Gehalt bei Bosch: So viel verdienen Mitarbeiter beim Technologiekonzern
Bosch ist nicht nur der weltgrößte Automobilzulieferer, sondern in zahlreichen Sparten vertreten. Wie viel Geld verdienen die Mitarbeiter und welche Benefits gibt es? Das verrät das Unternehmen.
Die Bosch-Gruppe mit Sitz in Gerlingen gilt als führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen. Über 129.000 Mitarbeiter arbeiten in Deutschland. Ungeachtet der Stellenabbau-Pläne, die auch dem Standort Abstatt Sorgen bereiten, fällt Bosch auf dem Arbeitgeber-Vergleichsportal Kununu mit überdurchschnittlich zufriedenen Mitarbeitern auf. Bosch verrät, was dahintersteckt – und wie Gehalt und Benefits ausfallen.
Gehalt bei Bosch: Wie viel Mitarbeiter beim Automobilzulieferer verdienen
Laut Mitarbeiter-Gehaltsangaben auf Kununu liegt der Verdienst für Softwareentwickler bei Bosch bei etwa 78.000 Euro brutto pro Jahr. Das entspricht etwa 6.500 Euro brutto pro Monat bei zwölf Gehältern. Das Brutto-Jahresgehalt kann jedoch abhängig von Ausbildung und Wohnort schwanken – die Spanne rangiere laut Kununu-Angaben zwischen 43.800 und 108.700 Euro brutto.
Wer als Ingenieur bei Bosch angestellt ist, verdient laut Kununu-Angaben ein durchschnittliches Jahresgehalt von 88.200 Euro brutto. Monatlich wären das etwa 7.350 Euro brutto bei zwölf Gehältern. Je nach Berufserfahrung, Wohnort und Ausbildung soll das Gehalt zwischen 47.100 und 123.100 Euro brutto pro Jahr schwanken.
Mit einem ordentlichen Gehalt können offenbar auch Abteilungsleiter bei Bosch rechnen – sie bekommen laut Kununu-Auswertung ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von 125.600 Euro, was etwa 10.466 Euro brutto pro Monat bei 12 Gehältern entspricht. Das Geld variiert ebenfalls je nach Erfahrung und Ort: Zwischen 44.800 und 158.700 Euro brutto Jahresgehalt sollen laut Kununu-Angaben möglich sein.
Stimmt das? Eine Bosch-Sprecherin teilt auf Stimme-Nachfrage mit, dass die genannten Gehälter „eine realistische Orientierung“ bieten würden und bestätigt zugleich, dass das Geld je nach Standort, Erfahrung und Verantwortungsbereich schwanken würde. „Bosch legt großen Wert auf marktgerechte und faire Vergütung, die regelmäßig überprüft und angepasst wird“, sagt die Sprecherin weiter.
Bosch als Arbeitgeber: Wie viel Azubis verdienen und wie hoch die Übernahme-Chance ist
Wie sieht das Gehalt für Auszubildende und duale Studenten bei Bosch aus? Laut der Sprecherin orientiere sich deren Gehalt am Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. „Die genaue Höhe variiert je nach Ausbildungsberuf, Bundesland und Tarifgebiet.“
Im Durchschnitt habe die Quote an Übernahmen von Azubis bei Bosch in den vergangenen Jahren zudem „bei knapp 90 Prozent“ gelegen. Auch hier gebe es je nach Standort Unterschiede.
Bosch rechnet mit weniger Stellenbesetzungen – und sucht gezielt nach Experten
Wie viele Unternehmen in Deutschland spürt auch Bosch die angespannte Wirtschaftslage in Deutschland. Das wirkt sich auf die Zahl der Neueinstellungen aus, wie die Sprecherin bestätigt. Gerechnet werde „insgesamt mit weniger Stellenbesetzungen als in den Vorjahren“.
Dennoch würde Bosch „gezielt Fachexperten in strategischen Zukunftsfeldern“ suchen. Dazu zählen laut der Sprecherin die Halbleiterindustrie und Elektrifizierung. „Zudem besteht weiterhin Bedarf an Spezialisten in der Elektrotechnik/Sicherheitstechnik, insbesondere für Informationssicherheit und Netzwerktechnik, sowie an Technikern für die Instandhaltung komplexer Maschinen.“
Auch die Ausbildung habe bei Bosch „weiterhin einen hohen Stellenwert“, erklärt die Sprecherin und verweist vor allem auf „strategisch relevante Bereiche“ wie Digitalisierung und Automatisierung. „Zum Ausbildungsbeginn 2025 starteten bei der Bosch-Gruppe Deutschland rund 1.200 junge Menschen ihre berufliche Laufbahn in über 30 verschiedenen Ausbildungsberufen und mehr als 15 dualen Studiengängen.“
Mitarbeiter-Benefits bei Bosch: Konzern äußert sich zu kununu-Angaben
Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, bietet Bosch seinen Mitarbeitern zahlreiche Benefits. Flexible Arbeitszeitmodelle würden etwa eine gute Work-Life-Balance gewährleisten, erklärt die Sprecherin. Wie die Arbeit im Büro und im Homeoffice im Einzelfall kombiniert werde, würden Mitarbeiter mit ihrer Führungskraft und dem Team entscheiden. Bosch Engineering mit Sitz in Abstatt verpflichtet Beschäftigte etwa zu 60 Prozent Büroarbeit pro Woche.
Daneben würden Arbeitnehmer von einer betrieblichen Altersvorsorge profitieren, von einem umfassenden Gesundheitsmanagement und von individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Mitarbeiter bekommen außerdem Rabatte auf Produkte und Dienstleistungen von Bosch.
Hohe Mitarbeiter-Zufriedenheit bei Bosch laut Kununu-Angaben
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter bei Bosch ist laut Kununu-Bewertungen höher als der Durchschnitt in der Industrie-Branche. Gleichberechtigung, der Kollegen-Zusammenhalt und das Gehalt werden etwa besonders gelobt. Welchen Stellenwert haben diese Themen für den Konzern?
Wie die Sprecherin mitteilt, sei es Bosch ein großes Anliegen, ein „wertschätzendes und inklusives Arbeitsumfeld“ zu schaffen. Besonders Gleichberechtigung, Kollegenzusammenhalt und eine faire Bezahlung hätten bei Bosch einen hohen Stellenwert. Dies werde „durch gezielte Maßnahmen wie Diversity-Programme, Mitarbeiterentwicklung und transparente Gehaltsstrukturen aktiv gefördert.“
Luft nach oben ist jedoch beim Frauenanteil. Auf Stimme-Nachfrage sagt die Sprecherin, der Frauenanteil bei Bosch liege weltweit bei rund 29 Prozent und in Deutschland bei rund 23 Prozent, mit Stand: 31. Dezember 2024.
Mitarbeiter-Kritik an mangelnder Kommunikation und Büros: Das sagt Bosch dazu
Auch Kritikpunkte gibt es einige, wie die Angaben von Mitarbeitern bei Kununu zeigen. Genannt werden mehrfach fehlende Kommunikation und Großraumbüros ohne Schallschutz. Was sagt Bosch dazu?
Die Bosch-Sprecherin bleibt auf Stimme-Nachfrage vage. Sie teilt mit, Kritik an der Kommunikation oder der Arbeitsplatzgestaltung werde „regelmäßig evaluiert“ und darauf aufbauend Verbesserungen angestoßen. Bosch setze in den Büros auf „Kommunikationszonen“ und Fokus- und Ruhebereiche. Zudem könnten, so die Sprecherin weiter, bei der Gesundheitsvorsorge vertraulich individuelle Themen und Maßnahmen besprochen werden.