Schwarz-Gruppe kippt großzügige Homeoffice-Regelung – wer wieder ins Büro muss
Beschäftigten von drei zentralen Bereichen der Schwarz-Gruppe sollen künftig wieder mehr im Büro arbeiten. Andere Regelungen gelten für Lidl, Kaufland, Schwarz Digits und Prezero.
Die Zeiten der großzügigen Homeoffice-Regelung bei der Schwarz-Gruppe sind vorbei – jedenfalls in drei zentralen Bereichen des Handelsunternehmens: Für die Beschäftigten von Schwarz Corporate Solutions, Schwarz Corporate Affairs und Sportmarketing gilt ab dem 1. März, also von kommender Woche an, dass sie wieder drei Tage pro Woche im Büro arbeiten sollen. Das wurde der Belegschaft am Mittwochvormittag mitgeteilt. Der Text der Mitteilung liegt unserer Redaktion vor.
Die Neuregelung gilt damit vor allem für die Beschäftigten auf dem Neckarsulmer Stiftsberg. Über die Anzahl der Betroffenen wurden keine Angaben gemacht, es dürfte sich aber um weit mehr als 1000 handeln. In den vergangenen Tagen waren bereits Mitarbeiter mündlich über die anstehenden Änderungen informiert worden.
Neue Homeoffice-Regelung bei Schwarz-Gruppe: Lidl und Kaufland nicht betroffen
Nicht betroffen sind hingegen nach Informationen unserer Zeitung die Sparten Kaufland, Lidl, Prezero und Schwarz Digits: Dort bleibt es bei der bereits 2022 eingeführten Regelung, dass die Mitarbeiter bis zu fünf Tage pro Woche mobil arbeiten dürfen, also von zu Hause oder unterwegs aus.
Konkret heißt es in der versandten Mitteilung an die Belegschaft, die bisherige Regelung werde „teilweise sehr unterschiedlich interpretiert. Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass dies mit einer klareren Regelung vermieden werden könnte.“ Außerdem wünschten viele Beschäftigte mehr persönlichen Austausch im Büro - unter Beibehaltung der Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes, heißt es weiter. Daher werde die bisherige Regelung konkretisiert.

Fünf Homeoffice-Tage in zentralen Bereichen der Schwarz-Gruppe weiter möglich – unter einer Bedingung
Demnach seien künftig „mindestens drei volle Arbeitstage pro Arbeitswoche Anwesenheit im Büro“ verpflichtend, für Teilzeitbeschäftigte entsprechend anteilig. Die Regelung gelte im Durchschnitt über den Monat verteilt: „So kann es auch zu Wochen kommen, in denen ihr – in Absprache mit eurer Führungskraft und sofern es der betriebliche Ablauf zulässt - bis zu fünf Tage mobil arbeitet, sofern im Durchschnitt über den Monat verteilt drei vollständige Tage pro Arbeitswoche vor Ort gewährleistet sind“, heißt es in dem Text. Es wird darum gebeten, auch Montage und Freitage in die Büro-Arbeitstage einzubeziehen.
Zudem werde eine sechsmonatige Übergangszeit, also bis Ende August, gewährt, „um eine mögliche Umstellung zu erleichtern“. Besondere persönliche Anliegen sollen dabei mit den Führungskräften besprochen werden, um individuelle Lösungen zu finden. Die Führungskräfte würden außerdem weiterhin „Team-Tage oder gemeinsame Mittagessen vor Ort“ organisieren, um den persönlichen Kontakt zu fördern.
Aufhebung der Homeoffice-Regelung bei Schwarz-Gruppe scheiterte schon einmal
Bereits vor einem Jahr wollte die Schwarz-Gruppe die großzügige Regelung beenden, wie damals auch unsere Zeitung vorab erfuhr. Nachdem mehrere Medien darüber berichteten, wurde die entsprechende Entscheidung aber nicht mehr gefällt. Es blieb bei der Fünf-Tage-Option.
Andere große Unternehmen, darunter SAP, die Deutsche Bank und auch der Neckarsulmer IT-Diensleister Bechtle, ordneten mittlerweile hingegen an, dass die Beschäftigten wieder mindestens drei Tage pro Woche im Büro arbeiten müssen.