Bosch Engineering streicht 460 Stellen – Abbau vor allem in Abstatt
Der Ingenieurdienstleister Bosch Engineering reagiert auf die schwache Marktlage und den hohen Kostendruck. Der Standort Abstatt wird am stärksten vom Arbeitsplatzabbau betroffen sein.
Die Bosch-Tochter Bosch Engineering reagiert auf die schwierige wirtschaftliche Lage in der Autobranche. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Abstatt am Dienstag mitteilte, sollen bis Ende 2027 weltweit rund 460 Stellen abgebaut werden – davon rund 380 Arbeitsplätze in Abstatt und Holzkirchen bei München.
Aktuell beschäftigt die Bosch Engineering GmbH weltweit rund 3100 Mitarbeiter. In Deutschland sind es etwa 2200 Mitarbeiter, davon 2000 in Abstatt und 200 in Holzkirchen.
Bosch Engineering leidet unter schwacher Nachfrage und hohem Kostendruck
Das Unternehmen begründet den Schritt vor allem mit der schwachen Marktlage und den Unsicherheiten vor dem Hintergrund der globalen Zollpolitik. Der Markt für Ingenieursdienstleistungen entwickele sich nicht so wie prognostiziert, teilt Bosch Engineering mit.

Aktuell verzeichne das Unternehmen weitreichende Verschiebungen von Kundenprojekten. Zudem sei man in allen Märkten einem verstärkten Wettbewerb ausgesetzt, insbesondere durch Unternehmen aus China.
Bosch-Geschäftsführer Rüger: Stellenabbau lässt sich leider nicht vermeiden
„Die Bosch Engineering muss auf die bestehenden Überkapazitäten und den hohen Kostendruck reagieren und sich wettbewerbs- und zukunftsfähig aufstellen“, teilt das Unternehmen mit. Daher sei der Stellenabbau unumgänglich.
„Unsere bisherigen Bemühungen der letzten Jahre, Kosten zu reduzieren und dadurch unsere Wettbewerbsstärke zu sichern, sind angesichts der anhaltenden Marktschwäche nicht ausreichend“, sagt Johannes-Jörg Rüger, Geschäftsführer der Bosch Engineering GmbH. „Daher müssen wir strukturelle Anpassungen vornehmen und können auch einen Stellenabbau leider nicht mehr vermeiden“, so Rüger.
Bosch Engineering strebt sozialverträglichen Jobabbau an
Die Mitarbeiter an den Standorten wurden am Dienstagmorgen über die Stellenstreichungspläne informiert. Nun sollen zeitnah Gespräche mit den zuständigen Arbeitnehmervertretern aufgenommen werden.
„Das Unternehmen hat das Ziel, den Abbau mit sozialverträglichen Maßnahmen zu gestalten“, heißt es bei Bosch Engineering.
Bisherige Sparmaßnahmen reichen nicht aus
Bereits im vergangenen Jahr hat Bosch Engineering Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. So wurde die wöchentliche Arbeitszeit in Abstatt ab 1. Oktober von 40 auf 37 Stunden reduziert – bei entsprechenden Gehaltseinbußen.
Zum 1. Januar 2025 wurde die wöchentliche Arbeitszeit weiter auf 36 Stunden reduziert. Außerdem wurden in Abstatt in den zurückliegenden Monaten rund 100 Stellen durch natürliche Fluktuation eingespart. Doch das scheint nicht zu reichen, so dass das Unternehmen nun drastischere Personaleinschnitte plant.