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Zuversicht bei Heilbronner Maschinenbauer Illig Packaging Solutions nach Neustart

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Der Maschinenbauer Illig Packaging Solutions ist nach dem Neustart gut unterwegs. Die Geschäftsführung sieht die Marke Illig weiterhin intakt und kümmert sich intensiv um Kunden und Lieferanten. Große Hoffnung legen die Heilbronner auf eine neue Verpackungstechnologie.


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Der Maschinenbauer Illig Packaging Solutions will nach dem Neustart Schritt für Schritt zu alter Stärke finden. „Wir haben sehr gute Fortschritte gemacht“, sagt Geschäftsführer Christoph Gusenleitner im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Nach der Insolvenz, dem Verkauf an den Münchner Finanzinvestor Orlando Capital, dem Abbau von 200 der rund 460 Arbeitsplätze in Heilbronn und einigen Geschäftsführerwechseln wollen Gusenleitner und sein Kollege Thomas Schmidt das Traditionsunternehmen wieder nach vorne bringen.

Illig-Geschäftsführer wollen Vertrauen der Kunden und Lieferanten zurückgewinnen

„Wir wollen das Vertrauen der Kunden und Lieferanten wieder herstellen“, sagt Gusenleitner. „Da sind wir auf einem guten Weg.“ Die Illig-Manager setzen dabei auf persönliche Gespräche und Kontakte, etwa auf Messen. „Wir wollen Präsenz zeigen“, sagt der Geschäftsführer. Die Resonanz auf dem Markt sei sehr positiv. „Illig-Maschinen sind nach wie vor der Goldstandard“, betont Gusenleitner. Die Marke sei intakt. Die Kunden wünschten sich von Illig eine „stabile Grundversorgung“ und den gewohnten Service. „Schließlich laufen unsere Maschinen rund um die Uhr über 20 bis 30 Jahre“, sagt der Manager. Es sei zudem gelungen, die meisten Lieferanten zu halten und neue zu gewinnen, freut er sich.

Das neue Dry-Fiber-System von Illig Packaging Solutions wurde mit dem Deutschen Verpackungspreis 2025 ausgezeichnet. Die unabhängige Experten-Jury würdigte mit dem Preis neue Maßstäbe in der Herstellung von Verpackungen – mit klarem Fokus auf Ressourcenschonung, Recyclingfähigkeit und industrieller Umsetzbarkeit. So spare die Dry-Fiber-Maschine von Illig fossile Rohstoffe und CO2 ein und benötige weniger Energie und Wasser als andere Verfahren.

Neben der gezielten Ansprache von Kunden und Lieferanten haben die Geschäftsführer auch am Stammsitz in Heilbronn viel zu tun. Die Ersatzteilversorgung, die bislang extern organisiert war, hat Gusenleitner zurück ins Unternehmen geholt. „Das gehört zu unserer Kernkompetenz.“ Die Automatisierung treibt der Geschäftsführer ebenfalls voran. Punktuell setze man auch auf Lösungen mit Künstlicher Intelligenz (KI), um interne Prozesse zu beschleunigen und effizienter zu machen.

Arbeitsplatzabbau ist bei Heilbronner Maschinenbauer Illig kein Thema mehr

Ein weiterer Stellenabbau steht in Heilbronn aber nicht an. „Arbeitsplatzsicherheit ist hier ein Topthema“, sagt Gusenleitner. Aus der Kurzarbeit sei man seit Februar heraus, die Mitarbeiterzahl sei mit 260 stabil. Für die Ersatzteilversorgung hat Illig sogar vier neue Mitarbeiter eingestellt, und kürzlich haben vier junge Männer ihre Ausbildung zum Mechatroniker begonnen – in Kooperation mit dem Ausbildungspartner Läpple.

Den Auftragsbestand beziffert Gusenleitner auf rund 50 Millionen Euro – am Jahresende 2024 waren es noch 32 Millionen Euro. Dennoch räumt der Geschäftsführer ein, dass sich die allgemein flaue Konjunktur auch im Auftragsverhalten der Kunden widerspiegele. „Die Kunden haben sehr lange Entscheidungsphasen“, sagt er. Dazu kämen die üblichen Schwankungen im Projektgeschäft, die Illig eine große Flexibilität abverlangten. „Aber wir haben flexible Mitarbeiter“, betont Gusenleitner.

Diese Dry-Fiber-Labormaschine von Illig wird seit Monaten in Heilbronn getestet. Im ersten Halbjahr 2026 sollen die ersten Maschinen an Kunden geliefert werden.
Diese Dry-Fiber-Labormaschine von Illig wird seit Monaten in Heilbronn getestet. Im ersten Halbjahr 2026 sollen die ersten Maschinen an Kunden geliefert werden.  Foto: Illig

Illig-Geschäftsführer Gusenleitner blickt zuversichtlich nach vorne

Trotz der aktuell konservativen Umsatzplanung blickt der Geschäftsführer insgesamt zuversichtlich nach vorne. „Ich rechne mittelfristig mit einem guten Wachstum auf dem Thermoformmarkt“, sagt er. Zudem baue man die Präsenz auf dem US-Markt weiter aus. Derzeit liege der Umsatzanteil der Vereinigten Staaten bei Illig bei unter 20 Prozent. 

Großes Potenzial sieht Gusenleitner in der Dry-Fiber-Technology zur Herstellung von Verpackungen aus trockenen Naturfasern. Der Prototyp der preisgekrönten Maschine (siehe Hintergrund) läuft seit Monaten am Stammsitz in Sontheim, Illig wird das Thema auch bei den anstehenden Fachmessen Fachpack und K adressieren. „Ich bin zuversichtlich, dass im ersten Halbjahr 2026 die ersten Maschinen auf den Markt kommen“, sagt Gusenleitner.

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