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Nach Sparplänen bei VW
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Audi-Betriebsrat: "Wir erwarten, dass der Vorstand seine Hausaufgaben macht"

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Die Situation bei VW beobachten auch die Beschäftigten bei Audi mit Sorge. Der Betriebsrat stellt klare Forderungen in Richtung Vorstand. Das Werk in Brüssel will derweil die Autoproduktion im nächsten Jahr einstellen.

Audi-Betriebsratschef Rainer Schirmer fordert: "Kühlen Kopf bewahren und nicht einfach versuchen Probleme kurzfristig durch einen Angriff auf die Tarifverträge und betriebliche Vereinbarungen zu lösen."
Audi-Betriebsratschef Rainer Schirmer fordert: "Kühlen Kopf bewahren und nicht einfach versuchen Probleme kurzfristig durch einen Angriff auf die Tarifverträge und betriebliche Vereinbarungen zu lösen."  Foto: Audi

Mit sorgenvollem Blick nach Wolfsburg verfolgen auch die Beschäftigten bei Audi, was sich derzeit bei der Konzernmutter Volkswagen abspielt. VW will nach Betriebsratsangaben mindestens drei Werke in Deutschland schließen. Bislang ist Audi von größeren Einschnitten verschont geblieben. Nun haben aber Unternehmen und Betriebsrat sich angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds darauf geeinigt, Gespräche über die Fortschreibung der Betriebsvereinbarung Audi.Zukunft aus dem Jahr 2019 zu führen. Wesentlicher Bestandteil ist eine Jobgarantie, die bis Ende 2029 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.

Sparpläne von VW – keine kurzfristigen Angriffe auf Tarifverträge bei Audi

Die Audi-Beschäftigten blicken natürlich aufmerksam und mit viel Sorge nach Wolfsburg und haben vor allem klare Forderungen an ihre eigene Unternehmensleitung, die wir Mitte Oktober auf der Betriebsversammlung klar zum Ausdruck gebracht haben, heißt es aus der Pressestelle des Betriebsrats am Standort Neckarsulm. "Wir Audianer erwarten, dass die Vorstände bei Audi ihre strategischen und prozessualen Hausaufgaben machen und vor allem langfristig denken und planen", sagt Betriebsratschef Rainer Schirmer im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. "Kühlen Kopf bewahren und nicht einfach versuchen, Probleme kurzfristig durch einen Angriff auf die Tarifverträge und betriebliche Vereinbarungen zu lösen."

Es seien Gespräche zwischen Vorstand und Betriebsrat geplant, allerdings gebe es hierzu noch keine konkreten Ergebnisse. Sowohl der Vorstand als auch der Betriebsrat seien an einer gemeinsamen Zukunftsstrategie zum Wohle der Marke und der Belegschaft interessiert.

Potenzieller Investor für Audi-Werk Brüssel

Unterdessen keimt bei den Angestellten des Audi-Werks Brüssel noch einmal Hoffnung auf. Ursprünglich schien das Aus so gut wie besiegelt. Nun teilte die Unternehmensleitung am Dienstag überraschend mit, dass ein Investor Interesse angemeldet hat. Nach Recherchen der Heilbronner Stimme soll er aus dem Nutzfahrzeug-Bereich kommen. Nun müsse man aber Gespräche und ein tragfähiges Konzept abwarten, heißt es von Audi. Gleichwohl will das Unternehmendie Produktion des schwächelnden Elektro-Modells Q8 E-Tron zum 28. Februar 2025 einstellen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag dem Betriebsrat und den Gewerkschaften mit. Klar ist auch nach Angaben von Audi, dass es am Standort Brüssel in diesem Jahr keine Entlassungen geben wird.

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