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Porsche stellt sich auf weiteres schwieriges Jahr ein – neues Sparpaket geplant

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Der Sportwagenbauer Porsche rechnet nach einem Gewinneinbruch 2024 mit weiteren Herausforderungen im laufenden Jahr, hält aber an seinen ehrgeizigen Renditezielen fest. 


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Der Sportwagenbauer Porsche erwartet nach einem Gewinneinbruch 2024 erneut ein schwieriges Jahr. An seinen ehrgeizigen langfristigen Renditezielen halten die Stuttgarter aber fest. „Porsche ist robust aufgestellt“, betonte Vorstandschef Oliver Blume am Mittwoch bei der virtuellen Bilanzpressekonferenz.

Im zurückliegenden Jahr sank der Umsatz der Porsche AG um 1,1 Prozent auf rund 40,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis brach allerdings um 22,6 Prozent auf 5,64 Milliarden Euro ein. Unterm Strich erwirtschaftete  Porsche einen Gewinn in Höhe von 3,6 Milliarden Euro nach 5,16 Milliarden Euro im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 30,3 Prozent. Die Umsatzrendite liegt mit 14,1 Prozent deutlich unter den 18 Prozent aus dem Vorjahr. Langfristig strebt der Sportwagenbauer eine Umsatzrendite von mindestens 20 Prozent an.

Gewinn von Sportwagenbauer bricht ein: Drei Belastungsfaktoren machten Porsche 2024 zu schaffen

Konzernchef Blume führte drei Faktoren an, die Porsche im Jahr 2024 belastet haben. Die Marktschwäche in China, die weltweit schwache Nachfrage nach Elektroautos und Störungen im Lieferantennetz. Der chinesische Markt habe sich strukturell verändert, sagte Blume. „Wir spüren die Zurückhaltung der Kunden im Luxussegment.“ Neben der Wirtschaftskrise in China spüren die Stuttgarter auch die zahlreichen Wettbewerber auf dem chinesischen Markt - besonders im Bereich der Elektrofahrzeuge. Blume stellte klar, dass Porsche keine Preiskämpfe in China mitmachen werde. „Wir verzichten auf Volumen.“ Der chinesische Markt bleibe für Porsche wichtig, werde aber nicht mehr dieselbe Bedeutung wie bisher haben, sagte der Konzernchef.

Blume hob die Auslieferungsrekorde von Porsche im vergangenen Jahr hervor. „Wir haben in vier von fünf Weltregionen einen Absatzrekord eingefahren“, sagte er mit Blick auf Europa, Deutschland, Nordamerika und den Übersee-Wachstumsmärkten. Bestseller war der Cayenne mit 102.889 ausgelieferten Fahrzeugen. Es folgen der Macan mit 82.795 Exemplaren und der 911er mit 50.941 Fahrzeugen. Dennoch sank aufgrund der Schwäche in China die Gesamtzahl der ausgelieferten Fahrzeuge im vergangenen Jahr von 320.221 auf 310.718 Exemplare. Davon waren 27 Prozent der Fahrzeuge elektrifiziert, also vollelektrisch oder als Plug-in-Hybrid. Dieser Anteil soll im laufenden Jahr auf 33 bis 35 Prozent steigen.

Konzernchef Oliver Blume: Porsche war bei der E-Mobilität seiner Zeit voraus

Die Elektro-Mobilität sieht Blume weiterhin als die Technologie der Zukunft an. Allerdings sei Porsche hier seiner Zeit voraus gewesen, die Marktentwicklung sei nicht wie erwartet verlaufen. Daher blieben Verbrenner und Hybridmodelle weiterhin wichtig für Porsche. Angesichts der schwachen Nachfrage weicht der Autobauer seine Elektro-Ziele jedoch auf. „Porsche hatte mit dem Ziel, 2030 mehr als 80 Prozent vollelektrische Sportwagen auszuliefern, einen der ambitioniertesten Pläne der ganzen Branche“, sagte Blume. Das würde die Produktstrategie weiterhin hergeben. „Angesichts der Marktentwicklung ist es aber nicht mehr realistisch“, betonte der Porsche-Chef. 

Die Porsche-Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 2,30 Euro je Stammaktie und von 2,31 Euro je Vorzugsaktie erhalten. 

Porsche setzt künftig noch stärker auf die Individualisierung seiner Sportwagen und SUVs. Konzernchef Oliver Blume kündigte an, diese Möglichkeiten weiter auszubauen. Bereits heute biete Porsche mit seiner Exclusive Manufaktur mehr als 1000 Optionen an. So können sich Kunden in Sachen Interieur, Ausstattung und Design ihren ganz persönlichen Porsche bauen lassen. In den vergangenen fünf Jahren habe sich der Umsatz pro Fahrzeug mit Porsche-Exclusive-Manufaktur-Optionen verdoppelt, teilten die Stuttgarter mit.

Das laufende Jahr werde für Porsche erneut herausfordernd, sagten Blume und der neue Finanzvorstand Jochen Breckner. Der Umsatz werde mit 39 bis 40 Milliarden Euro wohl leicht rückläufig sein. Die Umsatzrendite soll laut Breckner bei zehn bis zwölf Prozent liegen. Mittelfristig plant Porsche mit einer Rendite von 15 bis 17 Prozent, langfristig soll sie mehr als 20 Prozent betragen.

Porsche plant ein weiteres Sparpaket im zweiten Halbjahr 2025

Der Finanzchef kündigte trotz der herausfordernden Situation Investitionen in Höhe von 800 Millionen Euro im laufenden Jahr an. Das Geld soll unter anderem in Software- und Batterieaktivitäten fließen. Auch das aktuelle Sparprogramm wird das Ergebnis von Porsche in diesem Jahr belasten. Bis 2029 sollen 1900 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Weitere 2000 Stellen sollen durch den Auslauf von befristeten Verträgen eingespart werden. Die Produktionskapazität soll auf 250.000 Fahrzeuge pro Jahr deutlich gesenkt werden.

Breckner kündigte darüber hinaus ein zusätzliches „Strukturpaket“ an, über das im zweiten Halbjahr mit der Arbeitnehmerseite verhandelt werde. Dabei nehme man auch die Personalkosten in den Blick, kündigte der Finanzchef an.

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