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Lidl auf Platz eins der „Superlist Umwelt Deutschland 2025“

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Der Discounter steht in einem neuen Ranking als Spitzenreiter da. In den einzelnen Kategorien schneiden Rewe, Edeka, Kaufland, Lidl und Aldi Süd unterschiedlich ab.


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Lidl steht auf Platz eins der „Superlist Umwelt Deutschland 2025“, die in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland erhoben wurde. Die Studie untersucht, inwieweit Supermärkte zu einem gesunden und nachhaltigen Lebensmittelsystem beitragen. Berücksichtigt wurden Aldi Nord, Aldi, Süd, Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe.

Lidl führt „Superlist Umwelt Deutschland 2025“ an: Diese Kategorien sind entscheidend

Die Autoren betonen, dass Supermärkte zwar beginnen, „die Klima- und Biodiversitätskrise in ihren Reports zu berücksichtigen“. Wirkliche Veränderungen seien allerdings bisher weder in Regalen noch bei Werbeaktionen zu sehen. Auch ihren Einfluss nutzen die Lebensmittelhändler laut der Studie noch nicht genug, um nachhaltige Landwirtschaft sowie pflanzliche Ernährung zu fördern.

In das Ranking fließen die Kategorien Klimaplan, Proteindiversifizierung sowie nachhaltige Landwirtschaft mit ein. Proteindiversifizierung bedeutet, „die Rückkehr zu einem gesunden Gleichgewicht zwischen tierischen und pflanzlichen Proteinen“, schreiben die Autoren. Denn in den letzten Jahrzehnten sei der Konsum von tierischen Proteinen so stark gestiegen, dass es weder für Gesundheit noch Umwelt förderlich sei.

„Superlist Umwelt Deutschland 2025“: Lidl auf Platz eins

Im Gesamtergebnis liegt Lidl als Spitzenreiter auf Platz eins, dahinter liegen Aldi Süd, Rewe, Kaufland, Edeka und abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt Aldi Nord. „Lidl ist zwar auf Platz eins, jedoch nur mit 38 Prozent der zu erreichenden Gesamtpunktzahl. Das zeigt deutlich, dass noch viel zu tun ist, um wirklich nachhaltig zu sein“, ordnet Heike Silber von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg das Ergebnis ein. 

Alle Supermärkte außer Aldi Nord bekennen sich zum Ziel, im Jahr 2050 die Netto-Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren, Edeka will dieses Ziel bereits 2045 erreichen. Auch Zwischenziele geben die Ketten an, allerdings besitzt keiner der Supermärkte einen Klimaplan, es gibt keine konkreten Pläne, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Die Netto-Treibhausemissionen auf Null zu senken, ist Teil des Pariser Klimaabkommens. Um diese Ziele zu erreichen, spielt der Lebensmittelhandel eine wichtige Rolle, denn er verursacht auf verschiedene Weise Emissionen.

Umweltschädliche Emissionen: Supermärkte berichten unterschiedlich transparent

Direkte Emissionen eines Unternehmens (zum Beispiel Kühlmittel) bezeichnet man als Scope 1 Emissionen, die indirekten als Scope 2 Emissionen, dazu zählt beispielsweise der Stromverbrauch. Die wichtigste Kategorie sind die Scope 3 Emissionen. Dazu gehören alle CO2-Ausstöße, die entlang der Wertschöpfungskette verursacht werden, also unter anderem der Transport von Rohstoffen, aber auch Lebensmittelabfälle. Man unterscheidet hier wiederum Emissionen aus der Landwirtschaft oder Industrie.

Lidl, Edeka und Rewe legen ihre Emissionen für alle Kategorien offen, Aldi Süd gibt für Scope 3 auch einen Überblick über die Emissionen in den verschiedenen Lebensmittelkategorien. Kaufland differenziert in Scope 3 nicht zwischen Emissionen aus der Landwirtschaft und aus der Industrie. Aldi Nord macht als einziger Supermarkt überhaupt keine Angaben zu dieser Kategorie. 

Die „Superlist“ ist ein internationales Forschungsprojekt und wurde bereits in den Niederlanden, Belgien, Schweden und Großbritannien veröffentlicht. Beteiligt sind der Thinkthank Questionmark, die Albert Schweitzer Stiftung, Madre Brava, Physicians Associations for Nutrition Germany und ProVeg Deutschland. 

„Superlist Umwelt Deutschland 2025“: Lidl bei Proteindiversifizierung klar vorne

In der Kategorie der Proteindiversifizierung schneidet Lidl am besten ab. Der Discounter hat als einziger ein klares Ziel: Bis 2050 sollen 60 Prozent der Proteinquellen pflanzlich sein. Kritisch sieht die Studie die Werbestrategie des Lebensmittelhandels, denn in 92 Prozent sind beworbene proteinreiche Produkte tierischen Ursprungs. Weiter bieten lediglich Edeka, Kaufland und Lidl tierische Produkte und pflanzliche Alternativen zum gleichen Preis an.

In der Kategorie nachhaltige Landwirtschaft ist bei allen Supermärkten noch Luft nach oben. Die Autoren fordern, dass besser über die Zertifizierung von Gemüse, Obst, Eiern, Milchprodukte, Fleisch und Fisch berichtet werden müsse, hier ist kein Supermarkt ausreichend transparent. Eine große Umweltbelastung stellt der Anbau von Palmöl dar. Alle Supermärkte verlangen von ihren Lieferanten, sich zu entwaldungs- und umwandlungsfreiem Palmöl zu verpflichten, Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nutzen hierfür Überwachungs- und Reaktionssysteme, um die Einhaltung der Vorgaben zu überprüfen. „Die Studie zeigt auf, dass die größten Supermarktketten in Deutschland in Worten oder in der Werbung viel über Nachhaltigkeit schreiben, aber die reale Umsetzung nur minimal stattfindet“, sagt Heike Silber.

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