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Großprojekt von Suedlink: Erste Riesen-Kabeltrommeln in Heilbronner Hafen eingetroffen

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Im Heilbronner Hafen hat die Anlieferung der ersten Suedlink-Kabeltrommeln begonnen. Das Megaprojekt der Energiewende hat auch beim Kabel selbst riesige Dimensionen angenommen. 


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Die einzelnen Stücke haben gewaltige Dimensionen, und mit der Kabeltrommel für den Hausgebrauch haben sie nur noch den Namen gemeinsam: 4,30 Meter messen sie im Durchmesser, je nach Länge des aufgerollten Kabels wiegen sie zwischen 90 und 100 Tonnen.

Angeliefert werden sie mit dem Binnenschiff, abgeladen am Schwerlastkai des Containerhafens, um dann per Schwertransport auf den Lagerplatz, ein Gelände der Spedition Rhenus, gebracht zu werden. Exakt 102 Rollen sollen hier einmal stehen, akribisch genau ist jeder Stellplatz markiert. Und die ersten elf sind schon da: Das Suedlink-Kabel ist in Heilbronn eingetroffen.

Gut 100 Tonnen schwer sind die Suedlink-Kabeltrommeln. Auf jeder sind etwa 1,5 Kilometer Kabel aufgewickelt.
Gut 100 Tonnen schwer sind die Suedlink-Kabeltrommeln. Auf jeder sind etwa 1,5 Kilometer Kabel aufgewickelt.  Foto: Fritze, Heiko

Suedlink-Kabeltrommeln erreichen Heilbronn: Jedes Kabel ist unterschiedlich lang

Nicht nur jeder Platz ist markiert, es steht auch genau fest, wohin jede einzelne Kabeltrommel eines Tages gebracht wird: Die Abschnitte zwischen den einzelnen Abspulplätzen, von denen aus also das Kabel abgewickelt und in den Erdboden gelegt wird, sind schließlich unterschiedlich lang, erläutert Transnet-BW-Sprecher Alexander Schilling.

Daher ist auch unterschiedlich viel Kabel auf den einzelnen Trommeln aufgewickelt. Hergestellt werden sie übrigens in Köln und Karlskrona, durch die Firma NKT. Deren Vertreter erläuterten in einer kleinen Feierstunde Gästen von Kommunen und Projektteilnehmern, wie es jetzt weitergeht.

Die Kabeltrommeln sind größer als ein Radlader.
Die Kabeltrommeln sind größer als ein Radlader.  Foto: Fritze, Heiko

Riesige Suedlink-Kabelrollen für Energiewendeprojekt angeliefert: 102 Trommeln kommen nach Heilbronn

Insgesamt 126 Kabeltrommeln sind für die 199 Kilometer Strecke in Baden-Württemberg vorgesehen, berichtete Michael Henssler, Projektleiter bei NKT. Neben den 102 Stück, die nach Heilbronn kommen, werden 24 aus dem Lager Kitzingen am Main an die nördlichen Passagen der Baustelle geliefert.

Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, entlang der A81 sowie rund um Neuenstadt, Oedheim und Kochendorf wird gegraben. Im Herbst soll auch das Abteufen der beiden Schächte in das Salzbergwerk Heilbronn beginnen, durch die das Kabel unter dem Neckar und der Autobahn hindurchgezogen wird. 

Jede Kabeltrommel hat ihren festen Platz auf dem Gelände.
Jede Kabeltrommel hat ihren festen Platz auf dem Gelände.  Foto: Fritze, Heiko

Baustart für Suedlink: Der Transport zur Baustelle wird knifflig

Henssler erläuterte den Aufbau des baumstammdicken Kabels, zu dem neben dem eigentlichen Leiter auch Glasfaserkabel für die Überwachung und ein Kabelschirm für den Fall eines Kurzschlusses gehören. Steffen Lauer und Torsten Brümmer berichteten anschließend von den logistischen Herausforderungen. So müssen unterschiedliche Transportfahrzeuge eingesetzt werden, je nach Strecke zum Abspulplatz. Die einfachste Variante bedeutet ein Fahrzeug von knapp 40 Meter Länge, das beladen 170 Tonnen wiegt. „Dafür brauchen wir aber Platz“, sagte Brümmer.

Brücken seien ein weiteres Problem, vor allem wegen der benötigten Tragfähigkeit. Aber auch im Gelände wird es knifflig: Biotope, Wälder und archäologische Fundstellen sollen erhalten bleiben. „Wir achten auf Fauna, Flora und tote Römer“, meinte der Logistiker lakonisch. „Wir müssen alles umfahren, was irgendwie wertvoll ist.“

Schließlich, so Transnet-BW-Geschäftsführer Werner Götz, ist Suedlink ein entscheidendes Stück der Energiewende. „Wir sind in Baden-Württemberg angewiesen auf erneuerbare Energien aus dem Norden. Das Kabel ist ein Garant, dass wir die Energieversorgung sichern können.“ Doch es sei eine „Herausforderung, für das Projekt die Akzeptanz zu erreichen“.  

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