Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals – Verdi erwartet größere Flugausfälle
Die Streiks an deutschen Flughäfen gehen weiter. Diesmal müssen sich Flugreisende auf Verzögerungen bei der Lufthansa einstellen. Verdi ruft das Bodenpersonal am Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Mit ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ging am Freitag in vielen deutschen Städten eine chaotische Verkehrswoche zu Ende. Nach Bahn-Streiks und Flughafen-Warnstreiks am Donnerstag traf es vor dem Wochenende Pendler und Schüler in Bussen, U- und Straßenbahnen. Am Mittwoch, 7. Februar, müssen sich Flugreisende erneut auf Flugausfälle und Verzögerungen einstellen.
Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem ganztägigen Warnstreik an mehreren Flughäfen aufgerufen. Das sagte ein Verdi-Sprecher am frühen Montagmorgen.
Verdi rechnet mit größeren Flugausfällen – Airport Stuttgart erwartet keine großen Auswirkungen
Betroffen sind die Lufthansa-Standorte Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf. "Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen", schrieb Verdi in einer Mitteilung.
An den Flughäfen in Baden-Württemberg werden hingegen keine größeren Auswirkungen erwartet. Eine Sprecherin des Stuttgarter Flughafens rechnete am Montagvormittag insgesamt nur mit geringen Folgen. Es gebe jeweils vier Flüge der Lufthansa von dem Airport nach Frankfurt und München. Diese könnten vom Warnstreik betroffen sein. Genaueres konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Passagierinnen und Passagieren riet sie, sich auf der Webseite des Flughafens über ihre Verbindung zu informieren.
Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden werde vom Warnstreik nicht betroffen sein, da er am Mittwoch keine Flüge der Lufthansa im Angebot habe, teilte ein Sprecher mit.
Warnstreik: Verdi will Druck auf Arbeitgeber erhöhen
Hintergrund des Warnstreiks sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Verdi will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ein Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. Februar wurde zurückgewiesen – es geht etwa um als zu niedrig empfundene Erhöhungsschritte und die 36-monatige Laufzeit.
Piloten bei Lufthansa-Tochter Discover streiken weiter
Im Kampf um einen Tarifvertrag wollen Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines auch am Montag, 5. Februar, weiterstreiken. Passagiere müssen sich noch bis einschließlich Montagabend auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Wie bereits am Sonntag sollen auch heute etliche Verbindungen ausfallen, wie aus der online einsehbaren Abflugtafel des Frankfurter Flughafens hervorgeht. Dazu gehören etwa Flüge auf die Kanaren oder in die USA. Die von München aus geplanten Discover-Flüge sollten von der Lufthansa durchgeführt werden.