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Heilbronner IHK ruft nach Hilfe für die Wirtschaft – „an einem Strang ziehen“

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Die aktuelle Konjunkturumfrage der Heilbronner IHK belegt die weiterhin schlechte Lage der regionalen Unternehmen. Mit Bangen wird auf die Bundestagswahl geschaut.


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Die Unternehmen in Heilbronn-Franken befinden sich weiterhin im Krisenmodus. In der regelmäßigen Konjunkturumfrage der hiesigen IHK schätzte die Mehrzahl der Teilnehmer die Geschäftserwartungen als schlecht ein: 28,1 Prozent gingen demnach von zurückgehenden Umsätzen aus, nur 16,6 Prozent von besseren Ergebnissen, die übrigen erwartenden keine größeren Veränderungen.

Hauptgeschäftsführerin Elke Döring richtet daher klare Forderungen an die nächste Bundesregierung: Sie müsse innerhalb der ersten 100 Tage handeln, ein Programm für die einheimischen Unternehmen in Gang setzen. „Die Bundesregierung muss mit der Wirtschaft anfangen“, forderte sie. Die Themen seien sattsam bekannt: Bürokratie müsse abgebaut, Steuern gesenkt, die Energie verbilligt, der Fachkräftemangel behoben und die Infrastruktur wieder verbessert werden. „Wir müssen dabei an einem Strang ziehen“, forderte Döring. Eine lange Hängepartie in den Koalitionsverhandlungen könne man sich nicht leisten. „Das wäre für die Wirtschaft tödlich.“

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Heilbronner IHK ruft nach Hilfe für die Wirtschaft: Die Inlandsnachfrage ist entscheidend

Als größtes Geschäftsrisiko nannten 62,7 Prozent der Teilnehmer die Inlandsnachfrage. Von den befragten Einzelhändlern meldete kein einziger, dass die Kundschaft kauffreudig sei, aber jeder zweite, dass die Nachfrage schwächer als zu dieser Zeit üblich war – die Umfrage fand in den ersten drei Wochen des neuen Jahres statt. 40,1 Prozent der Teilnehmer berichteten, dass ihre finanzielle Lage „problematisch“ sei, 2,7 Prozent gaben an, dass ihnen die Insolvenz drohe – dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorquartal mehr als verdoppelt, als es nur 1,3 Prozent waren.

Das deckt sich mit einer Prognose der Genossenschaftsbanken: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland wird im laufenden Jahr erneut zunehmen und ein Niveau erreichen wie zuletzt im Jahr 2013, teilte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Mittwoch in seinem Konjunkturbericht mit. Insgesamt rechne er mit einem Zuwachs der Unternehmensinsolvenzen um 15,5 Prozent auf rund 25.400 Fälle. Für die Zahl der Verbraucherinsolvenzen wird ebenfalls ein weiterer Anstieg prognostiziert: Sie dürften um 6,4 Prozent auf etwa 76.400 Fälle steigen, hieß es. Das wäre der höchste Stand seit 2021. „Die steigenden Insolvenzzahlen sind eine Folge der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage, die auch im Jahresverlauf noch andauern dürfte“, erklärte Chefvolkswirt Andreas Bley.


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Auch die Planungsunsicherheit sorgt für die Zurückhaltung bei den Unternehmen. „Heute so, morgen anders“, habe ein Teilnehmer das Handeln der noch amtierenden Bundesregierung in der Umfrage kommentiert, berichtete Christina Nahr-Ettl, Leiterin der Abteilung Unternehmen & International bei der Heilbronner IHK. Immer wieder sei eine „verfehlte Wirtschaftspolitik“ bemängelt worden. 41,5 Prozent nannten dies ausdrücklich als Geschäftsrisiko.

Die Umfrage endete einen Tag nach Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Daher spiegeln sich in ihr noch nicht die von ihm verhängten Zölle und weitere Maßnahmen wider. Die Teilnehmer gingen im Gegenteil sogar noch von einer positiven Entwicklung aus: Für den Handel mit Nordamerika erwarteten die regionalen Unternehmen ein Wachstum von neun Prozent, so viel wie in keiner anderen Region. Für Europa und Asien rechneten sie mit Rückgängen.

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