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Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp: Offen und konsequent auch in der bittersten Stunde

  
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Der Ex-Trigema-Chef wollte wegen Altersdepressionen aus dem Leben scheiden. Auch der eigene Bedeutungsverlust macht Wolfgang Grupp zu schaffen, meint unser Autor.


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Wolfgang Grupp hat den Spekulationen um seinen Gesundheitszustand vom Krankenbett aus ein Ende bereitet. Mit der ihm typischen Offenheit teilt die Unternehmerlegende aus Burladingen der Öffentlichkeit mit, dass er sich das Leben nehmen wollte. Der langjährige Trigema-Chef leidet eigenen Angaben zufolge an Altersdepressionen – für einen 83-Jährigen nicht ungewöhnlich. Was in dem Brief aber auch deutlich wird: Wolfgang Grupp kommt mit dem eigenen Bedeutungsverlust nicht zurecht. Man frage sich, „ob man überhaupt noch gebraucht wird“, schreibt Grupp.


Mit Ruhestand kann Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp nichts anfangen

Er, der langjährige Herrscher über das Trigema-Reich mit mehr als 1100 Mitarbeitern, er, der König von Burladingen, wie er in seiner Heimat auf der Schwäbischen Alb nur halb im Scherz genannt wurde, findet sich plötzlich auf dem Altenteil wieder, nachdem er die Firma im vergangenen Jahr an seine Kinder übergeben hatte. Doch Wolfgang Grupp ist keiner, der im Schaukelstuhl auf den Sonnenuntergang wartet. Nichtstun, Passivität oder Müßiggang waren seine Sache nicht.

Es besteht Hoffnung, dass Wolfgang Grupp seinen Irrweg wirklich erkannt hat

Es ist bitter, aber auch nachvollziehbar, dass Wolfgang Grupp diese für ihn inakzeptable Situation auf die radikalste Art und Weise beenden wollte. Dass der Suizidversuch nicht erfolgreich war, gibt allen, die sich Wolfgang Grupp verbunden fühlen, Hoffnung. Hoffnung, dass er tatsächlich erkannt hat, dass dies der falsche Weg war. Und dass er seinen Lebensabend doch noch mit Stolz und Dankbarkeit im Kreise seiner Familie verbringen kann. Denn die Verdienste von Wolfgang Grupp für das Land und seine Region werden diese Tragödie überdauern.

 

Hinweis der Redaktion
Entsprechend unseren journalistischen Standards berichtet wir in der Regel nicht über Suizide. Eine Ausnahme machen wir, wenn es sich um eine Person des öffentlichen Interesses handelt. Sollten Sie Probleme haben, depressiv sein oder über Suizid nachdenken, können Sie sich unter anderem an den Arbeitskreis Leben in Heilbronn wenden. Sie erreichen ihn unter 07131164251 und akl-heilbronn@ak-leben.de. Dort erhalten Sie Hilfe. Auch die Telefonseelsorge, 08001110111 hilft.

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