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IHK Heilbronn-Franken: Regionale Wirtschaft kommt nicht in Schwung

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Die Unternehmen in Heilbronn-Franken leiden unter schwacher Nachfrage, geopolitischen Unsicherheiten und schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Hoffnungen auf die neue Bundesregierung wurden enttäuscht.


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Kein Aufschwung, nirgendwo. Die aktuelle Lage der regionalen Wirtschaft ist deprimierend – zumindest, wenn man der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken zum dritten Quartal Glauben schenkt. „Alle Indikatoren sind negativ“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag im Heilbronner Haus der Wirtschaft.

Und sie vergleicht das triste Wetter mit Dauerregen mit der miesen Stimmung in den Unternehmen. Ob Geschäftslage, erwartete Geschäftslage, Exporterwartungen der Industrie, Investitionspläne oder Beschäftigungserwartungen – tatsächlich zeigen alle Kurven in der Umfrage nach unten.

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Dabei hatte die regionale Wirtschaft bei der vorhergehenden Umfrage zum zweiten Quartal 2025 durchaus Hoffnung geschöpft, wie Elke Döring berichtet. „Doch die damalige Besserung im Stimmungsbild hat sich nicht fortgesetzt“, sagt sie. Zur schwierigen wirtschaftlichen und geopolitischen Gesamtlage komme die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, die für immer mehr Unternehmen zur Belastung werde. 34 Prozent der befragten Unternehmen sehen in der Wirtschaftspolitik ein großes Geschäftsrisiko in den nächsten zwölf Monaten. Für Elke Döring ist deshalb klar: „Es muss jetzt schnell etwas passieren.“

Enttäuschung und Frust hat alle Branchen erfasst

Denn Enttäuschung und Frust haben längst alle Branchen in der Region erfasst, wie der Blick in die Umfrage verdeutlicht. In der Industrie als Zugpferd der Region – wobei sich Elke Döring mit diesem Begriff allmählich schwertut – bewerten nur noch 22,7 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit gut. Dagegen sprechen 28,1 Prozent von einer schlechten Lage.

Besserung ist kaum in Sicht. Während 22,3 Prozent der Betriebe mit einer besseren Entwicklung in den nächsten Monaten rechnen, erwarten 22,8 Prozent eine schlechtere Entwicklung. Dazu passen die schwachen Exporterwartungen, die zögerliche Investitionstätigkeit und der zunehmende Stellenabbau der heimischen Industrie.

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Etwas besser steht die regionale Bauwirtschaft da. Knapp ein Drittel der Betriebe spricht von einer guten Geschäftslage, nur 8,6 Prozent von einer schlechten. Die Erwartungen fallen auch saisonbedingt jedoch schwach aus. 26,5 Prozent der Betriebe rechnen mit schlechteren Geschäften, nur 17,6 Prozent mit besseren. 

Leicht verbessert präsentiert sich auch der Großhandel. Jedes vierte Unternehmen spricht von einer guten Geschäftslage, 31,8 Prozent von einer schlechten. Die Erwartungen sind gedämpft. Nur 22,7 Prozent rechnen mit besseren Geschäften in den nächsten Monaten, 38,7 Prozent erwarten eine Verschlechterung.


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Einzelhändler klagen über Kaufzurückhaltung der Kunden

Im Einzelhandel ist die Stimmung schlecht. 21 Prozent der Händler nennen die aktuelle Lage schlecht, 15,8 Prozent bezeichnen sie als gut. Immerhin: Bei der Erwartung liegen die Optimisten mit 21 Prozent vor den Pessimisten mit 13,2 Prozent. Allerdings macht das Kundenverhalten dem Einzelhandel zu schaffen. Kein befragter Händler bezeichnet das aktuelle Kundenverhalten als kauffreudig, dagegen sprechen fast drei Viertel der Befragten von Kaufzurückhaltung.

Die Dienstleister schlagen sich vergleichsweise gut. Hier sprechen 29,9 Prozent von einer guten Geschäftslage, 22,2 Prozent von einer schlechten. In den nächsten Monaten rechnen aber 22,9 Prozent mit schlechteren Geschäften, nur 19,4 Prozent mit besseren.

Keine Aufbruchstimmung im Hotel- und Gaststättengewerbe

Im Hotel- und Gaststättengewerbe bewertet jedes vierte Unternehmen seine aktuelle Lage mit gut, 19,4 Prozent mit schlecht. Bei der Erwartung rechnen 25,7 Prozent der Betriebe mit schlechteren Geschäften, nur 12,8 Prozent sind optimistisch. Die Branche leide besonders unter hohen Arbeits- und Energiekosten, sagt Christina Nahr-Ettl, Leiterin Unternehmen und International bei der IHK – „keine Spur von Aufbruchstimmung“. 

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