Der stärkste Audi aller Zeiten kommt aus Heilbronn – bis zu 925 PS
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Technik und Produktion des Audi RS E-Tron GT Performance aus Heilbronn sind voller Besonderheiten. Wir sind zur Testfahrt mit dem bis zu 925 PS starken Boliden gestartet und haben in die Fertigung geschaut.
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Audi schärft die Optik des sportlichen E-Autos nochmal deutlich nach
Beim ersten Gang rund um das 4,99 Meter lange, 1,96 Meter breite und 1,41 Meter hohe Auto wird schnell klar: An Front- und Heckpartie haben die Designer die sportliche Optik des Wagens noch einmal geschärft. Das gilt vor allem für den RS E-Tron GT Performance: Mit bis zu 925 PS aus je einem E-Motor an Vorder- und Hinterachse ist der 160.500 Euro teure Wagen das stärkste Audi-Serienmodell in der Unternehmensgeschichte.
Vorne sind die Lufteinlässe augenscheinlich anders geformt als bisher. Vor allem hinten hat sich viel getan, das Heck ist noch knackiger als zuvor, der Diffusor ist deutlich sportlicher gestaltet worden.
Audi RS E-Tron GT Performance: In nur 2,5 Sekunden auf Tempo 100
„Unser Hauptaugenmerk lag auf der Technik“, sagt Stephan Reil (siehe Kasten unten), der zuletzt die Technische Entwicklung am Standort Neckarsulm verantwortet hat und der maßgeblich an der Produktaufwertung des E-Autos beteiligt war.
Die erste Änderung zeigt sich beim Einsteigen. Sobald man den Türgriff betätigt, hebt sich die Karosserie an, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Und völlig egal, was man zuvor schon bewegt hat – die Beschleunigung ist mit nichts zu vergleichen und kaum in Worte zu fassen. Damit ist aber nicht die messbare Zeit gemeint, die das viertürige Coupé bis Tempo 100 benötigt – nur 2,5 Sekunden. Es ist die schiere Kraft, mit der der Wagen aus dem Stand losmarschiert. Kein Turboloch, keine Verzögerung, nichts. Bis zu 925 Pferdestärken werden auf alle vier Räder losgelassen.
Bei 250 km/h ist Schluss. Wer die rote Boost-Taste links am Lenkrad drückt, der hat für zehn Sekunden – abzulesen in einem Timer im Cockpit – kurzfristig eine zusätzliche Leistung von 70 kW zur Verfügung.
Noch schneller laden als bisher: Bis zu 320 kW ziehen an der Ladesäule
„Unser Fokus lag neben der Performance aber auch darauf, Reichweite und Ladeleistung nochmals zu verbessern“, so Reil. Daher zieht Audis Top-Stromer nun maximal 320 statt 270 kW Strom am Schnelllader. Damit ist unter optimalen Bedingungen nun im besten Fall eine Ladung von zehn auf 80 Prozent Akkustand in unter 20 Minuten möglich. Der größere Akku hat jetzt eine Kapazität von 105 kWh (zuvor 93 kWh).
Audis Top-Stromer zieht nun maximal 320 kW am Schnelllader. Eine Ladung von zehn auf 80 Prozent Akkustand ist damit in unter 20 Minuten möglich.
Foto: AUDI AG
Wer aber die Leistung des extremen E-Autos ausschöpft, kommt dennoch höchstens um die 300 Kilometer weit, bis er wieder an die Ladesäule muss. Ein Verbrauch von 22 kWh pro 100 Kilometern und mehr ist dann keine Seltenheit.
Dieser vollelektrische Audi legt sich wie ein Motorrad in die Kurve
Eine kurvige Landstraße, vorne knickt die Straße scharf nach links ab. Der Fahrer lenkt ein, bleibt in ein und demselben Lenkwinkel, der RS E-Tron GT Performance legt sich gefühlt fast wie ein Motorrad in die Kurve. Das neue Aktivfahrwerk sorgt dafür, dass die Querbeschleunigung für die Passagiere reduziert wird und sich das Auto entgegen der Querbeschleunigung in die Kurve neigt.
Die Landstraße wird zunehmend welliger, hier und da tun sich grobe Unebenheiten auf, die der Stromer sorgfältig glattbügelt. Hier zeigt sich wiederum der hohe Komfort, den man in dem sportlichen Wagen so vielleicht nicht erwartet.
Stephan Reil: Eine Audi-Legende verabschiedet sich
Mit Begriffen wie Legende sollte man vorsichtig und sparsam umgehen. Aber bei Stephan Reil trifft der Begriff zweifelsohne zu. Am 31. März hat der Maschinenbau-Ingenieur seine aktive Zeit bei Audi beendet. Reil ist ein Urgestein der quattro GmbH, der heutigen Audi Sport GmbH. Von 1998 bis 2017 hatte der 60-Jährige die Entwicklungsverantwortung für alle Fahrzeugprojekte der Audi-Tochter aus Neckarsulm inne. Er hat legendäre Modelle wie den S6 plus, den ersten RS 4 aus dem Jahr 1996 und sämtliche Generationen des RS 6 aus der Taufe gehoben. Vor allem der erste RS 4 ist dem Vollblut-Techniker im Gedächtnis geblieben. „Statt der geplanten 3000 Exemplare wurden damals doppelt so viele verkauft. Damit haben wir eine Ikone geschaffen“, sagt Reil. „Bis heute ist es ein einzigartiges Gefühl, das erste RS-Modell mit einem kleinen Team realisiert zu haben.“ Beim Facelift des E-Tron GT hat Reil noch einmal sein Können unter Beweis gestellt. Tschüss, Legende.
Stephan Reil, UR-Gestein der damaligen quattro GmbH, hat seine aktive Zeit bei Audi beendet.
Foto: Michaela Klose
Handarbeit und Hightech bei Audi in den Böllinger Höfen
Produziert wird der E-Tron GT am Standort Böllinger Höfe in Verantwortung der Audi Sport GmbH. Eben an jener Produktionsstätte, in der Ende März 2024 das letzte Exemplar des Sportwagens R8 vom Band gerollt ist. „Wir haben das handwerkliche Können aus der R8-Manufaktur bewahrt und um neue, intelligente Technologien ergänzt. Und unsere Mitarbeitenden haben ihre ganze Leidenschaft vom R8 auf den E-Tron GT übertragen“, sagt Wolfgang Schanz, Produktionsleiter der Audi Sport GmbH am Standort Böllinger Höfe in Heilbronn.
Handarbeit und Hightech: Produziert wird der E-Tron GT am Heilbronner Standort Böllinger Höfe in Verantwortung der Audi Sport GmbH.
Foto: AUDI AG
Die Fertigung ist eine nahezu perfekte Mischung aus Handarbeit und Hightech. Bemerkenswert ist zudem: Die Außenstelle des Werks Neckarsulm war der erste deutsche Audi-Standort, der bilanziell CO2-neutral gefertigt hat.
Höchste Präzision in der Fertigung und der Qualitätssicherung bei Audi
„Wir haben die Chancen der Digitalisierung genutzt und viele neue Methoden etabliert. Das beginnt mit der Planung der Montageabläufe, die in weiten Bereichen virtuell abgelaufen ist“, sagt Produktionsleiter Schanz. „Im Karosseriebau haben wir zum Beispiel durch digitale Anwendungen das korrelationsfreie Messen eingeführt. Und in der Montage nutzen wir den 3D-Druck, um Montagehilfen herzustellen. Das war auf Anhieb ein großer Gewinn.“
Das korrelationsfreie Messen bildet eine Weiterentwicklung der bisherigen Inline-Messverfahren. Am Ende der beiden Durchläufe überprüfen zwei optische Messköpfe, die von Robotern geführt werden, die exakte Maßhaltigkeit der Karosserie. Dabei fahren sie im ersten Durchlauf 150 Messpunkte an, im zweiten Durchlauf sogar 200. Zehn zueinander eingemessene Raumkameras messen die Karosserie und erhöhen die frühere Messgenauigkeit um 50 Prozent auf +/- 0,2 Millimeter.
Hochzeit: Batterie, E-Motoren, Fahrwerk und Kühlsystem docken an Karosserie an
Besonders beeindruckend ist immer wieder die sogenannte Hochzeit – eben jener Takt, wenn die Karosserie mit dem Antrieb verbunden wird. Beim E-Tron GT besteht der Antriebsstrang aus Batterie, E-Motoren, Fahrwerk und Kühlsystem. Mit 74 Schraubpunkten wird das Paket mit der Karosserie verbunden.
Angekommen am letzten Taktpunkt: Hier erwacht Audis sportlichster Stromer zum ersten Mal zum Leben. Die E-Motoren werden gestartet. Die Fahrzeuge verlassen an diesem Punkt die Montagelinie und werden in den Prüf- und Finishbereich gefahren. Daumen hoch, das Fahrzeug kann zum Kunden.
2350 kg schwer davon wiegt die Batterie über 650 kg, die man um die Lebensleistung des Akku nicht zu verkürzen in der Regel nicht über 80 % hinaus laden sollte. Nebenbei bemerkt kostet ein neuer Akku für dieses Spielzeug ca. 100 000 Euro. Was soll so ein Schwachsinn auf unseren Straßen? Wenn endlich, und das muss so kommen, auch bei uns ein Tempolimit eingeführt wird, ist hoffentlich Schluss mit dieser Raserei, Stoßstange an Stoßstange bei egal welcher Geschwindigkeit. Das ist der Tanz ums goldene Kalb. Das Ende ist uns bekannt.
Klimafreundliche, dem hohen Verkehrsaufkommen angemessene, kleinere Autos mit maximal 150 PS Leistung und entsprechend kleinerem Akku bei Höchstgeschwindigkeiten von 130 km/h würden vollkommen ausreichen. Verabschieden wir uns endlich von solch einer Protzerei und werden wir vernünftig.
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