„Aus allen Wolken gefallen“
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Pfingstmontag abschaffen? Emotionale Reaktionen auf Wirtschafts-Forderung

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Wenn es nach der Wirtschaft und Politik geht, sollen die Bürger mehr arbeiten. Ein Verband stellt kirchliche Feiertage wie den Pfingstmontag infrage. Dafür hagelt es Kritik, auch bei den Stimme-Lesern.


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Die Deutschen müssen mehr arbeiten – das zumindest fordern Bundeskanzler Friedrich Merz und zahlreiche Wirtschaftsverbände. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft spricht sich dafür aus, zumindest einen kirchlichen Feiertag zu streichen, und erntete prompt Kritik. Was halten die Stimme-Leser davon, den Pfingstmontag für die Arbeit zu opfern? Die Reaktionen in den sozialen Medien sind deutlich.

Pfingstmontag abschaffen? Empörte Leser-Reaktionen auf Wirtschafts-Forderung

Büro statt kirchlicher Feiertag? Diese Forderung sorgte nicht nur bei Kirchenvertretern im Heilbronner Raum für Kopfschütteln. Binnen kurzer Zeit meldeten sich über 100 Stimme-Leser in den sozialen Medien zu Wort. Die Mehrheit davon sieht den Vorschlag der Wirtschaftsbosse kritisch.

„Man kann gerne einen Feiertag opfern, der nicht ganz Deutschland betrifft und weniger wichtig für die meisten Menschen ist“, meint eine Leserin. Sie schlägt etwa Mariä Himmelfahrt vor, fügt dann allerdings hinzu: „Aber doch nicht Pfingsten, Ostern oder Weihnachten.“ Sie sei „aus allen Wolken gefallen“, schreibt sie, als sie die Nachricht gesehen habe.

Eine Leserin kritisiert, dass Forderungen wie diese „immer die betreffen, die diesen Staat am Laufen halten“. Ein zusätzlicher Arbeitstag würde aus ihrer Sicht ohnehin nichts ändern. „Die Gründe für diesen wirtschaftlichen Abstieg liegen ganz wo anders.“

Empört zeigt sich auch ein weiterer Leser: „Auf unsere christlichen Feiertage verzichten für die finanziellen Fehlentscheidungen seitens der Politik, die das Geld rechtschaffener Bürger verballert. Soweit ist es gekommen.“

Leser über Büro statt Feiertag: „Wer nicht in die Kirche geht, kann arbeiten gehen“

Einige Stimme-Leser haben allerdings auch Verständnis für den Vorstoß der Wirtschaft, einen kirchlichen Feiertag abzuschaffen und stattdessen zu arbeiten. „In Europa haben wir mit die geringsten Arbeitsstunden“, merkt einer an. „Wenn all diejenigen, die sich hier echauffieren, dass ein kirchlicher Feiertrag geopfert werden soll, auch regelmäßig in der Kirche wären, könnte ich die Aufregung ja noch verstehen.“

„In Rom ist es auch kein Feiertag“, schreibt ein weiterer Leser über den Vorschlag, Pfingstmontag abzuschaffen. „Menschen, die nicht in die Kirche gehen und trotzdem Feiertag haben, können arbeiten gehen.“ Ein anderer Leser stimmt zu: „Könnt ihr gerne abschaffen für diejenigen, die aus der Kirche ausgetreten sind.“

Zahl der Feiertage in Europa: Deutschland im Mittelfeld

Als Argument in der aktuellen Debatte wird häufig die hohe Zahl an Feiertagen in Deutschland ins Feld geführt. Tatsächlich ist es allerdings nicht der Fall, dass Deutschland deutlich mehr Feiertage als der Rest der EU hat. Das zeigen offizielle Angaben der Europäischen Union. 

Demnach ist Rumänien mit 17 gesetzlichen Feiertagen europäischer Spitzenreiter. Dahinter folgen Lettland (16), Tschechien (15), Zypern (15), Bulgarien (15), Griechenland (15) und Slowenien (15). 

In den meisten deutschen Bundesländern gibt es im Jahr 2025 zehn oder elf Feiertage. Das sind genauso viele wie in Italien oder Frankreich. Lediglich Spanien hat noch weniger, mit neun Feiertagen.

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