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Azubis von Audi entwerfen und bauen spektakuläres Konzeptauto

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Zum 50. Geburtstag des Fünfzylindermotors von Audi haben 14 Azubis des Standorts Neckarsulm einen Rennwagen auf die Räder gestellt. Dabei haben die Nachwuchskräfte des Autobauers ihre Kreativität unter Beweis gestellt.


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Da steht der Wagen nun in der Werkstatthalle in Neckarsulm und die drei Auszubildenden, die stellvertretend für das Projekt zum Gespräch gekommen sind, strahlen um die Wette. Einen größeren Motivationsschub für den Audi-Nachwuchs kann es wohl kaum geben: Zum fünften Mal in Folge durften Azubis des Autobauers mit Unterstützung ihrer Vorgesetzten ein Fahrzeugprojekt planen und bauen. Zum 50. Geburtstag des legendären Fünfzylinders von Audi ist mit viel Herzblut der GT 50 Concept entstanden – ein spektakulärer Rennwagen mit dicken Backen, Überrollkäfig und Sidepipes. 

Audi GT50 Concept: Karosseriearbeit als größte Herausforderung

„Ich bin unheimlich stolz auf das Team. Was da für Ideen entwickelt und umgesetzt wurden, ist wirklich bemerkenswert“, sagt Timo Engler, Leiter der Ausbildung für Fahrzeugtechnik, Logistik und Kaufleute in Neckarsulm und Leiter des Projekts. Gut ein halbes Jahr haben 14 Azubis aus den verschiedensten Bereichen an dem Einzelstück gearbeitet. „Die größte Herausforderung waren die Karosseriearbeiten“, sagen Arne Gebert und Tom Knörzer.

Die Audi-Azubis mit ihren Trainern und Projektleiter Timo Engler am GT 50 Concept, einem von der Motorsport-Historie inspirierten Einzelstück.
Die Audi-Azubis mit ihren Trainern und Projektleiter Timo Engler am GT 50 Concept, einem von der Motorsport-Historie inspirierten Einzelstück.  Foto: Audi

Basis für den GT50 Concept bildet ein Audi RS 3, aus dem im ersten Schritt ein Großteil des Innenraums entfernt wurde, zudem Motorhaube, Heckklappe, Türen und Scheiben. Besonderer Clou: Das Dach eines alten Audi 80 wurde auf den spektakulären Rennwagen gesetzt. Kein leichtes Unterfangen. „Als der Wagen zwischenzeitlich zum Vermessen ins Werk nach Ingolstadt kam, zeigte sich: Es passt alles auf den Millimeter genau“, freut sich Projektleiter Engler.

Audi GT50 Concept: Historische Rennwagen als Inspiration

Als Inspiration dienten den 14 Azubis zwei Rennwagen aus der Motorsportgeschichte von Audi: der Audi 90 IMSA GTO und der Audi 200 quattro Trans-Am, mit denen die Marke mit den vier Ringen den Motorsport Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre in den USA dominierte. Da darf am GT50 Concept natürlich ein Überrollkäfig nicht fehlen, eine weitere große Herausforderung. Nach Zeichnungen auf Pappe und Tests mit Schaumstoff ging es ans Werk. „Wir mussten jedes Rohr einzeln biegen und vermessen“, erzählt Tom Knörzer, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker. Nach schweißtreibenden Wochen an der Biegemaschine war der handgefertigte Überrollkäfig fertig.

Als Inspiration diente den 14 Azubis auch der Rennwagen Audi 200 quattro Trans-Am (links). Markant am GT50 Concept sind unter anderem der mächtige Heckspoiler und die weit ausgestellten Radkästen.
Als Inspiration diente den 14 Azubis auch der Rennwagen Audi 200 quattro Trans-Am (links). Markant am GT50 Concept sind unter anderem der mächtige Heckspoiler und die weit ausgestellten Radkästen.  Foto: Audi

Audi GT50 Concept: Außenhaut aus glasfaserverstärktem Kunststoff 

Äußerlich glänzt das Einzelstück mit einer aggressiven Front und einer scharfen Kante seitlich, die sich von vorne bis nach hinten zieht. Am Heck thront ein mächtiger Spoiler, dazu gibt es einen riesiger Diffusor. Weit ausgestellte Radhäuser dürfen ebenfalls nicht fehlen. In ihnen sind Leichtmetallräder montiert, eine Hommage an die legendären Le-Mans-Räder von Audi. Der Audi GT50 Concept macht richtig dicke Backen. Typisch Motorsport sind auch die Sidepipes rechts und links, aus denen im Rennbetrieb die Flammen herausflackern.

Die Außenhaut setzt sich sich aus sechs großen Bauteilen zusammen. Sie bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Laminierte GFK-Teile kommen vor allem im Motorsport zum Einsatz. Die erforderlichen Formen wurden angeliefert. Die aufwendige Bearbeitung - Risse füllen, Formen wachsen und die Laminatschicht aufbringen - haben die Neckarsulmer Audi-Azubis übernommen. 

Die Außenhaut setzt sich sich aus sechs größten Bauteilen zusammen. Sie bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Laminierte GFK-Teile kommen vor allem im Motorsport zum Einsatz.
Die Außenhaut setzt sich sich aus sechs größten Bauteilen zusammen. Sie bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Laminierte GFK-Teile kommen vor allem im Motorsport zum Einsatz.  Foto: Audi

Audi-Personalvorstand Ros begeistert vom Azubi-Projekt

Als einer der letzten Schritte folgte die Lackierung des Audi GT50 Concept, sowohl innen als auch außen. „Dabei habe ich sehr viel gelernt und konnte viel mitnehmen für meinen weiteren Berufsweg“, sagt Fahrzeuglackierer Lawend Mohamad. Die 14 Azubis, ihre Betreuer und Projektleiter Timo Engler sind stolz auf das fertige Auto. Highlight war dann die Präsentation des GT50 Concept auf der letzten Betriebsversammlung des laufenden Jahres in Neckarsulm. Als das Tuch von dem Einzelstück gezogen wurde, klatschten die rund 3200 Anwesenden minutenlang. Ein persönliches Lob gab es dann auch noch von Audis Personalvorstand Xavier Ros: „Unsere Auszubildenden beweisen mit ihrem Projekt eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft, Leidenschaft und Teamgeist in der nächsten Generation steckt.“ 

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