Blitzeinschlag, Hagel und Starkregen
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Gewitter fegen über Baden-Württemberg – und hinterlassen deutliche Spuren

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Über Baden-Württemberg sind am Mittwoch teils schwere Gewitter gezogen. In Bad Liebenzell schlägt ein Blitz ein – ein Feuerwehrmann wird beim anschließenden Einsatz verletzt.

von unserer Redaktion und dpa

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Heftiger Regen, Sturmböen, Hagel – vor allem im Südosten von Baden-Württembergs haben sich am Abend stellenweise schwere Unwetter ereignet. Über Ulm ergoss sich eine kurze, heftige Gewitterfront, die sich im späteren Verlauf weiter Richtung Bayern bewegt und auch das Spiel der deutschen Fußballnationalelf in der Nations League beeinflussen könnte.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor allem in den Regionen rund um Stuttgart, Freiburg und Tübingen vor schweren Gewittern mit orkanartigen Böen, Hagel und Starkregen.

Regenmassen in ganz Baden-Württemberg: Heilbronn von schweren Feuerwehr-Einsätzen verschont

In ganz Baden-Württemberg – darunter auch in Heilbronn und Hohenlohe – hatte es im Tagesverlauf vielfach kräftig geregnet. Donnergrollen und Blitze blieben in der Region jedoch weitestgehend aus. Auf Nachfrage der Heilbronner Stimme gibt die Berufsfeuerwehr Heilbronn zudem Entwarnung: Trotz der Regenmassen war es zu keinen Unwetter-Einsätzen gekommen.

Unwetterschäden in Baden-Württemberg: Gewitterzelle hinterlässt Spuren

Andernorts hatte es laut DWD jedoch bereits vormittags schon Gewitter und schauerartigen Regen gegeben. Nach einem Blitzschlag in Bad Liebenzell (Kreis Calw) geriet ein Haus in Brand. Ein Feuerwehrmann wurde beim Löschen des Schwelbrandes verletzt, teilte die Polizei weiter mit. Das Haus sei weiterhin bewohnbar. Der Schaden werde auf rund 150.000 Euro geschätzt. Nach Worten der zuständigen Feuerwehr hatten die Bewohner den Rauchmelder gehört und dann im Dachgeschoss eine beschädigte Zimmerdecke und Brandgeruch bemerkt. Das Gebäude sei vom Stromnetz genommen und eine angeschmorte Leitung im Dachstuhl entdeckt worden.

Über Ulm hatte die Superzelle zudem eine Menge Hagel hinterlassen. Teilweise waren ganze Straßen mit einer dicken Schicht aus den kirschkerngroßen Körnern bedeckt. Die Feuerwehr rückte zu mehreren Einsätzen aus. An einer Landstraße wurden zum Beispiel auch sechs Bäume durch Okranböen umgerissen. 


Wie der Südwestrundfunk (SWR) schreibt, wurden am Bodensee zeitweise bis zu 90 Blitze innerhalb von nur einer Minute gemessen. Zudem sei dem Sender zufolge in Weingarten (Kreis Ravensburg) ein weiterer Baum umgefallen, die Polizei Konstanz habe zudem einen Aquaplaning-Unfall gemeldet.

Weiterhin Gewitter in Baden-Württemberg möglich: Wetterfront zieht erst in der Nacht ab

Bis in die späten Abendstunden kann es laut dem DWD in der Region Oberschwaben und in der Ostalb weiterhin zu schweren Gewittern mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 105 Stundenkilometer kommen. Auch Hagel mit um drei Zentimeter Durchmesser und Starkregen bis 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde sind möglich. 

Es bestehe nach wie vor „extreme Gefahr durch Blitzschlag, Hagel oder schwere Sturmböen“, warnte der DWD. Auch mit Überflutungen und erheblichen Verkehrsbehinderungen sei noch immer zu rechnen. Durch umstürzende Bäume, Hochspannungsleitungen, Gerüste und andere große Objekte, herabfallende Äste oder Dachziegel bestehe zudem Lebensgefahr. Bei einem Gewitter solle man sich keinesfalls unter einem Baum aufhalten, so die Wetterexperten.

Wetterdienst warnt vor Blitzschlag und Hagel – Körner mit bis zu fünf Zentimeter Durchmesser möglich

Örtlich gebe es Potenzial für großen Hagel mit etwa fünf Zentimeter großen Hagelkörnern – das entspricht der Größe eines Hühnereis – und heftigem Starkregen, hieß es noch am Nachmittag. Extremer Hagelschlag mit Korngrößen um acht Zentimeter sowie Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde seien insbesondere zwischen Ostalb und Allgäu nicht ausgeschlossen. Solche großen Hagelkörner können mit 140 Kilometern pro Stunde vom Himmel fallen und hätten eine ordentliche Aufprallenergie, hatte ein weiterer DWD-Meteorologe zuvor erläutert. Wenn Mensch oder Tier ungeschützt unterwegs seien, bestünde große Verletzungsgefahr.

Großhagel kann Schäden auch auf Hausdächern oder in der Landwirtschaft verursachen. «Die Gefahr für sehr großen Hagel in Baden-Württemberg sehen wir aber nur im äußersten Südosten, nahe Bayern», erläuterte der DWD-Experte. Es könne aber nicht schaden, die Rollläden an Dachfenstern herunterzulassen.

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