutschlands und Europas Wirtschaft benötigen starke Allianzen und belastbare Netzwerke“, betonte die VDA-Präsidentin.