Reinhold Würth zur politischen Lage: Was der Hohenloher über Trump und die Neuwahl denkt
Reinhold Würth sieht für die Würth-Gruppe noch enormes Potenzial für Umsatzsteigerungen. 2025, so der Hohenloher Unternehmer, werde es spürbar besser werden. Auch, weil es eine neue Regierung gibt.
Nach einem schwierigen Jahr mit einem Gewinneinbruch und leichtem Umsatzrückgang blickt Reinhold Würth positiv nach vorne und erwartet 2025 nicht zuletzt aufgrund der Bundestagswahlen im Februar einen Aufschwung für die deutsche Wirtschaft und für den Montage- und Befestigungsspezialisten aus Künzelsau. „Ich bin ziemlich sicher, dass eine CDU-geführte Regierung der Wirtschaft Luft verschaffen wird“, sagte der Ehrenvorsitzende des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe.
Reinhold Würth: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist „ein Monster“
Unternehmen müssten sich wieder auf das Schaffen selbst konzentrieren statt sich mit unsinnigen bürokratischen Hürden auseinanderzusetzen, sagte Würth am Rande der Einweihung der Logistikerweiterung am Freitagmittag in Künzelsau-Gaisbach.
Explizit sprach der 89-jährige Unternehmer das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz an, das er „ein Monster“ nannte. „Wie sollen wir analysieren, ob im hinterletzten China Kinderarbeit gepflegt wird bei der Herstellung von Schraubendraht?“ Das sei praktisch kaum umsetzbar. Nach der Bundestagswahl, hoffe er, würde die „Überforderung mit Bürokratie“ ein Ende finden.

Reinhold Würth setzt auf die Vernunft Donald Trumps
Mit Blick auf die Amtseinführung von Donald Trump äußerte Würth die Hoffnung, dass der neue US-Präsident vernünftig genug sei, Europa in seine Interessen mit einzubeziehen. „Ein Handelskrieg zwischen USA und Europäischer Union wäre schon katastrophal“, sagte Würth. Von den angekündigten Zöllen wäre der Konzern, von dessen Unternehmen viele in den USA produzieren, nur beschränkt betroffen.
Seinem Unternehmen bescheinigte Würth auch vor dem Hintergrund der Logistikerweiterung viel Potenzial. Eine Umsatzverdopplung hält er grundsätzlich für möglich – ohne dafür einen Zeitrahmen anzugeben. Ein Hexenwerk sei weiteres Wachstum für den Konzern in jedem Fall nicht, es bedürfe nur weiterer Investitionen. „Dafür haben wir die Finanzmittel zur Verfügung. Wir sitzen auf einer Milliarde Liquidität“; sagte Würth. Zudem stehen neun Milliarden Euro Eigenkapital in der Bilanz.
Der Markt für Befestigungs- und Montagematerial sei unglaublich heterogen. „Da gibt es noch unendlich viele Möglichkeiten, international zu wachsen. Das reicht noch für meine Ur-, Urenkel, um weiter zu wachsen.“