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Heilbronner Firma Candy Peak: Erfolgreich mit Snacks und Süßigkeiten

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Luca Yilmaz, auf Youtube als Vskillz bekannt, und Murat Yörüker verkaufen mit ihrer Firma Candy Peak online Süßigkeiten und Snacks. Dabei spielen Follower und Fans eine entscheidende Rolle.

Luca Yilmaz (links) und Murat Yörüker in ihrem persönlichen Schlaraffenland.
Luca Yilmaz (links) und Murat Yörüker in ihrem persönlichen Schlaraffenland.  Foto: Ben Ferdinand

Auf rund 400 Quadratmetern im Heilbronner Industriegebiet lagern Süßigkeiten und Snacks aus aller Welt. Die beiden 21-jährigen Schulfreunde Luca Yilmaz und Murat Yörüker haben vergangenen Frühling mit der Gründung ihrer Firma Candy Peak den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – und das mit Erfolg. Da Yilmaz früher im Internet als „Vskillz“ aktiv war, erreicht er auf Instagram und Tiktok knapp 1,5 Millionen Menschen. Ein Vorteil für das Unternehmen.

Es ist mittlerweile in der Branche der Influencer üblich, die mediale Reichweite für wirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Getränke, Essen, Kleidung oder sogar Kopfkissen – wenn der Name des Idols darauf steht, wird es gekauft. Dies haben auch Yilamz und Yörüker erkannt und bewerben ihr Geschäft medial auf sämtlichen Plattformen.

 

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Mit ihrer Firma Candy Peak verkaufen sie importierte Süßigkeiten und Snacks, die im Internet für Aufsehen sorgen. Das Verzehren von exotischen Artikeln wie Riesengurken oder scharfen Chips wird als Herausforderung präsentiert. „In den ersten sieben Monaten haben wir über zwei Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet“, erzählt Yörüker.

Süßigkeiten-Firma Candy Peak: Trend-Artikel wie Takis in aller Munde 

Die beiden sind allerdings keine Pioniere im Süßigkeitengeschäft. Die ersten, die den Markt der exotischen Leckerbissen für sich entdeckten, waren die Betreiber von Snackautomaten. Diese sind in vielen Innenstädten zu finden und verkaufen die begehrten Artikel zu hohen Preisen. Zum Beispiel werden 100 Gramm der beliebten chipsähnlichen "Takis" aus Mexiko am Heilbronner Wollhaus-Automaten für sieben Euro verkauft, während der Einkaufspreis in Amerika kaum mehr als einen Euro beträgt.

Da die Produkte in deutschen Supermärkten nicht erhältlich sind, hatten die Automatenbetreiber lange Zeit eine Art Monopolstellung. Angesichts dieser Entwicklung erkannten auch Yilmaz und Yörüker die Chance, in dieses Geschäft einzusteigen. Allerdings mit einer kleinen Änderung. Die Süßigkeiten sollten online zu weitaus günstigeren Preisen verkauft werden. Zum Vergleich kosten 100 Gramm der Takis bei ihnen 2,16 Euro.

„Der Markt existierte schon lange, nur nicht online. Deshalb sah ich das Potenzial und wollte es auf Social Media bringen“, erklärt Yilmaz. Aktuell beschäftigt Candy Peak zehn Mitarbeiter und liefert täglich nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.

Candy Peak: 38.600 Verkäufe und eine Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet

Bis Ende Januar konnte die Firma etwa 38.600 Verkäufe verbuchen. Mittlerweile ist der Shop so bekannt, dass auch Käufer außerhalb der Schar der Follower auf die Candy-Peak-Website gelangen. Der Knabber-Boom hatte vergangenen Sommer Deutschland erfasst, ein Trend, den auch die beiden Heilbronner durch die Verkaufszahlen bestätigen können.

„Das hat sich jetzt natürlich etwas abgeschwächt“, deutet Yörüker an, was auf eine mögliche Marktübersättigung schließen lässt. Dennoch erwartet er für den nächsten Sommer ähnliche Verkaufszahlen. „Es werden neue Produkte kommen und eine neue Begeisterung entfachen.“ Bis heute sind Takis und das Erfrischungsgetränk Calypso die Verkaufsschlager.

Bereits zuvor hatten die beiden jungen Geschäftsmänner den Versuch unternommen, eigene Produkte auf den Markt zu bringen – darunter selbst designte E-Zigaretten. Die sogenannte Partyzigarette „Vape“ wurde in den Diskotheken der Region zum Trend. Mit variablen Geschmacksrichtungen von Wassermelone bis Pfefferminz, eroberte die Marke die Heilbronner Verkaufsstellen. Doch dann zogen sich die beiden mit ihrem Produkt zurück. „Aufgrund unserer medialen Vorbildfunktion konnten wir uns mit Vapez nicht mehr identifizieren und sehen dies heute als klaren Fehltritt“, erklärt Yilmaz. Angesichts ihrer vorwiegend jüngeren Zielgruppe auf Social Media folgte ein Trendwechsel – von E-Zigaretten zu Knabberzeug.

Ambitionierte Pläne trotz zwielichtiger Szene: Einstieg in E-Commerce Beratung

Die Popularität von Yilmaz und Yörüker ist ein Segen für ihr Geschäft. Doch hat ihre Bekanntheit nicht nur positive Folgen mit sich gebracht. „Wir hatten Vorfälle, die sehr unschön waren“, berichtet Yörüker. „Scheiben unserer Lagerhalle wurden eingeschlagen und die Autos der Mitarbeiter zerkratzt.“ Angesichts dieser Ereignisse überlegen die beiden, ob sie ihren Standort wechseln sollten.

Zugleich haben Yilmaz und Yörüker ambitionierte Pläne für die Weiterentwicklung ihres Geschäfts. Neben der Expansion ihrer Firma planen sie, ein neues Projekt zu starten. „Wir möchten unser Wissen im Bereich E-Commerce weitergeben und anbieten“, erklärt Yörüker. Die Tatsache, dass solche Hilfskurse in dieser Szene oft von schwarzen Schafen unterwandert sind, bereitet den beiden keine Sorgen. „Wir führen einen funktionierenden Onlineshop – das ist Beweis genug“, betonen die beiden Geschäftsmänner.

Tiktok, Instagram & Co: Das Erfolgsrezept von Candy Peak

Yilmaz und Yörüker sind „Social-Media-Experten“. Selbst wenn der frühere Heilbronner Youtube-Star Yilmaz (Vskillz) auf seinen Kanälen nicht mehr aktiv Inhalte hochlädt, sind seine Follower immer noch an ihm interessiert. Auf den Instagram- und Tiktok-Accounts von Candy Peak wirbt der Heilbronner in Form von Kurzvideos. Diese zeigen Yilmaz beim Verpacken seiner Süßigkeiten und beim Beschenken kleiner Kinder – Hintergrundgedanke: Likes und Käufer zu erhalten. „Bei 250.000 Likes bekommt Leo ein iPhone“, wirbt Yilmaz in seinem letzten Kurzvideo. Zuschauer sollen dem jungen Leo helfen, sein Geschenk zu erhalten – versteckte Werbung.

 

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