EnBW erhält Genehmigung für umstrittene Klärschlammverbrennung in Walheim
Ein umstrittenes Projekt der EnBW hat die nächste Hürde genommen: Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die Baugenehmigung für die geplante Klärschlammverbrennung erteilt.
Die umstrittene Klärschlammverbrennung auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks bei Walheim darf gebaut werden.
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat den Vorbescheid und die erste Teilgenehmigung erteilt, teilte der Energiekonzern EnBW am Mittwoch mit. Die Karlsruher sind Bauherren und künftiger Betreiber der Anlage.

EnBW erhält erste Genehmigung für Klärschlammverbrennung in Walheim
Auf dem Gelände des bisherigen Kohlelagers laufen bereits seit einigen Wochen vorbereitende Arbeiten. Außerdem wurden die letzten 7000 Tonnen Steinkohle nach Heilbronn abtransportiert, nachdem die Betriebsgenehmigung für das Kraftwerk Ende April erloschen war. Nun dürften auch die Hauptgebäude und die Anlagentechnik errichtet werden, hieß es. Parallel wolle die EnBW auch alle notwendigen Schritte für die weiteren Genehmigungen voranbringen. Diese seien erforderlich, um die Anlage später in Betrieb nehmen zu können.
Kritik aus der Region: Gemeinden und Initiativen scheitern vor Gericht
Das Projekt ist in den umliegenden Gemeinden Walheim, Kirchheim, Gemmrigheim und Besigheim hochumstritten. Die Verwaltungen und Bürgerinitiativen zogen dagegen vor Gericht, konnten sich aber bislang nicht durchsetzen.
Die Klärschlammverbrennung soll nicht nur das Problem beheben, dass mit dem Ende der Kohlekraftwerke und dem Auslaufen der üblichen Verfahren zur Zementherstellung zwei große Abnehmerbranchen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Phosphorrückgewinnung als zentrales Ziel der neuen Verbrennungsanlage
Klärschlamm enthält Phosphor – und dieser muss von 2029 an zurückgewonnen werden. Konkret rechnet die EnBW damit, dass aus 180.000 Tonnen Klärschlamm 1500 bis 2000 Tonnen Phosphor für Dünger gewonnen werden können.