Schwarz-Gruppe beteiligt sich an Quantencomputer-Hersteller IQM
Der Neckarsulmer Handelsriese, die Schwarz-Gruppe, beteiligt sich an der Firma IQM, dem Hersteller von Quantencomputern. In der zweiten Finanzierungsrunde sind 275 Millionen Euro eingesammelt worden.
Der deutsch-finnische Quantencomputer-Hersteller IQM ist zum Einhorn geworden: Dank einer neuen Finanzierungsrunde, in der insgesamt 275 Millionen Euro eingesammelt wurden, stieg das Unternehmen auf einen Wert von mehr als einer Milliarde Dollar.
Und mittendrin tummelt sich nun die Schwarz-Gruppe: Sie hat sich in der jüngsten Finanzierungsrunde bei IQM eingekauft. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin.
Warum die Schwarz-Gruppe sich am Quantencomputer-Hersteller IQM beteiligt
„Quantum Computing ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Wir haben hier einen strategischen Anker gesetzt. Dadurch handeln wir voraus und gestalten frühzeitig Entwicklungen mit“, wird seitens der Neckarsulmer das Engagement begründet. Über die Höhe des Betrags, den Schwarz für den Einstieg zahlte, sowie über die Höhe der nun gehaltenen Anteile wurden keine Angaben gemacht.
Bestätigt wurde lediglich, dass die Beteiligung über mehrere Unternehmen der Gruppe läuft – in der Regel handelt es sich dabei um Beteiligungsgesellschaften mit Kürzeln wie zum Beispiel PHO. Die Sparte Schwarz Digits ist selbst im IT-Geschäft aktiv, von Cybersecurity bis zur Etablierung einer europäischen Cloud-Lösung unter dem Namen Stackit.
IQM hat bislang einen exquisiten Kundenkreis
IQM wurde erst 2018 gegründet, ist neben Finnland in München ansässig und zählt mehr als 300 Beschäftigte, die an der Entwicklung und Konstruktion der neuartigen Quantencomputer-Technologie arbeiten. Noch ist sie weitgehend eine theoretische Angelegenheit – IQM hat aber nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr Quantencomputer für den lokalen Betrieb ausgeliefert als jeder andere Hersteller weltweit. Sie werden in Kleinserie gefertigt.
Die Kunden sind allerdings exquisit und bislang auf Universitäten und Forschungseinrichtungen beschränkt: Genannt werden zum Beispiel das Oak Ridge National Laboratory des US-Energieministeriums und das Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München. In der bayerischen Landeshauptstadt betreibt IQM ein eigenes Quanten-Rechenzentrum, das auch Rechenleistung für Kunden in der Cloud bereitstellt. Noch sind die Geschäfte aber bescheiden: Der Umsatz belief sich laut Medienberichten 2024 auf etwa 17 Millionen Euro.
Das sind die Investoren am Quantencomputer-Hersteller IQM
Größter Investor der aktuellen Finanzierungsrunde ist der US-Investor Ten Eleven Ventures, der auf Cybersecurity spezialisiert ist. Erstmals ist damit ein US-Unternehmen unter den Geldgebern. Geld kam außerdem vom finnischen Investor Tesi, der bereits in der ersten Runde dabei war. Weitere Investoren neben der Schwarz-Gruppe sind mehrere Pensionsfonds, die Winbond Electronics Corporation sowie die Staatsfonds EIC und Bayern Kapital. Dafür hat nach Recherchen des „Manager Magazins“ der chinesische Tech-Konzern Tencent seine Anteile abgegeben.
Das Geld soll vor allem in globales Marketing, die Erweiterung der Montagelinien und neue Rechenzentren fließen, wurde angekündigt. Auch an eine eigene Chipherstellung in Finnland wird bereits gedacht.
Kommentare öffnen

Stimme.de
Kommentare