Aldi schließt seinen Onlineshop – wie sieht es bei Konkurrent Lidl aus?
Discounter Aldi beendet sein Online-Abenteuer nach verlustreichen Jahren. 80 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Und welche Rolle spielt Konkurrent Lidl?
Der Discounter Aldi macht seinen Onlineshop dicht. Rund 80 Mitarbeiter verlieren spätestens Ende September ihre Jobs. Aldi zieht damit die Konsequenzen aus der schwachen Entwicklung des Online-Handels mit Nonfood-Artikeln wie Fahrräder, Laptops oder Mikrowellen. Auch Konkurrent Lidl verfügt über einen Onlineshop – wie steht der Discounter aus Bad Wimpfen da?
Aus beim Onlineshop: Für Aldi wurde die Konkurrenz zu groß
Der von Aldi im Jahr 2021 gegründete Onlineshop war dem Vernehmen nach nie profitabel. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, fuhr der Onlineshop im Jahr 2023 einen Verlust in Höhe von 4,8 Millionen Euro aus, im Jahr 2022 waren es demnach sogar mehr als neun Millionen Euro Verlust.
Aldi Süd und Aldi Nord, die sonst getrennt am Markt agieren, betreiben den Onlineshop gemeinsam. Angesichts der immer größer werdenden Konkurrenz etwa von Amazon, Temu oder Shein hat sich der Discounter nun dazu entschlossen, dieses Kapitel zu beenden. Man wolle sich wieder auf das Kerngeschäft und den stationären Handel konzentrieren, teilte Aldi mit. Bestellungen im Onlineshop seien noch bis zum 30. September möglich. Die Apps und Internetpräsenzen von Aldi Süd und Aldi Nord werde es weiterhin geben, hieß es.
In deutschen Onlinehandel spielte Aldi nie eine tragende Rolle
Aldi konnte sich im Onlinegeschäft nie zu einem ernsthaften Player entwickeln. In der vom EHI Retail Institute regelmäßig veröffentlichten Rangliste der 100 größten Onlineshops in Deutschland taucht Aldi nicht auf. Hier gibt vor allem Amazon den Ton an.

Die Amerikaner liegen 2023 mit einem Umsatz von 14,66 Milliarden Euro mit großem Abstand auf Platz eins der größten Onlineshops in Deutschland. Es folgen Otto (4,2 Milliarden Euro), Zalando (2,51 Milliarden Euro), Media Markt (1,75 Milliarden Euro) und Ikea (1,39 Milliarden Euro).
Lidl liegt im Ranking der Onlineshops in Deutschland auf Platz acht
Der Discounter Lidl kommt mit einem Umsatz von 796,4 Millionen Euro auf Platz acht, Konkurrent Rewe folgt mit 759,6 Millionen Euro auf Rang elf. Der 2008 gegründet Onlineshop hat sich bei Lidl positiv entwickelt und dürfte auch nach dem Rückzug von Aldi nicht zur Disposition stehen. Vielmehr will der Discounter sein Digitalgeschäft weiter ausbauen, etwa durch die App Lidl Plus.

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