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Wolfgang Grupp äußert sich zu Suizidversuch – der Brief im Wortlaut

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Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat sich öffentlich zu seinem Gesundheitszustand geäußert. In einem bewegenden Schreiben spricht er über seinen Suizidversuch und Altersdepressionen. Der Brief im Wortlaut.


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Wolfgang Grupp gilt als einer der bekanntesten Unternehmer Deutschlands. Vor zehn Tagen kam der frühere Trigema-Chef ins Krankenhaus. Nun hat er sich mit einem Schreiben an seine Belegschaft gewandt. 

Der Bekleidungshersteller Trigema hatte erst vor wenigen Tagen ein Video ins Internet gestellt, das auch den früheren Unternehmenschef Wolfgang Grupp vor seinem Klinikaufenthalt zeigen soll. Das Video wurde unter anderem auf Instagram und Youtube veröffentlicht. Es handelt sich demnach um einen Rückblick auf den Tag der offenen Tür am 5. Juli. Zwei Tage später war bekanntgeworden, dass sich Grupp senior in einem Krankenhaus befindet. Seitdem wurde gerätselt, was sich am vorvergangenen Montag in Burladingen zugetragen hat und wie es um die Gesundheit des 83-Jährigen steht.

Wolfgang Krupp berichtet in einem Brief über seinen Suizidversuch und Altersdepression

Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat sich mit einem Brief an seine Mitarbeiter und an die Öffentlichkeit gewandt. Darin spricht er über seinen Selbstmordversuch sowie Altersdepressionen, an denen der 83-Jährige erkrankt ist. Der Brief liegt der Heilbronner Stimme vor.
Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat sich mit einem Brief an seine Mitarbeiter und an die Öffentlichkeit gewandt. Darin spricht er über seinen Selbstmordversuch sowie Altersdepressionen, an denen der 83-Jährige erkrankt ist. Der Brief liegt der Heilbronner Stimme vor.  Foto: Trigema/IMAGO/Eibner

Jetzt hat sich der ehemalige Trigema-Chef an die Belegschaft gewandt und erstmals über den Grund seines Klinikaufenthalts gesprochen. Der Brief liegt der Heilbronner Stimme vor. Das Schreiben im Wortlaut:

Sehr verehrte Damen und Herren, 

seit Beginn vergangener Woche befinde ich mich im Krankenhaus. 

Für die zahlreichen Genesungswünsche und Nachrichten bedanke ich mich ganz herzlich. Leider kann ich mich erst jetzt selbst äußern. 

Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Mein großer Dank gilt allen Ärzten, Rettungs- und Pflegekräften, die sich um mich kümmern. Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden. Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin. 

Ich habe versucht mein ganzes Leben in den Dienst von Trigema und den Kampf für die Interessen der Wirtschaft und des Mittelstands in Deutschland zu stellen. Ich weiß, dass ich oft unbequem war, aber ich bin dankbar für das, was ich erreichen und erleben durfte. 

Mein großer Dank gilt meiner Frau Elisabeth und meinen Kindern Bonita und Wolfgang sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Trigema.Ich bin mir sicher, dass meine Kinder Trigema verantwortungsvoll in eine erfolgreiche und sichere Zukunft führen werden.

Unsere Mitarbeiter, Kunden und unser ganzes Umfeld bitte ich darum, sie dabei zu unterstützen und ihnen ihr Vertrauen zu schenken. Darauf sollen meine Kinder sich nun konzentrieren können. Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine Kinder. 

Ich bedauere sehr, was geschehen ist und würde es gerne ungeschehen machen. 

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank

Ihr
Wolfgang Grupp sen. 

Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.

Hinweis der Redaktion
Entsprechend unseren journalistischen Standards berichtet wir in der Regel nicht über Suizide. Eine Ausnahme machen wir, wenn es sich um eine Person des öffentlichen Interesses handelt. Sollten Sie Probleme haben, depressiv sein oder über Suizid nachdenken, können Sie sich unter anderem an den Arbeitskreis Leben in Heilbronn wenden. Sie erreichen ihn unter 07131164251 und akl-heilbronn@ak-leben.de. Dort erhalten Sie Hilfe. Auch die Telefonseelsorge, 08001110111 hilft.

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