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Verbrenner laufen bei Audi bis 2033 aus

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Audi bringt ab 2026 nur noch elektrische Modelle auf den Weltmarkt. Letztes ganz neues Verbrenner-Modell wird wohl der nächste Q5.

Audi setzt verstärkt auf E-Autos wie den A6 E-Tron, der im Jahr 2023 an den Start. Foto: Audi
Audi setzt verstärkt auf E-Autos wie den A6 E-Tron, der im Jahr 2023 an den Start. Foto: Audi  Foto: Audi

Keine Frage: Die Elektromobilität nimmt immer mehr an Fahrt auf, dennoch ist der Anteil im Vergleich zu Fahrzeugen mit klassischem Verbrennungsmotor immer noch relativ gering. Wann dreht der Markt in größerem Stil, ab wann macht es keinen Sinn mehr, Benzin- und Dieselmotoren anzubieten? Mit diesen Fragen setzt sich die Automobilindustrie derzeit intensiv auseinander. Vor allem die deutschen Premiumhersteller haben sich zuletzt mit Jahreszahlen überboten, wann sie komplett auf Elektro umstellen. Dabei kam einiges durcheinander.

Denn anders, als der „Spiegel“ unlängst berichtet hatte, wird der nächste Audi A4, der ab 2023 am Standort Neckarsulm gefertigt wird, kein E-Auto. Die Heilbronner Stimme hatte die Meldung des Nachrichtenmagazins korrigiert und darüber informiert, dass der Wagen als Diesel, Benziner und Plug-in-Hybrid an den Start gehen wird.

So äußert sich Duesmann zu den Plänen des Unternehmens

Nach dem ganzen Durcheinander der vergangenen Woche hat sich nun Markus Duesmann zu Wort gemeldet. Bei einer Podiumsdiskussion der Stiftung Klimaneutralität zum Thema „Deutschlands Weg zur Klimaneutralität“ hat sich der Audi-Chef am Dienstag in Berlin zu den Plänen des Unternehmens geäußert. „Audi ist bereit für einen entschlossenen und kraftvollen Umstieg in das Elektrozeitalter“, sagte der 52-Jährige. Bereits in vier Jahren starte die Produktion des letzten komplett neu entwickelten Verbrenner-Modells, so Duesmann. Nach Informationen der Heilbronner Stimme handelt es sich dabei um das SUV-Modell Q5. Ab 2026 bringt Audi nach Angaben von Duesmann nur noch neue Modelle auf den Weltmarkt, die rein elektrisch angetrieben sind.


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Damit stellt sich auch die Frage nach der Zukunft der Neckarsulmer Modelle A6 und A7. Beide sind 2018 auf den Markt gekommen und werden im nächsten Jahr überarbeitet. Der Generationswechsel steht voraussichtlich 2025/2026 an. Apropos Neckarsulm: In der technischen Entwicklung am regionalen Audi-Standort sind derzeit rund 350 Mitarbeiter im Bereich Motoren angestellt. In Neckarsulm werden die großen Benzin- und Dieselmotoren entwickelt, also die Sechs-, Acht- und Zehnzylinder. Sie werden aber, so hört man im Unternehmen, auch weiter gut zu tun haben, denn endgültig auslaufen lassen will das Unternehmen die Produktion der letzten Verbrenner schrittweise bis 2033. Für China aber rechnet der Audi-Chef mit einem anhaltenden Bedarf über 2033 hinaus, weshalb es dort ein Angebot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren aus lokaler Produktion geben könnte.

In Neckarsulm wird ab 2023 der nächste A4 gebaut

Klar ist: Der Fokus liegt auf der Elektromobilität. Bis 2025 will die Marke mehr als 20 E-Autos im Angebot haben. „Mit dieser Roadmap schaffen wir die notwendige Klarheit für den Umstieg in das Elektrozeitalter“, so Markus Duesmann. Mit dem E-Tron GT, der in Heilbronn produziert wird, hat die Marke mit den vier Ringen gezeigt, wie sportlich ein Stromer sein kann. Ein Fragezeichen steht nach wie vor hinter einem möglichen Kombi, der dann E-Tron GT Avant heißen würde. Mit dem SUV Q4 E-Tron steht seit kurzem das elektrische Einstiegsmodell bei den Händlern.

Der nächste wichtige Schritt folgt 2022. Dann ist die zusammen mit Porsche entwickelte neue Plattform PPE (Premium Platform Electric) fertig, die Fahrzeugen der Oberklasse vorbehalten ist. Erstes Modell wird bei Audi das SUV Q6 E-Tron sein. 2023 folgt der A6 E-Tron, der – wie es der Name sagt – von der Größe her in etwa dem aktuellen A6 aus Neckarsulm entspricht. Gefertigt wird er allerdings in Ingolstadt. Ursprünglich war er mal für Neckarsulm vorgesehen, dort wird im Gegenzug ab 2023 wie erwähnt der nächste A4 gebaut.


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Beim Prestigeprojekt Artemis ist Geduld gefragt

Beim Prestigeprojekt des Konzerns, der neuen Entwicklungseinheit Artemis, muss sich Audi-Chef Duesmann aber doch etwas mehr gedulden, als ihm lieb ist. Die Projektphase für das Modell mit der internen Bezeichnung Landjet ist nun abgeschlossen und von Artemis in die Entwicklung direkt Audi übergeben worden. Das viertürige Coupé für die Luxusklasse soll mehr als 700 Kilometer Reichweite bieten und löst perspektivisch den A8 aus Neckarsulm ab, der keinen direkten Nachfolger erhalten soll. Weil es aber mit der neuen, im Konzern selbst entwickelten Software dem Vernehmen nach nicht so vorangeht, wie man sich das vorgestellt hat, wurde der Serienstart von 2024 auf 2025 verschoben.

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