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Stellenabbau bei Bosch: Am Standort Abstatt herrscht weiterhin Unsicherheit

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Noch immer ist unklar, wie stark der Bosch–Entwicklungsstandort in Abstatt vom Stellenabbau betroffen sein wird. Immerhin zeigen die Sparmaßnahmen bei Bosch Engineering positive Wirkung.


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Die Lage am Bosch-Standort Abstatt bleibt herausfordernd, darin sind sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter einig. Dennoch gibt es auch positive Signale am Entwicklungsstandort mit rund 6000 Beschäftigten.

„Generell für Bosch gilt, dass die von den USA angekündigten Zölle eine Herausforderung für die gesamte, global aufgestellte Wirtschaft darstellen – insbesondere auch für die Automobilindustrie“, teilt eine Bosch-Sprecherin auf Stimme-Anfrage mit. Daher sei die Lage bei der Bosch Engineering GmbH (BEG) in Abstatt aufgrund der aktuellen Marktsituation in der Mobilitätsbranche sowie der weltweiten wirtschaftlich volatilen Lage nach wie vor herausfordernd.

Arbeitszeit-Verkürzung bei Bosch: Unternehmen zieht positive Bilanz

„Trotz der Herausforderungen konnten wir mit unseren Maßnahmen eine positive Bilanz ziehen“, betont die Sprecherin. Wie berichtet wurden die Arbeitszeiten bei Bosch Engineering von 40 auf 36 Stunden pro Woche reduziert – mit entsprechenden Gehaltseinbußen für die rund 2300 BEG-Beschäftigten in Abstatt und Holzkirchen.

Diese Maßnahme werde regelmäßig überprüft. Wie die Sprecherin betont, zeige die Arbeitszeitverkürzung Wirkung. „Zudem konnten wir viele der Mitarbeiter aus den Bereichen mit Unterbeschäftigung in andere Bereiche vermitteln, die eine gute Beschäftigungslage haben.“

Sparmaßnahmen bei Bosch Engineering in Abstatt wirken

Das bestätigt Miguel Fernandez, Betriebsratsvorsitzender von Bosch Engineering. „Die Unterbeschäftigung konnte reduziert werden, die Maßnahmen zeigen Wirkung“, sagt er mit Blick auf die Arbeitszeitverkürzung und den flexibilisierten Einsatz der BEG-Ingenieure. Schließlich seien nicht alle Bereiche unterbeschäftigt. „Die Auftragsbücher bei der BEG sind stabil“, sagt Fernandez.

Positiv hebt der Betriebsratsvorsitzende in Abstatt hervor, dass bei der BEG nach wie vor kein Personalabbau geplant sei. Gleichwohl hat auch Fernandez Sorge, wie sich Trumps Zollpolitik auf die Geschäfte von Bosch auswirken wird. „Die Zölle werden uns treffen“, stellt er klar.

Noch ist unklar, wie viele Stellen bei Bosch in Abstatt abgebaut werden

Wie es in den auch in Abstatt angesiedelten Geschäftsbereichen Vehicle Motion und Cross-Domain Computing Solutions (XC) weitergeht, ist derzeit nicht absehbar. 3800 Stellen sollen hier deutschlandweit abgebaut werden. In der Softwareentwicklung für Autonomes Fahren (XC) sind die Standorte Leonberg, Abstatt, Renningen, Schwieberdingen und Hildesheim betroffen. An diesen Standorten sollen rund 1750 Stellen gestrichen werden. Auch in diesem Bereich wurde die Arbeitszeit von 40 oder 38 Stunden auf 35 Stunden pro Woche verkürzt.

Wie viele Arbeitsplätze in Abstatt tatsächlich wegfallen, steht noch nicht fest. „Die Gespräche sind im Gange“, sagt Helmut Meyer, Betriebsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH in Abstatt, im Stimme-Gespräch. Er kritisiert, dass es bei der Unternehmensleitung keine erkennbare Bewegung gebe. „Die Unsicherheit ist groß“, sagt Meyer. 

Betriebsratschef Meyer vermisst inhaltliche Ideen der Bosch-Geschäftsführung

Der Betriebsratschef fragt sich, wie sich das Unternehmen angesichts der kritischen Lage in der Automobilbranche künftig strategisch aufstellen will. „Es gibt keine inhaltliche Ideen“, kritisiert Meyer die Bosch-Führung. Er warte wie die Mitarbeiter auf Zusagen zur Sicherung der Beschäftigung sowie Investitionen am Standort.

Betriebsbedingte Kündigungen seien je nach Geschäftsbereich bis Ende 2027 beziehungsweise bis Ende 2029 ausgeschlossen, betont er. Meyer hofft, dass nach Ostern erste Zwischenergebnisse der Gespräche mit der Geschäftsleitung vorliegen.

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